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Fleckistock

Um 05.15 Uhr trafen sich Hannes Brunner, Esther Béchir, Michele Donna, Elisabeth Kalt, Cyril Obrecht, Andre Parietti und Alois Wyss für die Fahrt auf die Göscheneralp (1782 m), um anstatt den Fleckistock das Müeterlishorn (3060 m) zu besteigen. Um 07.30 Uhr waren wir startklar und stiegen bei kühlen Temperaturen auf dem nach Norden exponierten Alpinwanderweg hoch zum Älprigersee (2510 m). Auf den ersten 700 Höhenmetern kamen wir zügig voran und wurden bei der ersten Rast mit Sonnenstrahlen gewärmt. Beim See verliessen wir den Alpinwanderweg und suchten uns ohne jegliche Steinmandli oder sonstige Spuren einen Weg in Richtung Osten durch Felsbrocken und Schnee zum Blauberggletscher, der sich bis auf eine Höhe von mindestens 2800 m zurückgezogen hat. Mittlerweile wieder im Schatten der Berge kamen wir auf dem weglosen Gelände nur noch langsam voran. Wegen des vor einer Woche gefallenen Neuschnees mussten wir uns richtiggehend vortasten, um nicht in Löcher zu treten. Ab ca. 2750 m konnten wir auf stark aufgeweichten Schneefeldern und den gut eingeschneiten Gletscherresten ohne Steigeisen bis unter die Felsen des Gipfelgrates aufsteigen. Hannes liess sich durch die fortgeschrittene Zeit nicht beeindrucken und führte uns in seiner gewohnt ruhigen und überlegten Art mit ein paar Friend- und Schlingensicherungen durch zum Teil lockere Felsbrocken auf den Grat. Dort gab es nur noch wenig Schnee und wir kamen in einfacher Blockkletterei, die ab und zu ein paar kräftige Armzüge und Beinspreizungen erforderte, sicher um 14.15 Uhr auf dem Gipfel an. Bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen genossen wir die Aussicht und stärkten uns für den Abstieg von 1300 Höhenmetern, der unsere Oberschenkel und Knie stark beanspruchte. Zurück auf den Schneefeldern und den Felsbrocken unterhalb des Gletschers entdeckten wir die Überreste einer ausgeräumten Kristallkluft, wo wir unseren Sammeltrieb ausleben und ein paar Andenken mitnehmen konnten.
Nach rund 11 Stunden erreichten wir um 18.30 Uhr die Göscheneralp, wo wir müde aber glücklich über die schöne Tour noch etwas tranken, bevor wir uns auf den Heimweg machten. Herzlichen Dank an Hannes für die umsichtig geleitete Hochtour und an Esther und Michele für den Taxidienst.
Alois Wyss