3 Tobel

Als sich die 10 Werktagswanderer aus dem Aargau mit ihrer Wanderleiterin und einem Gast aus dem Züricher Oberland am Bahnhof in Pfäffikon trafen zeichnete sich bereits ab, dass aus dem kühlen Herbstmorgen ein weiterer goldener Herbsttag wird.
Frisch gestärkt mit Kaffee und Gipfeli zogen wir los. Dorf auswärts, vorbei an den ersten beiden Weihern, erste Zeugen der industriellen Vergangenheit im Züricher Oberland, kamen wir schon bald in den herbstlichen Wald. Die Luppmen begleitete uns auf dem ersten Teil der Wanderung. Das erste Tobel ging es nur leicht aufwärts, bald standen wir am stillen Tobelweiher, dem wohl schönsten Weiher auf der Runde, die Bäume spiegeln sich im Wasser und geben ein buntes Bild. Über die Mühle Balchenstal, ursprünglich im Besitz des Klosters Einsiedeln, wanderten wir weiter zu den ersten Häusern von Hittnau. Der Weg führte uns quer durch das Dorf und schon trafen wir wieder auf die Luppmen, die uns zum Luppmenweiher führte. Auch hier erlebten wir eine bunte Farbenpracht.
Nach einer kurzen Pause am Weiher wurde es steiler, über Treppen dem munter sprudelnden Bach entlang erreichten wir den Dürsteler Golfplatz. Auch Golfer wissen die Schönheiten der aussichtsreichen Hänge und der Waldwiesen am Fusse des Stoffel zu schätzen. Hier erlebten wir Gegensätze pur, einerseits der fast steril gepflegte Golfplatz und direkt anschliessend das unberührte Naturschutzgebiet von Grabenriet und Zisetsriet, das lud direkt zum Philosophieren ein.
Nach der Mittagsrast im Zisetsriet, war es nicht mehr weit bis zum letzten kurzen Aufstieg bei Pulten und zum Rosinli. Hier erwarteten uns Bergwirtschaft, Rutschbahn, Ausblick auf Pfäffikersee, Greifensee, Zürichsee, ins Oberland und bei klarer Sicht bis zum Alpenkranz.
Frisch gestärkt und satt gesehen folgte der Abstieg durch Adetswil, mit den für das Oberland typischen Flarzhäusern, ins Kemptner Tobel.
Der Chämptnerbach war für die Energiegewinnung zur Zeit der Industrialisierung sehr geeignet, mit seinen beiden gut erhaltenen Turbinentürmen und den Weihern ist das Tobel heute Teil des historischen Industrielehrpfades. Mit dem 'Grossen Giessen', einem eindrücklichen Wasserfall, kam im unteren Teil nochmals die Natur zum Zug. Am Ende des Tobels führte der Weg an der ehemaligen Nagelfabrik und der Sägerei, den früheren Nutzern der Wasserkraft, vorbei.
Der letzte Teil der Wanderung führte uns auf einem neu angelegten Weg dem Chämptnerbach entlang zum Bahnhof Kempten. Wo, Taktfahrplan sei Dank, schon bald der Zug für die Heimreise einfuhr.
Nada, ganz herzlichen Dank für diese schöne Herbstwanderung. Unsere Erfahrung: das Züricher Oberland ist eigentlich gar nicht weit weg und immer eine Wanderung wert.
Wanderzeit: 4 Std., Höhendifferenz: +/- 390 m
Theres Egetö (Gast)