Mund

Eine muntere Schar Wanderer/innen (11 Leute) ist heute losgezogen, um diesen sonnigen Herbsttag im Wallis zu geniessen. Eggerberg, dieses am Berg gelegene Dorf an der Lötschberg-Südrampe ist unser Reiseziel. Am Berg fängt dann auch sogleich nach der Bahnlinie unser Wanderweg steil hinaufzuführen nach Eggen, im Zickzack queren wir die Autostrasse und die schmucken Holzhäuser des Dorfes. Nach ca. 30 Minuten erreichen wir das Kaffeeziel 'Egga' und lassen uns auf der Sonnenterasse nieder. Nach diesem ersten Verschnaufen geht's sogleich wieder bergauf. Lichter Mischwald wechselt mit sonnigen Halden, sonnenverbrannten Chalets, putzigen Schwarznasschafherden und einer Traumaussicht aufs Rohnetal mit den umliegenden Bergformationen, deren Spitzen zum Teil schon in weiss erstrahlen. Mischabelgruppe, Weissmies und sogar das Matterhorn erfreuen unsere Augen. Kleine Hinweisschilder machen uns darauf aufmerksam, dass wir uns auf dem Themenweg 'Luft+Lebenselixier' befinden. Dazu lässt uns die Wärme nochmals dem Sommer nachfühlen. In dieser Wohlfühloase lassen wir uns punkt 12 Uhr zum Mittagspicknick nieder. Anschliessend nähern wir uns unserem Hauptziel, den Safranblüten von Mund. Eine Gärtnerin vor ihrem Haus bewundern wir für ihre dicken Lauchstangen, die sie mit viel Pflege dem trockenen Boden abgetrotzt hat. Dann die typischen Walliser Chalets, die Erker und Stöcklis auf den hohen Beinen und die gepflegten Blumen vor den Fenstern. Beim Dorfplatz Mund ist leider der Laden wo wir die Safranfäden kaufen wollten,  geschlossen. Wir nehmen Platz, wieder auf der Sonnenterasse des 'Restaurant Safran' und verköstigen den feinen Safrankuchen mit Kaffee und Durstlöschern. Ob wir nun wohl die Ernte dieser Kostbarkeit sehen? Die Staubtrockenen, eingezäunten Felder lassen nur noch ein paar einzelne Exemplare ausmachen. Wie das wohl möglich ist, die erforderlichen Blüten für 1 Gramm Fäden oder sogar für 1 Kilo zusammenzubekommen? Der Kapellenweg führt uns nun bergab auf gut ausgebautem, steinigen Grund, vorbei an der Wallfahrtskapelle Gstein der Gottesmutter. Dort angelangt, werden wir ganz still, denn eine grosse Schar Gläubiger lauscht gerade andächtig der Stimme eines Priesters. Leise, um nicht zu stören, entfernen wir uns und erreichen nach weiterem, konzentriertem Abstieg unsern Zielbahnhof Lalden. Wir winken noch einer herzigen Schwarznasenschaf-Familie beim Weiden zu und besteigen den Zug Richtung Hohtenn, Kandersteg Bern.
Der Tourenleiterin Gabriela ein grosses Dankeschön für die Führung an diesen speziellen Ort.
Berta Schneiter

Fotos: Annemarie Küttel