Niederbauenstock

Heisse Tage sind es (ca. 35° Celsius) Saharastaub und heisse Winde aus Nordafrika wehen nach Europa.
Sieben SACl-er*innen treffen sich um 06:15 Uhr am Bahnhof Brugg. Wir fahren nach Seelisberg (792m). Wer von unten über den Urnersee blickt, entdeckt sofort den markanten Gipfel des Niderbauen Chulm (1923m). Der Seelisberg-See liegt ruhig und grünblau in einer Senke. Angeregt schwatzend laufen wir um ca. 08:00 Uhr los und verpassen gleich die erste Abzweigung. So gelangen wir an den idyllisch gelegenen See-Zeltplatz den wir Dank des Platz-Leiters durchlaufen dürfen und noch schlaftrunkene Camper antreffen. Der Weg führt stets steil ansteigend zur Seilbahn zur Alp Weid. Das Angebot von Markus diese zu nutzen nimmt niemand in Anspruch. Nach 50 Minuten, auf schönen Bergwegen die meist im Wald sind, erreichen wir die  Alp Weid - ein zügiger Wind bläst - welche Wonne! Die freundliche Wirtin bringt sogleich Tranksame und sehr leckere Nussgipfel. Ab der Alp Lauweli (Trinkpause) ändert sich das Terrain recht schnell. Der Weg ist jetzt blau-weiss markiert und ist anspruchsvoller und abwechslungsreich. Das Durchqueren der Geröllhalde geht zügig. Die Steilheit des Geländes nimmt Richtung Stollenloch unterhalb der Steilwand der Gipfelkalotte weiter zu. Vor dem Einstieg ins Stollenloch ist der Bergweg mit Fixseilen und Metallstiften gesichert. Im Stollenloch überwinden wir mit einer Leiter eine Steilstufe. Ein besonders schöner Blick auf Sisikon und das Riemenstalder Tal eröffnet sich.
Kurz nach dem Ausstieg aus dem Stollenloch entdecken wir zwei Steinböcke, die sich in der Sonne baden und ungerührt liegen bleiben. Der Wind weht weiterhin und trocknet unseren Schweiss. Die ausstehenden 100 Hm überwinden wir in engen, steilen Serpentinen. Etwa bei P. 1883 erreichen wir die  Stelle zwischen Chulm und Gütsch und nach weiteren 10 Minuten den Gipfel. Wow! Eine fantastische Aussicht empfängt uns. Der Seelisberg-See ist tief unter uns, die Berge rundherum sind phantastisch beleuchtet, der Vierwaldstättersee verschlungen. Die Mittagspause geniessen wir bei perfektem Wetter.
Wir nehmen den Weg Richtung Emmetten-Seilbahn unter die Füsse. Schon bald sind wir in dem sehr gut besuchten Lokal und gönnen uns nochmals ein kühles Getränk. Sanft gondeln wir ins Tal und fahren nach Brugg zurück.
Die Aussicht vom Gipfel, aber auch die zahlreichen Rund- und Tiefblicke während des Aufstiegs, das Farbenspiel im See und das umliegende Panorama, machen die Tour zu einer aussergewöhnlich schönen Wanderung in der Zentralschweiz.
Herzlichen Dank, lieber Markus, für die super Tourenwahl, das sehr angenehme Schritttempo (die Wanderzeiten haben wir stets unterschritten) und allen Teilnehmenden ein grosses Merci für die tolle Stimmung.
Heidi Baumann

Fotos: Heidi Baumann und Markus Schuler