Ringelspitz

Der Wetterbericht für das Wochenende sieht durchzogen aus, aber unser Tourenleiter Thomas verspricht uns Sonnenschein auf dem Gipfel und so machen wir uns am Samstag zu neunt auf den Weg. Dafür verschafft uns die schlechte Witterung mehr Schlaf, fahren wir doch erst um 11:00 in Brugg ab.

Auf dem Kunkelpass lassen wir die Autos stehen und nach einem kurzen Kaffeehalt mit feinem Heidelbeerkuchen steigen wir zur Hütte empor. In der Nähe der Hütte toben wir uns im Klettergarten aus, um uns ans Klettern mit Bergschuhen zu gewöhnen. Gemäss dem Hüttenwart sind wir die Ersten die dort dieses Jahr klettern, entsprechend kommt uns auch der eine oder andere Stein entgegen. Wir sind so mit Klettern beschäftigt, dass wir danach überpünktlich auf die Minute genau zum Znacht kommen.

Am Sonntag ist dann früh Tagwach, um 04:00 ist Morgenessen angesagt. Kurz vor 5 Uhr setzen wir uns in Bewegung und marschieren in den Talkessel unter dem Ringelspitz. Auf dem Mittelgrat gibt es die erste Pause, auch da vor uns Stau bei der Einstiegsstelle herrscht. Nach angenehmem Einklettern zu Beginn treffen wir bald darauf auf die Schlüsselstelle, die dank kleiner Schneereste auf den Tritten ein wenig herausfordernd ist aber durch alle erfolgreich gemeistert wird. Als Belohnung dürfen wir daraufhin im Matsch und Nebel weiterklettern, alles ist nass, dreckig und rutschig; unsere Kleider sehen auch dementsprechend aus. Kurz vor dem Gipfel werden wir aber belohnt und die Sonne drückt wieder durch. Geniessend klettern wir die letzten schönen Meter auf wieder trockenem Fels auf den kecken Gipfelturm und knabbern danach verdient etwas kleines.

Wie am Vortag bereits vermutet, können wir aufgrund der Verhältnisse nicht über das Tschepp-Band absteigen sondern müssen wieder über den Mittelgrat runter. Mit 3 Seilschaften dauert das Ablassen und Abklettern eine gute Weile und die Zeit vergeht rasend schnell. Schlussendlich wird es sieben Uhr bis wir wieder bei den Autos sind, also knapp 15 Stunden nach unserem Start. Um die knurrenden Mägen zu beruhigen machen wir noch einen kurzen Abstecher in die Raststätte und dann geht es verdient heimwärts.

Philipp Hausmann