Dolomiten

Teilnehmer:
Beat Bruhin TL, Rolf Wälte TL, Reinhard Zimmermann, Arthur Brem, Matthias Frei, Markus Gresch, Nicole Bertschy, Urs Federer, Ursula Sager, Korbinian Deinhart, Barbara Stüssi-Lauterburg, Roland Schwab

Samstag, 23. Februar 2019: Anreise via Arlberg, Brenner, Brixen
Sonntag, 24. Februar 2019: Oberbachernspitze 2'677m
Nach einem wunderbaren Frühstücksbuffet, welches keine Wünsche offen liess, starten wir um 0745 Uhr zu unserer ersten Skitour. Die Autos brachten uns bis zuhinterst ins Fischleintal. Bei kalten Temperaturen führte uns der Weg über die Langlaufloipe vorbei an der Talschlusshütte durch schmale, teilweise steile Tälchen. Die Blicke auf die imposanten Dolomiten wie der Zwölferkofel beeindruckten uns alle. Auf der Höhe der Comici Hütte öffnete sich das Gelände und bei herrlichem Sonnenschein erreichten wir um 13 Uhr den Gipfel. Die Aussicht zu den Drei Zinnen und allen anderen Dolomitengipfel war überwältigend. Der Tiefblick vom Gipfel ins 700 m tiefer gelegenen Altensteintal machte mir grossen Eindruck. Die Abfahrt zuerst über offene Sulzschneehänge, später durch die Schlucht mit vielen kurzen Schwüngen bei guten Schneeverhältnissen brachte uns an den Ausgangsort zurück. Herzlichen Dank an Beat für die umsichtige Führung.
Im Hotel genossen wir das Bier bei der Jause vom Hotel. Der Start unserer Dolomitentourenwoche ist geglückt und wir freuen uns auf weitere tolle Touren.
Urs Federer

Montag, 25. Februar 2019: Hochebenkofel, 2'905 m
Auf dem langen Zugang durch das schattige Val Campo Di Dentro (Innerfeldtal) haben wir uns unter blauem Himmel gesellig schwatzend warmgelaufen. Dann gings durch Föhrenwäldchen hoch und nach den ersten 700 Höhenmetern genossen wir ein Päuschen in der Sonne. Doch Rolf liess schnell wieder aufbrechen um möglichst bald den steilen Aufstieg zum Hochebenkofel zu meistern. Als eine Gruppe mit dem lokalen Bergführer Uli an uns vorbeizog packte Rolf das Jagdfieber und wir machten einen kurzen Leistungstest. Zum Glück bremste uns ein technischer Defekt am heissgelaufenen Fell an Reinhards Ski, sonst wären wohl einige arg an den Anschlag gekommen.
Die Aussicht vom Hochebenkofel ist fantastisch. Vor uns die Drei Zinnen, in der Ferne den Monte Antelao und die noch so schöne Tofana-Gruppe verdeckte leider die Sicht auf die Marmolada, Venedig und das Mittelmeer.
Der obere Teil war sulzig und schön zu fahren. Ursi unterhielt uns mit ihren technischen Herausforderungen mit der Spitzkehre talwärts. Zum Glück gelangs, sonst hätte sie wohl doch noch übers Felsbändchen springen müssen.
Die drei Kilometer talaus auf der Talstrasse schafften wir mit Skating auf der Talstrasse entspannt und unfallfrei bis zum Parkplatz. Eine sehr schöne Tour in einer lieblichen und imposanten Bergwelt!
Roland Schwab

Dienstag, 26. Februar 2019: Drei Zinnen Umrundung
Den Tipp, in vier Stunden vom Höhlensteintal hinüber ins Fischleintal zu queren, gab uns ein im selben Hotel logierendes Paar. Nach der relativ anstrengenden Tour vom Montag etwas Gemüt-licheres für die AHV-Generation - eine gute Idee: Ausschlafen und 08.20 den Bus nach Toblach und weiter Richtung Cortina d'Ampezzo nehmen, bis zur Haltestelle «Drei Zinnen-Blick» (1406 müM). Tourenleiter Rolf hielt das aber für etwas gar banal. So stiegen wir nach dem Start um 09.30 Uhr auf dem Waldsträsschen durch das Rienztal hinauf, folgten bei der Gabelung aber nicht dem direkten Weg zur Drei Zinnen-Hütte, sondern schlugen in den südlichen Talast ein. Bis ein mächtiger Felsklotz den Weiterweg versperrte und uns vor die Frage stellte: links herum, wo vereinzelte Abfahrtsspuren auszumachen waren, oder rechts durch einen engen Durchschlupf. Nach einigem Werweissen und Augenschein durch Rolf und Matthias wählten die einen die eine, die andern die andere Variante; steil, mühsam und zeitraubend war es alleweil. Aber oben kamen wir mit den Skis auf dem Rücken glücklich wieder zusammen und das Gelände wurde offener und einfacher. Nochmals 400 Höhenmeter und vor uns breitete sich auf der Forcella del Col de Mèdo (2315 müM) im Süden der Alpenkranz aus und der Blick fiel ins Tal nach Misurina. Zur Linken zeigten uns die Drei Zinnen die Schulter. Wir genossen die verspätete Mittagsrast samt Ursis akrobatischer und erfolgreicher Jagd nach durch die Luft fliegendem Sandwichpapier. Mehr oder weniger horizontal querten wir anschliessend teils über apere Stellen zum Rifugio Auronzo, zur Capella degli Alpini und nochmals hundert Höhenmeter der «Rückseite» der Drei Zinnen entlang hinauf zum Paternsattel (Forcella Lavaredo). Mitten durch diese überaus eindrückliche Landschaft, wo sich im Ersten Weltkrieg Österreicher und Italiener in zähem Gebirgskampf gegenüberstanden. Es begann zu dämmern, als wir um 16.40 Uhr nach insgesamt doch 1200 Metern Aufstieg bei der Drei Zinnen-Hütte standen. Schon etwas müde in den Beinen vom Auf- und Ab und dem wiederholten An- und Abfellen genossen wir die überraschend gute Abfahrt durchs Altensteintal ins schattige Fischleintal hinunter. Die letzten anderthalb Kilometer lief es auf der harten Loipe wie geschmiert, so dass wir 17.45 Uhr just den zweitletzten Bus erwischten, der uns in wenigen Minuten nach Moos zurückbrachte. Schön war's. Auch die AHV-Generatiönler verziehen es drum, dass der Tag länger und anstrengender war als erwartet.
Barbara Stüssi-Lauterburg

Mittwoch, 27. Februar 2019: Hochbrunner Schneid, 3'046 m
Heute war der höchste und schwierigste Skitourengipfel in Sexten angesagt. Schon am Vorabend bei der Besprechung hat uns Rolf gesagt, dass wir nicht wie im 'AHV Türli' gemütlich, sondern im Hochtourenmodus unterwegs sein werden.
Startpunkt war der Parkplatz beim Dolomitenhof, 1454m. Der Loipe entlang folgten wir dem Bacherntal, vorbei an der Talschlusshütte, bis sich die Täler trennten auf 1900 m, vor der Hohen Leist. Kurze Pause... nun folgten wir dem linken Talast durch eine steile Rinne, mit vielen Spitzkehren, bis zu einem gefrorenen Wasserfall. Während Rolf diesen links umging und spurte hatten wir Zeit die Skier aufzubinden und einen Schluck warmen Tee zu trinken. Nun stiegen wir hinter her, wechselten wieder auf die Skier und mussten uns schon ein nächstes Mal voll konzentrieren. Der ausgesetzte Steilhang war hart gefroren und die Spur trotz fleissigem Pickeln schmal. Nun kamen wir endlich an die Sonne und erreichten das 'Innere Loch'. Zackig ginge es weiter und der nächste Anstieg stand uns bevor. Die vielen Spitzkehren an der Sonne bis zum Skidepot unterhalb der Zsigmondyscharte liessen uns kräftig schwitzen. Endlich Pause, wir waren gut in der Zeit, Rolf gönnte uns eine halbe Stunde, allerdings inkl. Gstältli und Steigeisen montieren ha ha ha! Dank gutem Trittschnee, viel Willenskraft und der Mithilfe 'aller Tourenleiter' erreichte die ganze Gruppe nach 6 ¼ Std. den Gipfel. Wir wurden mit einem fantastischen Ausblick belohnt.
Der Abstieg über die steile Flanke und schmale Rinne bis zum Skidepot verlangte nochmals höchste Konzentration. Nun hiess es schnell Umrüsten um noch bei bestem Sulz (300 Hm) abfahren zu können. Leider schon wieder im Schatten, mit hartem Schnee, traversierten wir den Hang linkseitig möglichst hoch um den Hohen Leist zu umrunden. Die nächsten 800 Hm bis zur Loipe mit vielen Buckeln (Berndeutsch Bömbeli) Steinen und Bäumen liessen unsere Oberschenkel 'brennen'. Glücklich, stolz und zufrieden mit der heutigen Leistung ging es direkt zum Apéro. Der Saunangang musst aus zeitlichen Gründen abgesagt werden ;-)  
Nicole Bertschy

Donnerstag, 28. Februar 2019: Helm, 2'434 m und Hornischegg, 2'550 m
Nach dem Frühstück im Hotel Schönblick fuhren wir mit dem öffentlichen Bus ein kurzes Stück und mit der Helm-Bahn hoch auf gut 2000 müM. Dank strahlend blauem Himmel und guter Fernsicht eröffnete sich uns ein grandioses Panorama auf die Sextner Dolomiten.
Von der Bergstation folgten wir einem gepfadeten Weg zur Hahnenspielhütte. Danach führte uns Beat zuerst über breite Hänge und später recht steil hoch auf den Grat und zum ersten Tagesziel, dem Helm auf 2434 müM. Hier verläuft die Grenze zwischen Italien und Österreich. Zahlreiche Unterstände erinnern an die Grenzbesetzung im zweiten Weltkrieg.
Nach ausgiebiger Rast auf dem Gipfel folgten wir dem Grat bis zur Hornischegg. Dabei boten sich immer wieder fantastische Blicke auf die umliegenden Berge. Der Gipfel der Hornischegg war schon völlig aper und wir mussten die Skis die letzten paar Meter hochtragen. Der flache mit Gras bewachsene Gipfel lud zum gemütlichen Lunch ein und zu einem anschliessenden Nickerchen.
Die Abfahrt über die Südhänge hinunter zur Klammbachalm war recht abenteuerlich, da oft nicht klar war, ob hinter der nächsten Kante noch genügend Schnee lag. Die Klammbachalm war unser eigentliches Tagesziel, denn Barbara hatte uns bei der Tourenvorbereitung aus dem Internet vorgelesen, dass man hier im Sommer wie im Winter freundlich empfangen und mit köstlichen typischen Speisen verwöhnt wird. Nach Herzenslust bestellten wir deftig (Knödel in verschiedenen Varianten) oder süss (Kaiserschmarren oder Apfelstrudel).
Auf Winterwanderwegen konnten wir von der Klammbachalm bis zurück nach Sexten auf den Skiern abfahren.
Wir genossen die relativ frühe Rückkehr ins Hotel, die einen bei einer zweiten Jause (Kuchenbuffet), die andern in der hauseigenen Wellnessanlage.
Der Speisesaal war fastnächtlich geschmückt. Kurz vor dem Abendessen drangen ein paar verkleidete Faschingsnarren mit einem kleinen Lovemobil im Hotel ein. Sie 'verzierten' Personal und Hotelgäste mit Ballonschlangen und sorgten für eine gute Stimmung.  
Matthias Frei

Freitag, 1. März 2019: Toblacher Pfannhorn, 2'663 m
Die Abschlusstour unserer Dolomitenwoche führt uns auf die nördliche Seite des Pustertales, wo statt des steilen Dolomitenkalkes grasbewachsene Hügel dominieren. Der Himmel ist noch blau, doch Wolken sind von Süden her am Aufziehen, als wir uns knapp um halb neun beim Weiler Kandellen oberhalb Toblach auf den Weg machen. Hier liegt die Schneegrenze zur Zeit auf 1'600 m. Wir geniessen den Ausblick auf die Berggipfel. Unser Ziel ist das Toblacher Pfannhorn, ein vielbesuchter Grenzberg zwischen dem Südtirol und Oesterreich.
Wir folgen anfänglich der Waldstrasse, welche langsam ansteigt und sich dann an der Waldgrenze im Schnee verliert. Der Schnee ist hart. Wir steigen nun über das offene Weidegelände weiter hoch bis zur Bonner Hütte (2'340 m), wo wir um halb elf eintreffen. Inzwischen ist der Himmel bedeckt und der Nebel hat die höheren Dolomitengipfel im Süden bereits umhüllt. Der verglaste, warme Vorraum der Hütte ist offen und wir verbringen dort unsere Pause. Auch, weil Roland sich um seine Skibindung kümmern muss und in der Hütte zurückbleibt, während wir in knapp einer Stunde zum Gipfel hochsteigen, wo wir um 12 Uhr ankommen. Der Nebel hat die umliegenden Gipfel nun ganz eingehüllt und wir machen uns nach kurzer Gipfelrast abfahrbereit: Der hartgefrorene Schnee mindert das Abfahrtsvergnügen allerdings ziemlich und wir sind froh, nach zwanzig Minuten wieder in der Bonner Hütte sitzen zu können.
Kurz nach ein Uhr setzen wir die holprige Abfahrt fort, anfänglich über Almwiesen, dann wieder der Waldstrasse folgend bis nach Kandellen, wo wir eine gute halbe Stunde später eintreffen. Der Nebel ist in der Zwischenzeit höher gestiegen und die Sonne kämpft sich durch die Wolken.
Wir kehren im Seiterhof ein, wo die Kellnerin (die «Krähe») uns entgegenkommender Weise einen Erkertisch freimacht, an der die ganze Gruppe Platz findet. Die «Krähe» gibt Rolf zu verstehen, wie er zu bestellen hat: «Schatzi, zuerst die Küchenbestellung, die Getränke folgen dann später». Aus der Küche kommen dann Kaiserschmarren, Knödelsuppe und Vanilleeis mit Himbeeren, was die Stimmung ansteigen lässt.
Damit findet eine eindrückliche, vielseitige und anspruchsvolle Skitourenwoche ihren Abschluss. Unsere beiden Tourenleiter Rolf und Beat haben uns sicher durch die verschiedensten topographischen Unwägbarkeiten auf alle Zielgipfel geführt, wofür wir Ihnen herzlich danken.
Reinhard
Samstag, 2. März 2019: Rückfahrt via Brixen, Brenner, Arlberg