Tierberg (GL)

Leitung: Regine und Dani Schmid
Bereits Mitte der Woche war klar, dass die ursprünglich geplante Tour mit den angesagten Schneefällen nicht stattfinden konnte. Am Vortag rekognoszierte Regine den im nahen Jura reichlich gefallenen Schnee, befand diesen aber aus nicht skitourenwürdig. So wurde das neue Ziel bekanntgegeben: Wildspitz. Spontan stellte sich Dani als zweiten Tourenleiter zur Verfügung, so dass wir fünf Teilnehmer uns in zwei Gruppen aufteilen konnten, und die Tour regelkonform durchführen konnten. Mit der Bahn fuhren wir bis nach Sattel und trugen die Skier ein paar Meter durchs Dorf. Sobald wir die Kantonsstrasse verlassen hatten, konnten wir die Bretter unter die Füße schnallen.  Die Aufstiegsspur zur Halsegg folgte nicht dem Strässchen, sondern dem Sommerbergweg. Das führte zu einigen steilen, rustikalen Stellen. Besonders mühsam war, dass der Skistock bei Druck trotz Teller im bodenlosen Schnee bis so Schlaufe einsank. Es war leicht neblig, der Nebel lag in mehreren dünnen Schichten. Das führte dazu, dass die tief verschneite Landschaft noch spektakulärer aussah. Zentimeter lange Raureif Nadeln liessen die Bäume von oben bis unten weiss erscheinen und sogar Stacheldraht sah wild romantisch aus. Bizarre Obstbaum-Leichen boten prächtige Fotomotive.
Nach einer kurzen Pause auf der Halsegg ging es mit Abstand die Steilstufe empor, die uns nach der vorherigen Spur angenehm flach vorkam. Schon bald standen wir am Aussichtspunkt Langmatt, wo endlich die Sonne auftauchte. Nun war es nicht mehr weit bis zum Wildspitz. Für mich eine Premiere: Wildspitz ohne Einkehr, Corona sei Dank. Während der Mittagspause riss der Nebel weiter auf und offenbarte uns ein prachtvolles Panorama. Auf der Abfahrt trafen wir zuerst schweren Pulverschnee, natürlich bereits leicht verfahren. Weiter unten wurde der Schnee noch schwerer, war aber letztlich immer gut zu befahren. Die einzige Challenge war jeweils, die schwarz geräumte Straße zu überqueren. So trafen wir ohne Zwischenfälle in Steinenberg ein, hatten angenehm Zeit zum Umrüsten und erreichten per ÖV, diesmal mit weniger Leuten, Brugg.
Herzlichen Dank an Regine und Dani, dass sie uns unter den nicht einfachen Bedingungen eine solch tolle Tour ermöglichten.
Markus Schuler