Velotour Seetal

Punkt 9 Uhr stehen vier mechanische und fünf elektrische Velotouristen in den Pedalen und warten auf das «GO». Die Gruppen fahren auf getrennten Wegen ins Freiamt, genauer nach Othmarsingen wo ein erster Treffpunkt vorgesehen ist und auch ein erstes Pflaster auf einen blutenden Finger appliziert werden muss. Wir lernen: Tunnelwände sind selten fein poliert!
Abwechselnd auf Asphalt und Gravelroad erreichen wir Dintikon, Villmergen und den nächsten Treffpunkt beim Schloss Hilfikon. Der Himmel ist leicht überzogen, die Sonne hat noch nicht grosse Kraft - ideales Radelwetter. Via Sarmenstorf und Fahrwangen steuern wir auf verschlungenen Wegen (woher weiss Käthi eigentlich, dass es hier durchgeht?) den Rastplatz «Flure» mit Seesicht an. Es ist 11 Uhr und höchste Zeit zum Futtern. Wir geniessen die 20-minütige Rast, die durch eine Heli-Landung noch dramatisiert wird.
Mitten in Seengen, bei einem Brunnen, ist der nächste Halt geplant. Beide Gruppen sind gleichzeitig da. Der Wunsch nach einem Eiskaffee wird zwar kräftig unterstützt, - wir lernen: die Demokratie scheitert am Veto des Tourenleiters.
Bei der ARA Seengen erreichen wir den Aabach und fahren ein Stück auf der Herzroute gen Lenzburg, überqueren dann aber die Seetalstrasse und kämpfen uns nach Retterswil hoch. Bei den ersten Häusern von Seon stossen wir auf den Westast der Herzroute, welche von den Sandsteinhöhlen bei Teufenthal her kommt. Am Geburtsort unseres Tourenleiters fahren wir östlich vorbei und machen einen «dornigen» Trinkhalt beim alten Schützenhaus unter einer Linde. Mittlerweile hat die Sonne den Himmel erobert und brennt gnadenlos auf unsere Helme.
Schafisheim lassen wir rechts liegen und keuchen nochmals 60 Hm zum Chräjenacher hoch. Entschädigt werden wir mit einer tollen Abfahrt nach Hunzenschwil, wo Käthi feststellt, dass im vorderen Pneu keine tragende Luft mehr vorhanden ist. Wir lernen: Auch kleine Dornen können ein Malheur bewirken!
Pirmin, unser heutige Velomech, bringt die Sache in 20 Minuten in Ordnung und Käthi kann wieder fröhlich in die Pedalen treten. Wir lernen: Handwerk hat goldenen Boden. Es wird Zeit für das Gruppenfoto. Die Location ist der klitzekleine Kreisel in Rupperswil, der nun durch diese Aufnahme der Weltöffentlichkeit zugeführt wird.
Nun geht's hinab an die Aare und dieser entlang, vorbei an Dutzenden Schweizerfahnen im Feld, nach Wildegg. Wir lernen: Schweizerfahnen sind nicht für die Nati-Mannschaft gedacht, man findet die Mausefallen besser. Wir bleiben auf der rechten Aareseite und sind bald in Schinznach Bad, radeln durch den Golfplatz zum Nordportal des Habsburg-Autobahntunnels und weiter zur neuen Westumfahrung Brugg. Auf dem Campus, wo die sehr schöne und abwechslungsreiche Tour begann, gibt's ein kühles Getränk und Abschied in die heimatlichen Richtungen.
Herzlichen Dank den beiden Guides, Käthi und Walter, für die perfekte Tour. Ihr habt uns sicher über die 68 km geführt (±670 m) und uns während 6½ Stunden bestens betreut. Eine Fortsetzung darf folgen!
Max Schärli