Tourenwoche Jungfrauregion

Montag

Bereits einige Tage vor Beginn der Tourenwoche wurde deutlich, dass das Wetter in dieser Woche eine wichtige Rolle spielen könnte. Voller Zuversicht fuhren wir am Montagmorgen ins Berner Oberland. Unser Ziel war die Station Alpiglen am Fusse der Eiger-Nordwand. Nach einem Kaffeehalt, wanderten wir entlang des Eigertrails zum Einstieg des Klettersteigs, welcher uns auf den Rotstock führen sollen. In dreier-Seilschaften am kurzen oder am laufenden Seil bewältigten wir die knapp 260 Höhenmeter zum Gipfel. Das Gipfelplateau bietet einen spektakulären Blick auf die Westflanke des Eigers. Entlang dieser Route führt auch der Abstieg vom Rotstock zur Station Eigergletscher. Von dort ging es dann weiter zur kleinen Scheidegg und zu unserer Unterkunft. Das gemütliche Beisammensitzen bei einem kühlen Bier und einem feinen Nussgipfel wurde jedoch schon bald durch die ersten Regentropfen gestört. 

Dienstag

Die Wetterprognose für Dienstag prognostizierte Regen, Schnee, Wolken und Gewitter und somit nicht die idealen Voraussetzungen für die Besteigung des Mönchs. Bereits am Bahnhof der kleinen Scheidegg meldet sich der Hüttenwart der Mönchsjochhütte bei Tom und teilt mit, dass die Piste zur Hütte auf Grund von Gewittern gesperrt ist. Trotzdem stiegen wir in den Zug Richtung Jungfraujoch und bis zu unserer Ankunft auf dem 'Top of Europe' hatte sich die Situation wieder beruhigt. Im dichten Schneegestöber wanderten wir zur Mönchsjochhütte und warteten bei Kaffee, Nussgipfel und einer Runde Dodelido auf besseres Wetter. Das Warten lohnte sich und nach dem Mittag lichtete sich die Wolkendecke. So machten wir uns über das Ewigschneefeld auf in Richtung Walcherhorn. Leider blieb das Wetter wechselhaft und verunmöglichte uns einen Gipfelerfolg. Der Marsch retour zur Hütte kam uns endlos vor, der Schnee war schwer und diverse Spalten oder Löcher liessen uns immer wieder tief einsinken.

Am Abend war natürlich das Wetter und das weitere Programm der Woche das grosse Thema. Auch wenn sich der Himmel in der Zwischenzeit wolkenlos und klar zeigte, sahen die Prognosen für Donnerstag und Freitag eher düster aus, so dass wir uns gegen den Abstecher zur Finsteraarhornhütte entschieden und uns für den Mittwoch nochmals den Mönch als Gipfelziel vornahmen.

Mittwoch

Am Mittwochmorgen zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite und wir konnten den Mönch über die Normalroute angreifen. Die Route führte uns über den Ostgrat rauf zum Vorgipfel, dabei wechselten sich Passagen im Fels und solche im Firn ab. Vom Vorgipfel führte dann der bekannte, sehr eindrückliche Firngrat zum Hauptgipfel. Leider kamen zwischen Vorgipfel und Hauptgipfel wieder Wind und Wolken auf. Es wurde eher ungemütlich und der Aufenthalt auf dem Gipfel wurde aufs Minimum reduziert. Der Abstieg erfolgte dann zum grössten Teil in den Wolken und mit Schneefall. Nach einem Mittagshalt in der Mönchsjochhütte packten wir unsere Sachen und traten die Heimreise an.

Tourenbericht: Janine Süess

Fotos: André Parietti, Andrea Hadorn, Tom Rüeger, Janine Süess