Tannheimertal

Grosse Schlicke
Sonntag, 4. September 2022
Nachdem alle Teilnehmer der Wanderwoche mit PW und ÖV wohlbehalten im Hotel Goldenes Kreuz in Tannheim angekommen waren, durften wir unsere Zimmer beziehen.
Gleich darauf versammelten wir uns wieder, berggängig ausgerüstet, und fuhren mit dem PW das kurze Stück nach Grän. Dort liessen wir uns mit der Gondel aufs Füssener Joch, 1818m, hochfahren. Nach einem kurzen Marsch hielten wir Mittagsrast und durften beim Essen nicht nur die lukullischen Genüsse, sondern auch die schöne Bergwelt geniessen.
Anschliessend marschierten wir gestärkt Richtung «Grosse Schlicke», 2059m, auf einem schmalen Weg, recht steil bergauf. Als wir das Ziel, das Kreuz, im Blick hatten, mussten wir jedoch zuerst einen steileren Aufstieg über Kalksteine bewältigen, um dorthin zu gelangen.
Oben angekommen wurden wir wettermässig ein wenig enttäuscht, waren wir doch in Nebel getaucht und hatten keine Sicht auf die umliegenden Berge, und vor allem nicht auf das majestätische Schloss Neuschwanstein.
Nach einer erholsamen Pause ging es auf gleichem Weg zurück. In Tannheim angekommen, beendeten wir die erste Wanderung mit einem verdienten Bier im Gartenrestaurant.
Es war ein gelungener Einstieg in die Woche, danke Markus!
Daniela Suter

Drei Seen-Wanderung, Schochenspitze
Montag, 5. September 2022
Nach reichhaltigem Frühstück machen wir uns um 08:45 Uhr auf den Weg zur Bushaltestelle. Wir fahren an den Vilsalpsee (1. See), der sehr idyllisch gelegen und nur mit ÖV oder zu Fuss erreichbar ist. Von hier steigen wir auf zum Traualpsee (2. See). Der schmale Weg führt durch Wald, manchmal ist der Boden mit Wurzeln übersät, manchmal steiniger, felsiger und fast immer im Schatten, was sehr angenehm ist. Schon bald stehen wir am Stausee und machen die erste Rast. Markus hilft einem blasengeplagten jungen Herrn mit Compeed aus und meint: 'In den Bergen hilft man einander'.
Wir laufen links dem See entlang, den Blick schon auf die Landsberger Hütte gerichtet, wo wir kurze Zeit später einkehren und uns Marillen Streuselkuchen mit Schlagobers gönnen. Wir erblicken bereits den dritten See 'Lache', an dem wir rechts, Richtung Schochenspitze 2068 m, vorbeilaufen. Der weitere Pfad ist teilweise stotzig, glitschig und mit Ketten/Seilen versichert und toll zu gehen.
Auf dem Gipfel sind wir nicht allein, logisch; die Aussicht ist phänomenal. Wir sehen alle drei Seen, die Allgäuer Alpen und geniessen ausgiebig Rast. In munterem Geplapper führt uns der weitere Weg auf und ab, vorbei an der Sulzspitze, die wir leider aus zeitlichen Gründen nicht besuchen können - die letzte Talfahrt ist um 16:15- weiter zum Neunerköpfle - unserem Tagesziel. Die Landschaft ist sehr unterschiedlich von grünen Wiesen über schroffe Felswände, verwittertes Kalkgestein - wunderbar. Wir geniessen auf der Almhütte kühle Getränke und freuen uns über die erbrachte Leistung, Hansueli freut sich, einfach mitlaufen zu dürfen. Mit der Bahn schweben wir sanft ins Tal, direkt nach Tannheim. Herzlichen Dank lieber Markus, für die wunderbare Tourenwahl, deinen super Schritt und die kompetente Führung. War ein toller Tag!
Heidi Baumann

Gräner Höhenweg (statt Einstein)
Dienstag, 6. September 2022
Vorgesehene Tour war der Einstein-Gipfel. Wegen Regen wird die Tour geändert, neuer Termin nach Whatsapp; 2 Stunden später. Neue Tour: von Grän über die Sebenalpe zum Füssler Jöchle. Mit dem Bus fahren wir um 10:48 Uhr nach Grän. Der Regen hat aufgehört, das Blau des Himmels macht sich breit. Ab der Busstation Campingplatz beginnen wir den Aufstieg durch den nassen Wald zur Sebenalpe.
Hohe Luftfeuchtigkeit und angenehme Temperaturen ergeben ideales Wetter zum Schwitzen. Nach kurzer Mittagsrast geht's weiter Richtung Füssner Jöchle. Von Westen überzieht sich der Himmel wieder. Ein Regenschauer verwandelt unsere Gruppe in eine bunte Schar.
Eine halbe Stunde später können wir unsere n Regenschutz wieder versorgen, die Sonne zeigt sich wieder. Vorbei an der Jochalperreichen wir unser Tagesziel ca. 14:15 Uhr.
Auf dem Jöchle gönnen wir uns eine süsse Jause. Mit der Gondelbahn fahren wir hinunter zur Talstation, vorbei an einer Gamsherde. Der Bus bringt uns nach Tannheim zurück.

Wannenjoch Stadl - Tannheim (statt Bscheisser)
Mittwoch, 7. September 2022
Wetter und Tourenvorhersage für Mittwoch: Start gestärkt, startklar, je nach Zeitpunkt der Morgengebirgswaschung durch Petrus, soll es los gehen. Vorgesehen ist das von Kartografen so bezeichnete Beschissne Horn oder so bei Schattenwald. Kann ja lustig werden.
Nachbetrachtung: Lustig war die Fahrt im vollen Wanderbus nach Schattwald. Der alte, gemütliche Sesselift ohne Dach zeigte beim Nieselregen wie gut unsere Regenschütze sind. Der nasse Weg zur Stuiben Sennalpe war aber bald ohne Schutz zu gehen. Den Weg zum Bschissne Horn nicht zu gehen war bei den besch... Wegverhältnissen richtig. Obwohl auf dem Höhenweg hinaus nach Tannheim die Sonne zeigte, dass Vorhersagen auch heute noch ab und zu Glücksache sind.
Eine schöne Wanderung, danke.
Hansueli Fehlmann


Da diese Tour witterungsbedingt früh zu Ende war, widmeten wir uns gemäss den SAC-Statuten der Kultur, die im Zusammenhang mit den Bergen steht. Am selben Nachmittag besuchte eine Delegation das Ortsmuseum Tannheim. Die reiche Sammlung wird liebevoll und sauber präsentiert und ist einen Besuch wert.
Am folgenden Tag war Regen vorhergesagt, deshalb liessen wir die Wanderschuhe im Hotel und fuhren mit dem Bus zur bayrischen Stadt Füssen. Diese bietet eine schmucke Altstadt, ein Franziskaner Kloster und ein stolzes Schloss. Was allen zusagte, war die deftige Mittagsverpflegung im Stile von Käsespatzen, Apfelstrudel oder ähnlich.
Am Abend besuchten wir den Schwank der Volksbühne Tannheim. Das Stück beschäftige die Bauchmuskeln mehr als das Hirn und half uns, neue Perspektiven auf das Leben im Altersheim zu gewinnen.
Markus Schuler, TL

Iseler
Freitag, 9. September 2022
Was tun bei verhangenem Himmel, tiefer Wolkendecke und Nebel unter Gipfelhöhe? Das war die Frage die den Tourenleiter mehr beschäftigte als das leckere Brötchen zum Morgenessen. Angesagt war erneut die Anreise nach Schattwald, die Fahrt mit der Wannenjochbahn nach zum Wannenjoch-Stadl. Oben angelangt musste Markus entscheiden, ob die Trilogie-Tour (oder Teile davon) B'schiesser 1988m, Ponten 2045m und Rohnenspitze 1990m in Angriff genommen werden konnte.
Da sich der B'schiesser erneut in Nebel hüllte und der Aufstieg über einen Grat führte, entschloss er sich sich auf den Iseler 1876m, als neues Ziel, einzustellen. Zuerst führte uns der Weg in nördlicher Richtung zum Wannenjoch. Kurz vor Ende des Aufstieges verschlechterte sich die Sicht erneut, Nebel mit Nieselregen senkte sich immer tiefer. Da der Weg auch hier, nach dem Kühgundkopf, entlang eines Grates, der jetzt auch im Nebel lag, führte, war der «Point of no return» absehbar. Um dem zuvorzukommen mussten wir auf die südliche Umgehung ausweichen. Also Abstieg, zur Stuibenalpe, und dann erneut im Regen hoch über die obere Stuibenalpe. Für den Umweg wurden wir durch das Sichten eines ganzen Rudels von Gämsen, direkt vor uns den Weg kreuzend, entschädigt. Weiter hoch zum Gipfel des Iseler. Hier rissen die Wolken zeitweise auf und wir konnten die Umgebung endlich einsehen.
Bald zeigte sich das Wetter jedoch erneut von seiner ungastlichen Seite und wir nahmen den nassen Abstieg in steilem Gelände unter die Sohlen. Der Weg führte uns zur Bergstation der Iselerbahn und von dort durch den Wald zur Talstation und mit Bus zurück nach Tannheim. Diese Tour war echt cool, mehr ein OL, sich nach dem Wetter und dem Gebirge richtend, echt spannend und erlebnisreich.
Danke, Markus, das war mehr als ein würdiger Abschluss einer abwechslungsreichen Tourenwoche.
Urs Suter