Nach mehreren nebelverhangenen Tagen sah es am Mittwochmorgen erst nicht sehr verheissungsvoll aus. Den Schirm mitnehmen oder nicht? Geht ja nicht wegen den Stöcken. Dann aber die Regenhosen und die Regenjacke mit Kapuze! Die Skihandschuhe und den Faserpelz auch. Diesmal muss man ja weder die Teeflache noch Eingeklemmte mitschleppen. So stiegen wir punkto Wetter nicht sehr erwartungsvoll in den Zug. Ab Baden waren wir dann 20 Personen!
In Würenlos ging es nach einem Kaffee- und Gipfelihalt los Richtung Altberg. Der Altberg hat auch Ost - West – Ausrichtung wie die Lägern, ist also etwas wie ihr kleiner Bruder. Bei uns ist er wenig bekannt, er ist halt im Schatten der grossen Lägern. Aber er hat im Gegensatz zu ihr einen Aussichtsturm.
Aber zuerst mussten wir uns nach den gut 200 Höhenmetern stärken und zwar mit einem Freiburger Fondue in der Waldschenke Altberg. Mitten im Wald tauchte plötzlich ein Haus hinter den Bäumen auf, ja es war die Waldschenke. Es war warm und freundlich in der Schenke, das Fondue mundete und während wir drinnen unsere Brotstücke in die brodelnde „Käsesuppe“ tauchten, brach draussen die Sonne durch die Wolken und von da an beherrschte sie das Wetter.
Nachher bestiegen wir die 142 Stufen des Aussichtsturms und freuten uns an den fantastischen Wolkengebirgen, der benachbarten Lägern, den vielen Wäldern und der Sicht auf das dicht überbaute Limmattal.
Schon im 19. Jahrhundert hatte hier ein Aussichtsturm gestanden – mit einem Sofa auf jeder Etage. Eine spätere Wirtin hatte sich als Kind über die Sofas gewundert. Als sie später das Wirtepatent beantragte, erfuhr sie, wozu diese gedient hatten. Den damaligen Pächtern war auf Grund von unsittlichen Vorkommnissen das Patent entzogen worden, „wobei der Gemeinderat nicht zuletzt vertreten war“! Heute ist alles clean, der heutige Aussichtsturm wurde erst 2010 errichtet.
Nach dem Aussichtsturm ging es an Christbaumkulturen vorbei weiter Richtung Kloster Fahr, eine aargauische Enklave. Dort kauften einzelne im Kloster- oder Hofladen ein. Nach den schönen Riegelhäusern in Weiningen überquerten wir die Limmat, sahen viele Wasservögel und bestiegen in Schlieren den Zug, der uns nach Hause brachte.
Ursula Gasser