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Skitourenwoche Val Grisenche

5.April 2014 bis 12. April 2014

Samstag, 05. April 2014

Fahrt von Brugg via Martigny-Grosser St. Bernhard-Aosta-Val Grisenche-Bonne. In Val Grisenche machen wir eine Dorfbesichtigung, und essen das erste Mal Italienisch. Wenn schon eine ganze Gruppe von 17 Personen aufkreuzt, wird das Restaurant geöffnet. Innert kurzer Zeit zauberte die Küche für jeden einen Teller Pasta mit knackigem Salat auf den Tisch. Anschliessend fahren wir in den Ortsteil Bonne auf 1810 m und beziehen die Zimmer.

UD

 

Sonntag, 06. April 2014

Nach einer angenehmen Nacht im Hotel Perret in Bonne, unser Quartier für die ersten beiden Tage, fahren wir mit den Autos runter ins Örtchen Valgrisenche

Unser Tourenleiterteam unter der Leitung von Roland entschloss sich uns nicht schon am ersten Tourentag zu verheizen. So wird als Tagesziel die Becca Dei Quattro Denti 2639 m gewählt und nicht die weiter entfernte Punta di Feluma 3166 m. Mit rund 1000 m Aufstieg und natürlich auch Abfahrt, ein doch rechter Auftakt.

Zwanzig Minuten vor Acht stehen wir voller Tatendrang abmarschbereit beim Parkplatz des Hotel Foyer de Montagne.

Gleich zu Beginn des Aufstiegs durch den sehr steilen Schutzwald wird unsere 'Spitzkehrentauglichkeit' getestet. Da Auf-und Abstieg über dieselbe Route erfolgt, macht sich die/der eine oder andere Gedanken 'wie komm ich da wieder heil runter'.

Nach diesem ruppigen Auftakt machen wir auf der Alpe di Maison Forte eine wohlverdiente Pause.

Danach geht's gemächlich weiter über mässig steiles Gelände bei gutem Schnee, Sonne und beinahe Windstille. Nach rund vier Stunden Aufstieg erreichen wir mittags unser Ziel.

Die Abfahrt bis in den Schutzwald hinein meistern alle mit Prädikat 'sehr ansprechend'. Ohne ernsthafte Zwischenfälle bringen wir auch den restlichen Abstieg hinter uns. Auf Stielnoten wird verzichtet. Von Abfahrt zu schreiben währe vermessen.

Diesen wirklich voll und ganz gelungenen Start in die Tourenwoche beschliessen wir bei einem Bier in der Bar des Hotel Foyer de Montagne und freuen uns auf Apéro und das Nachtessen im Hotel Perret.

Arthur

 

Montag, 07. April 2014

Tagestourenbericht vom 3. Tag der 2. Skitour

Diese Tagestour bringt uns einen Standortwechsel vom schönen Hotel in Bonne auf 1812 m  in die recht komfortable Hütte, die Rifugio Bezzi auf 2284 m.

Aber der Reihe nach. Zuerst einmal heißt es den Rucksack packen, eine etwas 'trickige' Arbeit: alles drin, nicht zu schwer……ja halt wie immer in den Bergen. Die 17 köpfige Gruppe teilt sich: 6 wollen dem Stausee entlang auf mehr oder weniger direkter Spur zur Hütte aufsteigen. Was aber auch bedeutet, dass einige Gefahren wie das Herunterfallen von Eisbrocken, erhebliche Abrutschgefahr, das Überfahren von Lawinenkegeln, Risiken bergen. Doch Urs hat diese Gruppe geschickt zur Hütte geführt.

Der Rest der Gruppe steigt noch etwa 1200 Höhenmeter hinauf über Arp Vielle. Zuerst dem Sträßchen entlang, dann hinauf durch ein weites offenes Gelände bis zum Übergang ins nächste Tal 'Valone Di San Grato'. Während diesem Anstieg kommen wir ins Schwitzen. Oben am Grat machen wir ein Rucksackdepot und steigen die letzten ca. 300 Höhenmeter beschwingt und erleichtert hinauf zum unscheinbaren Gipfel 'Mont Arp Vielle'. Die Bergwelt bietet ein fantastisches Panorama: selbst  das Matterhorn ist zu erkennen, und wir sehen in das Tal hinein, das hinauf zur Rif. Bezzi führt. Grandios!

Wir erfreuen uns am prächtigen Panorama, benennen die Berge und schwingen uns dann über guten Firnschnee hinunter zu den Rucksäcken. Jetzt heißt es die ideale Linie zu finden, um ohne große Hindernisse oder mangelndem Schnee, nach S. Leonardo zu kommen.

Unterwegs an einem aufgewärmten grossen Stein entdecken wir eine Viper, sie genießt die Wärme und den geschützten Platz.

Am Punkt an dem sich die zwei Wanderwege beidseits des Sees treffen in S. Leonardo zieht die Spur hinauf  zur Rif. Bezzi. Hier entscheiden wir uns für eine ausgedehnte Rast, um dann die letzten 500  Höhenmeter zu beginnen.

Ein freundliches Hüttenpaar mit einem spitzbübischen Koch empfängt uns. Die Bettenbelegung wird sehr großzügig gehandhabt. Das bedeutet, immer 2 Personen teilen sich einen 4er Schlag. Es gibt Duschen mit Warmwasser und je Stock 2 italienische Klosetts!

Nach einem sehr feinen Nachtessen steigen wir zufrieden in die Betten und freuen uns auf den nächsten Tourentag.

Heidi

 

Dienstag, 08. April 2014

Tourenziel Truc Blanc 3405 m.

Die Meteorologen haben für heute Vormittag eine Störung mit Regen oder Schneefall vorausgesagt, und  eine Wetterberuhigung am Nachmittag. Zudem steckt uns noch der lange Hüttenanstieg zum Rifugio Mario Bezzi vom Vortag in den Knochen. So kommt es, dass wir erst um 06:30 Uhr frühstücken und eine Stunde später Richtung Truc Blanc losziehen.

Trotz hoher Bewölkung ist der Schnee knapp gefroren. Die steilen Hänge gleich hinter der Hütte meistern wir mit Harsteisen. Als das Gelände flacher wird, können wir unser Tagesziel erkennen, das knapp in den Wolken liegt. Über eine weite Hochebene nähern wir uns gemächlich dem  Truc Blanc. Immer wieder reisst die Wolkendecke auf und lässt hoffen, dass das schlechte Wetter rasch abziehen wird. Nach etwa 2 Stunden rasten wir ausgiebig, bevor es wieder steiler zu  einem Pass und von dort zum Gipfel ansteigt.

Roli Nater lässt sich sogar dazu verleiten, für den weiteren Aufstieg seine Jacke auszuziehen. Aber schon kurz darauf sind wir eigenebelt. Es beginnt zu schneien, und der Wind frischt unangenehm auf, je näher wir zum Pass kommen. Kurz vor dem Pass diskutieren unsere Leiter, vergleichen GPS-Daten mit Karte und suchen vergebens nach Anzeichen einer Wetterbesserung. Vernünftigerweise entscheiden sie sich zur Umkehr.

Wir sind alle froh, dem Wind und Schneetreiben zu entkommen, der unsere Backen gefrieren lässt. Bis kurz vor der Hütte fahren wir in dichtem Nebel ab. Unsere Aufstiegsspuren sind nicht mehr sichtbar und wir verlieren rasch die Orientierung im Gelände. Mit Hilfe des GPS führen uns unsere Leiter sicher zurück zum Rifugio Bezzi. Wir erreichen die Hütte um 12:30 Uhr, gerade rechtzeitig für einen feinen Teller Spaghetti oder eine Minestrone.

Den Nachmittag verbringen wir mit Duschen, Jassen, Lesen und Diskutieren. Schon bald verziehen sich die Wolken, und das Val Grisenche präsentiert sich wieder in strahlendem Sonnenschein. Kurz vor dem Nachtessen steigen Otto Fischer, Peter Hörger und Matthias Frei nochmals eine Stunde hoch Richtung Tagesziel, um den Sulzschnee der steilen Hänge zu geniessen. Apéritif und ein feines Viergang-Menu runden den Tag ab.

Matthias

 

Mittwoch, 09. April 2014

Bei wolkenlosem Himmel und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sind wir mit Klettergurt ausgerüstet um 7 Uhr zu unserer Tour auf den Becca della Traversiere (3337 m) aufgebrochen. Die Route führte uns zuerst 3/4 Stunden dem Bach entlang zur ersten Steilstufe, die wir mit Harscheisen gut meisterten. Die Sonne vergoldete mittlerweile die Bergspitzen und wir gelangten über diverse Stufen auf den mächtigen, sanft geschwungenen Gliaretta Gletscher. Bei strahlender Sonne stiegen wir bis zum Skidepot und die letzten 30 Höhenmeter zu Fuss auf den Gipfel, den wir um 11:30 Uhr erreichten. Bei stahlblauem Himmel genossen wir eine grandiose Rundsicht vom Mont-Blanc über das Matterhorn zum Gran Paradiso und dem Skigebiet von Val d'Isère. Die Pulverschneeabfahrt war ein Genuss, so dass wir beschlossen, nochmals 300m auf einen anderen Gipfel aufzusteigen, um die schönen Gletscherhänge ein zweites Mal zu befahren. Insgesamt leisteten wir 1'400 Höhenmeter und waren nach einer ausgiebigen Pause an der warmen Sonne um 15 Uhr zurück in der Hütte.

Alois

 

Donnerstag, 10. April 2014

Grande Traversière stand an unserer Schlafzimmertür. Heute ist es unser Tourenziel. Mit seinen 3496 m der höchste Gipfel dieser Woche. Laut Skitourenführer: Hervorragende Tour mit kurzen Steilpassagen, Schlussanstieg zu Fuss.

Als wir um 7:00 Uhr aufbrachen, färbte die Sonne bereits die ersten Gipfel in leuchtendes Rot und Gelb. Im Schatten war es aber immer noch kalt und der Schnee pickelhart. Schon bald erreichten wir die erste Steilstufe. Die Spitzkehren auf dem harten Schnee waren trotz den Harsteisen eine Herausforderung. An der härtesten Stelle schlug Roland mit dem Pickel ein Podest, damit das Wenden sicherer wurde.

Ohne Rutscher erreichten wir die Piano di Vaudet, eine Ebene.

Nach kurzer Verschnaufpause nahmen wir die zweite Steilstufe in Angriff. Spitzkehre für Spitzkehre spurte Roland aufwärts. Auf fast 3000 m Höhe genossen wir die Rast bereits an der Sonne. Zwei weiter Alpinisten, die zum Puncta Bassa sud wollten, übernahmen das Spuren. Eine Traverse vor dem Schlusshang erforderte unsere ganze Konzentration.

Im Skidepot angekommen, erkundeten Roland, Urs und This den Schlussanstieg. Mit Pickel, Steigeisen und mit drei Fixseilen kletterten wir alle auf den Gipfel. Die Aussicht war wieder einmal grandios.

Alle kehrten wohlbehalten zum Skidepot zurück. Zwei Stunden brauchten wir für diese Schlussanstieg-Aktion. Für Roland, This und Urs gab es deswegen kaum Gelegenheit etwas zu Essen.

Der Schnee war perfekt und die Abfahrt ein Genuss. Wie immer waren wir auch diesmal viel zu schnell wieder bei der Hütte.

Ein Bier oder Panasche für den grossen Durst rundeten diesen wunderschönen Tag ab. Eine Dusche, ein Nickerchen oder einen Jass verkürzten die Zeit bis zum Nachtessen.

Der Zimmername hatte nach diesem Tag für mich eine andere Bedeutung.

Pia

 

Freitag 11.04.2014.

Um 7.00 Abmarsch von der Bezzihütte Richtung Colle de Sassiere 3269 m.

Die Sonne berührt bereits die Bergspitzen und verkündet einen wunderschönen Tag.

In zügigem Tempo zieht Roland los bis zur Rampe zuhinterst im Tal. Dort werden die Harscheisen montiert. Da der Schnee noch gefroren ist können wir so den Steilhang ohne Probleme meistern.

Um 08:30 Uhr sind wir auf dem Plateau über der Rampe angekommen und machten den ersten Halt. Um 09:30 Uhr geniessen wir das Znüni mit Blick auf die umliegenden Berge.

Von dort aus gehen wir auf steiler Spur auf den Colle de Sassiere und auf den angrenzenden Gipfel, den wir um 11:00 Uhr bezwingen.

Sicht auf die französischen Berge, die auf mich einen imposanten Eindruck machen.

Rauschende Abfahrt im feinsten Pulverschnee bis  zum Znüni - Rastplatz. Dort geniessen  wir  unseren Lunch, der bei einigen immer kärglicher wird.  Neu gestärkt steige wir zum zweiten Mal auf den Pass auf 3000 m und geniessen nochmals die Abfahrt.

Voller Begeisterung und zufrieden mit den schönen Erlebnissen von diesem Tag gleiten wir der Hütte entgegen, die wir um 15:00 erreichen.

Erwin

 

Samstag 12. April 2014

Da dies der letzte Tag ist, heisst es auch, dass wir mit vollen, schweren Rucksäcken hochsteigen. Zuerst steigen wir mit Harscheisen steil auf die flacheren Böden hoch, überqueren den nicht sichtbaren Lago di San Martino, hoch zum Becca di Giassion 3205 m. Hier treffen wir auch eine Gruppe aus Innsbruck, die alle Flüge gemacht haben, und jetzt noch eine Tour mit Fellen machen. Bei besten Bedingungen geht's nordwärts zur Alpe Forclaz. Hier werden die Oestereicher vom Heli abgeholt, während wir für einen kurzen Aufstieg die Felle montieren. Bald verlassen wir den gut sichtbaren Weg und gehen immer leicht abwärts auf einem zu erahnenden Weglein Richtung Staumauer. Ohne Felle geht's besser. Punktgenau führt uns Roli auf die nächste grössere Strasse. Auf kurzen Passagen ohne Schnee müssen wir die Skier tragen. Flach geht's dann bis zur Baustelle der Staumauer. Erstaunt stellen wir fest, dass die Strasse nun vom Schnee geräumt wurde, und wir nicht hinunterfahren können. Eine andere Gruppe, die hochlaufen will, aber das Auto unten parkieren will, nimmt unsere Chauffeure nach unten, wir nehmen als Taxi ihre Chauffeure mit hoch. Eine klare Win-Win Situation. Abschied nehmen wir im Restaurant in Bonne mit einem Teller Pasta und einem Dolce und einem Espresso. Frisch gestärkt treten wir die Heimreise nach Brugg an.

UD