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Gufelstock via Schoggigrat

04:45 Rrrrrrr und Wecker totschlagen. Mit einem offenen Auge um 06:00 im Zug nach Zürich / Ennenda sitzen und die andern Kamerädli, sofern hinter der Maske erkennbar, begrüssen. So sah der Start zur Tour auf den Gufelstock aus, zu dem uns Markus eingeladen hatte. Der Wettergott meinte es gut mit uns und wir starteten in einen klaren Morgen. Die Seilbahn hievte uns auf den Bärenboden, 1446 m, dem Ausgangsort der Wanderung. Hier empfing  uns eine merklich kühlere Luft als es im Tal der Fall gewesen war. Somit begann der erste 'Tenue Fez'. Vorbei an Aeugsten führte uns der Weg über die Altstaffel nach Schwibödeli  und nach Alpegligen. Die Landschaft erfuhr in der kürzeren Geschichte eine sehbare Veränderung. Die ursprünglich steinige Landschaft, geformt aus vielfältigen Arten von Gestein, wurde mehr und mehr überwachsen, eine Folge der Klimaerwärmung.
Die steil ansteigenden Flanken der Berge um uns herum machten einmal mehr deutlich, wie ausgesprochen hügelig sich das Glarnerland den Wanderern zeigt. Östlich vom Schilt folgten wir dem Schilttal auf den Rotärd, dem ersten Zwischenziel. Der Weg war angenehm, aber wir mussten doch einige Höhenmeter gewinnen. Leider zogen einige lokale Nebelschwaden auf die eine einwandfreie Panoramasicht verhinderten. Gleichwohl konnten wir die umliegende Bergwelt bewundern, darunter einige bekannte und beliebte (Hoch)Touren Ziele. Ebenso bunt und malerisch war der Blick von der kräftigen Blumenwiesen Bergwelt in die nächsten Geländekammern und auf die diversen Seen in der Ebene.
Weiter über einen steileren Anstieg auf den Chüechamm zum Weiss-Chöpf. Hier sahen wir in kurzer Entfernung eine Herde von Steinböcken sich genüsslich in der Sonne räkeln. Einfach stehen bleiben und dieses Bild der Natur in sich aufsaugen. Entlang dem Wisschamm wanderten wir auf das Schwarzstöckli. Interessant die immer wieder sich ändernde Felsbeschaffenheit zu beobachten. Urs Sandfuchs erzählte uns auch deren Geheimnisse. Auch überraschend war die vielen kleinen Bergseelein zu sehen. Weiter über einen kleinen Abstieg zum Punkt 2319, wo wir den weiss-blau-weissen Pfad wählten über einen steileren und leicht ausgesetzten Anstieg hoch zum Heustock. Ausschnaufen und die Kulisse beobachten. Nach einem Schluck aus der Flasche weiter leicht bergab um gleich wieder auf das Chli Höch hoch zu gehen und entlang dem Grat zum Höch zu gelangen. Und hier, auf dem Pfad des Schoggi Grates (Teil der Via Glaralpina), geschah nun wunderliches. Zuerst waren wir der Meinung dass Robi sich auf die Erde legte um die Füsse einer Bergfee zu küssen (siehe Foto). Nachdem wir jedoch seine Mine sahen, die alles andere als entzückt war, rückten wir von dieser Idee ab und fragten ihn deshalb nach dem warum? Erklärung: Er wollte auf dem Dankesschild für Läderach, dem Glarner Schokoladehersteller und Namensgeber des Schoggi Grates, den Geschmack der Schoggi erkunden und konnte den Praline Duft nicht feststellen. Für ihn war der Tag gelaufen, entsprechend seine Mine.
Nach dem Höch folgte die Schlüsselstelle des Grates, das Abseilen am Seil über einen Felsvorsprung. Danach erfolgte der letzte Anstieg zu unserem Ziel, dem Gufelstock, 2435 m. Hier genossen wir das Panorama erneut und führten unserem Magen die nötige Nahrung zu um den vor uns stehenden Abstieg meistern zu können.  Dieser führte anfänglich sehr steil nach unten. Wir bogen dann nordöstlich ab und folgten dem Pfad zu den Fessis-Seeli . In diesem steinigen, abwechselnd grünen Gelände folgten wir der nördlichen Route über Chrummboden zum Sätteli, wo uns ein nochmals steiler Weg zurück nach Aeugsten führte. In der Aeugstenhütte genossen wir alle ein lange ersehntes Erfrischungsgetränk, bevor wir mit der Seilbahn zurück nach Ennenda fuhren und den Heimweg mit der SBB antraten. Um 19:00 verabschiedeten wir uns in Brugg und wir alle waren um eine sehr schöne Tour bereichert. Besten Dank Markus.

Urs Suter
Fotos Daniela Suter