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Sextner Dolomiten

Sonntag, 13. September 2020
Alle stiegen in den Bus Richtung Kreuzbergpass.
Sextner Stein
Sechs Berggänger verliessen den Bus bei der Abzweigung Innerfeldtal und fuhren mit dem Shuttlebus zum Parkplatz Antoniusstein auf 1508 m. Nach einem abwechslungsreichen Aufstieg erreichten wir das Gwegalpenjoch 2446 m. Hier bot sich eines der spektakulärsten Panoramen der Ostalpen: links Paternkofel, gegenüber die Nordwände der Drei Zinnen, rechts die der Monte Piano und im Rücken der Toblinger Knoten. Spontan nahmen wir noch die 100 zusätzlichen Höhenmeter unter die Sohlen um auf dem Sextner Stein bei angenehmen Temperaturen den Lunch und die Aussicht zu geniessen.
Durch Altsteinertal stiegen wir zur Talschlusshütte ab, wo wir Sofortmassnahmen gegen den Durst ergriffen.
Berti Hütte
Die zweite Gruppe besuchte die Berti Hütte in der Provinz Belluno. Ausgangspunkt war der Kreuzbergpass. Erst wurde auf der Skipiste hochgestiegen. Der Weg vorbei an der Ruine der O. Sala Hütte erwies sich als recht anspruchsvoll. Daher wurde für den Rückweg ein zusätzlicher Ab- und entsprechender Gegenaufstieg von 400 m in Kauf genommen.
Markus Schuler

Montag, 14.9.2020
Pragser Wildsee - Plätzwiese
Am zweiten Tag unseres Dolomitenaufenthaltes starteten wir am Pragser Wildsee (1480m) An diesem Ort befindet sich die Polizeistation vom Film, die Bergpolizei. Der See ist sehr klar und türkisfarben.
Wir liefen uns am See entlang ein, am Ende des Sees führte uns der Weg stetig aufwärts, Richtung
Rossalmhütte (2164m). Wir stiegen über viele Steinlawinen, welche in dieser Gegend sehr oft vorhanden sind. Die Szenerie der Alpenwelt ist einmalig schön und zwang uns, immer wieder zu halten.
Bei der Rossalmhütte machten wir einen Essensrast. Der Apfelstrudel wurde in einem Biscuitsteig hergestellt, mal etwas anderes.
Anschliessend wurden wir ein wenig mehr gefordert: Über eine grosse Steinlawine wurde der Weg schmaler, zum Teil abschüssig und mit Ketten gesichert. Als wir den höchsten Punkt (ca. 2300m) erreichten, hatten wir einen schönen Ausblick auf die drei Zinnen.
Abwärts wanderten wir durch einen lieblichen Wald, Richtung Plätzwiese. Dort beendeten wir unsere Wanderung mit einem Trinkhalt.
Diese Wanderung war geprägt durch Abwechslung. Über Steinlawinen, Almen mit Schafen, Wald und Wiesen wurde viel geboten.
Entsprechend hatten wir eine tolle Stimmung in der Gruppe.
Daniela Suter

Dienstag, 15 9.2020
Rotwandköpfe via Burgstall (KS)
Von Toblach mit dem Bus nach Moos, umsteigen in die Gondelbahn zur
Rotwandwiesen (2000m) starten wir unsere Tour Richtung Burgstall. Der anfänglich gut ausgebaut Weg wird immer schmaler, gerölliger und steiler, so dass teilweise alle vier Extremitäten zum Einsatz kommen. (Drei Personen aus der Gruppe, die nicht mit auf dem Klettersteig kommen, wählen Bergwanderwege die sie durch dieses Geröll hinunter führt). Die Bergspitzen sind zerklüftet - es ist eine unglaubliche Felsenarena die uns umgibt, überall Pylone, Abbrüche und der einzigartige Dolomit. Markus kennt zum Glück den Weg sehr gut, so dass wir die richtige Verzweigung, die nicht markiert ist, finden. Beim Klettersteig Einstieg übergibt Markus die Tourenleitung an Hansueli. Dieser instruiert uns über das Gehen am Klettersteig. Nach der gegenseitigen Kontrolle der Klettersteigsets läuft Hansueli vor und nimmt die Novizin Verena gleich hinter sich. Es ist ein wunderbareres und genussvolles Klettern. Griffiger Fels und die tolle Umgebung begeistern uns. Der Abstieg erfolgt über den Rotwand Klettersteig, das Gelände ist weiterhin steil und drei Leitern gilt es zu überwinden. Wir gehen vorsichtig und konzentriert zu den Rotwandköpfe. Bevor wir den felsigen Kamm überschreiten, ziehen wir unsere Kletter Hilfen aus und geniessen eine ausgedehnte Pause. Der weitere Weg schlängelt sich steil abfallend, zuerst durch Felsen, über Grate, später durch Lärchenwälder in die 'Zivilisation'. Wir begegnen deutlich mehr Menschen.
Glücklich und zufrieden kehren wir bei Rudis Hütte ein und treffen die anderen Bergkamerad*innen. Es war ein herrlicher Tag!!!
Herzlichen Dank an Markus für die Organisation, die Tourenwahl und die Führung, grossen Dank an Hansueli für das Vorgehen am Klettersteig und herzlichen Dank an die ganze Gruppe für die Superkameradschaft.
Heidi Baumann

Mittwoch den 16. September 2020
Gsieser Tal
Für heute 13 oder 14:00, je nach Wetterapp, wurden Gewitter vorhergesagt. Unser Tourenleiter bot uns einen freien Tag an oder eine kleinere Tour im Gsiesertal an. Zwei von uns entschieden Innichen zu entdecken. Der Rest der Gruppe fuhr mit dem Bus nach Sankt Magdalena, Station Talschluss. Von dort stiegen wir steil, wunderschön im Wald über 500 m hoch auf die Stumpfalm, wo es den denn ersten Jausehalt gab. Auf demAlweg 2000 liefen wir zur Uwaldalm, wo wir das einheimische Gericht Graukäse assen. -Was sehr gut schmeckte!  -Der Abstieg dann, etwas weniger steil nach Talschluss. Unterdessen türmten sich die Cumulus Wolken und es begann kurz vor dem Einstieg in den Bus leicht zu regnen und in der Ferne zu donnern. Eine wunderschöne Tour, in einem schönen Tal und perfektes Wetter Timing!
Verena Keller

Donnerstag, 17.9.2020
Sentiero Bonacossa
Bei der Hinfahrt führte uns der Bus am bekannten «Drei-Zinnen-Blick» vorbei, die einzige Stelle im Talboden, die den Blick auf die «Drei Zinnen» freigibt. Bei der Weiterfahrt erblickten wir mit Erstaunen, auf einem Spazierweg unten im Tal, eine Gämse im vollen Tempo laufen. Wahrscheinlich trainierte sie für den nächsten Gämsen-Marathon.
Bei der Haltestelle «Lago d'Antorno» verliessen wir den Bus und sahen schon bald weit oben am Berg unser erstes Etappenziel, die «Fonda-Savio Hütte». Der ersehnte Kaffee auf der Hütten-Terrasse, mit fantastischer Aussicht auf die Rückseite der «Drei Zinnen» musste allerdings mit etlichen Schweisstropfen erkauft werden.
Die Fortsetzung unserer Tour erfolgte nur wenige Schritte hinter der Hütte auf einem sehr steilen, felsigen Abstieg, der mit einem Drahtseil gesichert war - nicht sehr schwierig, doch Schritt für Schritt musste eine Stelle in den Felsen gesucht werden, wo man den Schuh absetzen konnte. Etwas alt sahen wir aus, als eine Gruppe junger Burschen im «Garacho» den Steilhang hinunter stürmte, ohne das Sicherungsdrahtseil zu benützen. Plötzlich kollerte ein Steinbrocken den Abhang hinunter, in der Richtung wo wir standen, Eine Berggängerin mit ihrem Hündchen unter dem Arm, hatte auf dem Weg oberhalb von uns, versehentlich den Sturz des Steins ausgelöst. Erschrocken fragte sie uns auf Italienisch, ob etwas geschehen sei, was glücklicherweise nicht der Fall war. Als die Frau mit dem Hündchen uns eingeholt hatte, entschuldigte sie sich wortreich über das Missgeschick, mit dem sie uns erschreckt hatte. Bei dieser Gelegenheit hatte ich ein nützliches italienisches Wort gelernt: «scusate». Nach diesem Vorfall schützten wir unsere Köpfe mit dem Helm. Ohne Drahtseilsicherung ging es weiter steil hinunter, gefolgt von einem kurzen Gegenanstieg. Oben angekommen, konnte man die Fortsetzung der Route gut überblicken. Eine mächtige, senkrechte Felswand, durchquert von einem schmalen, ausgesetzten Weg, erwartete uns. Als ich realisierte, was mir bevorstand, musste ich einmal leer schlucken, liess mir jedoch nichts anmerken.
Die nächste halbe Stunde lief ich vorsichtig und hochkonzentriert diesem Felsenweg entlang. Ein oder zweimal wagte ich einen Blick in die Tiefe, wo ich nur furchterregende, schreckliche Schründe erblickte. Sehr viel entspannter bewältigte ich eine kurze Passage mit dem Klettersteigset und lernte dabei diesen mir bis anhin unbekannten Ausrüstungsgegenstand zu schätzen. Auf einer Anhöhe, unweit vom «Rifugio Auronzo» nahmen wir unser Mittagessen ein. Drei hungrige, nicht sehr scheue Dohlen, bettelten um einige Häppchen, die wir ihnen gerne gewährten. Frisch gestärkt, nahmen wir noch das letzte kleine Wegstück zum «Rifugio Auronzo»in Angriff, wo wir auf der Terrasse ein kühles Getränk genossen und uns untereinander über die nicht ganz einfache, aber wunderschöne, abwechslungsreiche Tour austauschten, für die wir unserem Tourenleiter sehr dankbar sind. Der Abstieg ins Tag blieb uns erspart, da uns der Bus da uns der Bus vom Rifugio, direkt nach Toblach brachte.
Peter Hägler

Toblacher Pfannhorn
Diesmal ist die 'Nicht-Klettersteiggruppe' auf sechs angewachsen. Wir haben das Problem des fehlenden ÖV, um an den Fuss des Pfannhornes zu gelangen. Glücklicherweise springt Urs ein und fährt mit seinem Auto zweimal mit je drei Personen nach Kandellen. Herzlichen Dank. Wir gelangen über Wahlen / San Silvestro an unsern Bestimmungsort. In Wahlen, wie auch in andern kleinen Dörfern des Pustertals besticht das nigelnagelneue, perfekte Feuerwehrlokal.
Bei leichter Bewölkung und angenehm kühlen Temperaturen beginnen wir den Aufstieg über eine Forststrasse. Oberhalb des Waldes gelangen wir über Weiden zur 'Bonner Hütte'. Es gibt viele tiefe Rinnen im steilen Gelände mit Verbauungen gegen Massen gefährlichen Geschiebes. Der Gipfel des 2663m hohen Pfannhornes liegt noch eine Stunde höher als die Hütte. Unterwegs an schattigen Stellen liegen noch Hagelkörner vom gestrigen heftigen Gewitter. Am Ende eines von Hagelkörnern weissschimmernden Weges steht ein Bunker aus dem 1. Weltkrieg. Einmal mehr Spuren aus dieser für Südtirol schrecklichen Zeit.
Die Aussicht auf dem höchsten Gipfel dieser Woche ist überwältigend: Vom Grossglockner zum Grossvenediger, sowie der ganze hell schimmernde Dolomitenbogen. Die 1000 Höhenmeter und die insgesamt fünf Stunden Marschzeit hatten sich gelohnt, es war nicht nur das Trimmgerät Berg für den Körper, es war auch eine Quelle der Freude für die Seele.
Ursula Gasser

Freitag 18.9. 2020
Hochalpenkopf
Mit dem letzten Bissen Frühstück zwischen den Zähnen fuhr die ganze Gruppe erneut zum Pragser Wildsee. Unser Tagesziel war: Die Königsetappe führt alle Gruppenmitglieder zum gleichen Gipfel, dem Hochalpenkopf. Die Gruppe 1 über den Olanger Klettersteig zum Ziel, die Gruppe 2 ohne Klettersteig direkt zum Gipfel. Die kühle Seeluft verleitete uns den Weg rasch unter die Füsse zu nehmen. Der Wanderweg war gespickt mit umgefallenen Bäumen, die überquert werden mussten. Weiter führte der Weg abwechselnd im Wald und über Wiesen hoch zur Kühwieseralm und zum Kühwiesenkopf 2140m.
Kurz die Aussicht geniessen, einen Riegel rein und weiter, von einer Herde Ziegen begleitet, zum Einstieg des Olanger Klettersteigs. Hier die Steigausrüstung anziehen und los in die Felswand. Der Steig war Klettern im griffigen Fels. Auf dem Kaserkopf 2414m angelangt schüttelten wir uns coronagemäss die Hände. Trinken und weiter dem Ziel entgegen. Bei wiederum schönem Wetter trafen wir die Gruppe 2 auf dem Hochalpenkopf auf 2542m. Mit einem lachenden Auge genossen wir wiederum das Alpenpanorama und einem weinenden Auge nahem wir davon Abschied, war das doch unsere letzte Tour dieser phantastischen Woche. Der Abstieg führte uns zur Kaserhütte, wo wir einen verdienten Drinkhalt und Schwatz mit der Wirtin halten durften. Beim Pragser Wildsee angelangt nahmen wir Abschied vom Pragser Tal.
Urs Suter