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Gantrisch

Nach verkehrsarmer Fahrt treffen wir auf dem Parkplatz Wasserscheide ein. Nebelverhangen sind Gantrisch und Umgebung, es ist kalt. Schlotternd ziehen wir, samt zwei Süssmost durchtränkten Rucksäcken, von dannen, im Kopf die warme Jacke, die wir zu Hause liessen. Nach einem schmalen abwärtsführenden Wurzelwegli stossen wir auf den breiten «Senorienweg», der nach oben Richtung Morgetepass führt. Und siehe da - Sonne und blauer Himmel- wie heran gezaubert! Schon bald wird die Gemächlichkeit verlassen. Ein sehr steiler, erd- und steinnasser Trampelpfad führt durch einen Grashang bis zur Krete. Die dick mit Erde gefüllten Vibramsohlen versprechen nicht den besten Halt! Weiter führt der Weg nach oben zur «Schlüsselstelle» und zum Gantrischgipfel (2176m). Der 20zigbeinige Tatzelwurm windet sich langsam am Drahtseil nach oben wo die sonnige Prachtsaussicht in die Berner- und Walliseralpen das Kriechen belohnt. Aber äbe… abe muesch au wieder chönne. (Schlotter, schlotter?? Aber nicht etwa vor Kälte).
Langsam, langsam heisst die Devise! Und was sehen wir beim Einstieg in die «Hölle»? Drei kleine Mädels huschen wie die Wiesel mit Leichtigkeit und schnell das Couloir hinauf, so dass es uns fast den Magen umdreht). Nun aber: Mut liebe Schwestern und Brüder …. «wir schaffen das» (gäll, Frau Merkl!). Und so war es auch.
Nach der Rast gehts - wie könnte es auch nach den vielen Regenfällen anders sein - via D4 - hinunter und hinauf zum Leiterlipass, zum dem leider keine Leiterli passt. Von hier sieht man auch hinauf zum schmalen, langen Gras-Grat, der direkt zum Gantrisch-Gipfel führt. Oh Schauder!
Unten ist die Alpbeiz Obernüenen zu erblicken, welche hingegen Wohlgefühle auslöst.  Den Weg dorthin begleiten uns die «rolling stones», die unsere Füsse gar nicht schätzen. Das Beizli bietet Einiges für die heiklen Wandersleute aus Brugg: Kaffee in grosser Tasse schwarz, Kaffee mit viel Milch, Kaffee aber mit wenig Milch, Kaffe nur in kleiner Tasse aber mit viel Pulver, Merängge mit und ohne Rahm, Alpkäse in Pfund und diversen Grammen etc. Söll noch eini druus cho!!!
Erhebe dein Antlitz zu den Bergen und merke, dass der Gantrisch wieder ganz nebelverhangen ist und die Sitzenden bald nach einem Jäggli greifen. Jetzt gilt es nur noch zum Parkplatz abzusteigen und schon ist die tolle Gantrisch-Tour beendet. Die 3 Autos werden gefüllt und die lange Heimfahrt angetreten.
Die erfolgreichen Gantrischer****innen danken dem Leiter ganz herzlich für die schöne Rundtour. Die Verfasserin merkt an, dass die Sternli nicht gendermässig verwendet wurden, sondern um Tourenleitung samt Wetter als 4-Sternetour zu bezeichnen. (Sie hat erfahren, dass der Tourenleiter den Gendersternli abgeneigt ist -  die Verfasserin ebenfalls).
Anu Basler

Fotos: Verena Keller und Markus Schuler