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Freiämter Sagenweg

Wir waren 14 Personen  (10 Frauen und 4 Männer) bei dieser Wanderung, die mit dem Zug von Brugg über Dottikon, Wohlen zur Station Erdmannlistein reisten. Hier begrüssen uns zwei Steinfiguren zur Wanderung durch den 3 Grad kalten, aber trockenen Wald.
Der Erdmannlistein ist eine Gruppe von Findlingen. Die Felsformation besteht aus zwei ca. fünf Meter hohen Felsbrocken, auf denen ein dritter, grösserer Block liegt. Die Felsbrocken bestehen aus weissem, gneishaltigem Granit und wurden durch den Reussgletscher aus dem Aarmassiv ins Mittelland transportiert. Es wird angenommen, dass sie von Menschenhand aufeinandergeschichtet oder sogar zu dieser Stelle transportiert wurden.
Andere sehen bei der Anordnung eine prähistorische Kulturstätte, die beispielsweise als Fixpunkt eines Kalendersystems gedient haben könnte. Zahlreiche kleinere, menhirartige Steine in der Umgebung, die auf einer Fläche von rund 1 km² in einer entsprechenden Position stehen, stützen diese Theorie. Etwa 350 Meter südlich des Erdmannlisteins liegt der Bettlerstein.
Unter dem Erdmannlistein soll, laut einer lokalen Sage, der Eingang zu einer Höhle gewesen sein. Darin hätten die zutraulichen «Erdmannli» (Erdmännchen) gelebt, den Heinzelmännchen ähnliche Wesen. Sie hätten Tänze und Sprünge aufgeführt und dafür von den Menschen Gemüse als Belohnung erhalten. Als zwei junge Burschen Steine in die Höhle geworfen hätten, seien die «Erdmannli» für immer verschwunden. Unter Kindern kursiert die Sage, dass die «Erdmannli» dann wieder hervorkämen, wenn es jemand schaffte, mit angehaltener Luft sieben Mal um den Erdmannlistein zu rennen. Der Sagenweg beginnt also schon beim Erdmannlistein!
Wir sind vom  Erdmannlistein zum Bättlerstein und zum nach Cholmoos-Weiher gewandert und haben eine Trinkpause gemacht. Stilles Wasser, Ente, ein Seidenreiher, schwimmende grüne Blätter - es war mystisch und faszinierend.
Die Wanderung ging weiter zu den zwölf Sagen-Skulpturen und -Statuen: «Tanzplatz von Zufikon», «Der Teufel auf der Isenburg», «Der rote Wyssenbacher», «Das Rüssegger-Licht an der Reuss», «Der Wohler Eichmann», «Der Zwerg von Muri», «Die Drei Angelsachsen», «De Stifeliryter», «Der Kegler im Uezwiler Wald», «Hexenmusik im Maiengrün», «Die Waltenschwiler Hexe» und «Brennende Männer». Beim Tierpark Waltenschwil haben wir eine kurze und kalte Mittagspause gemacht.
Danach ging die Wanderung zurück zum Bahnhof Wohlen, wo wir eine Kaffeepause im Kaffee Bank geniessen und uns aufwärmen konnten. Hier haben einige von uns entschieden das Strohmuseum in Wohlen zu besuchen und die anderen mit Max nach Brugg zu fahren. Die Wanderung hat etwa 3 Stunden gedauert.
Herzlichen Dank an Max Schärli, unseren Wanderleiter, für die Mühen, die er sich gegeben hat, um diese schöne und kulturreiche Wanderung zu organisieren, die Wandergruppe zu betreuen und leiten, die kulturelle Geschichte von der Umgebung zu erzählen und den Tag zu einem grossen Erfolg zu führen.
Pralhad Kulkarni