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Averstal

Zu sechst fuhren wir am Freitag mit dem Büsli direkt nach Juf, dem Ausgangspunkt unserer ersten Tour, dem Juferhorn. Nach etwa 2km ins flache Tal hinein nahmen wir bei sonnigem Wetter die 850 Höhenmeter in Angriff. Bei dem windgepressten Schnee ging es knapp ohne Harscheisen. Da die Schneelage dünn war, wählte Daniel statt des steinigen Hauptgipfels den Nebengipfel. Die Rundsicht bis zum Biancograt war auch von hier wunderbar. Wir genossen sie nur kurz, denn der Wind frischte auf. Die Abfahrt war - na ja…. Aber alle kamen unterschiedlich elegant heil ins Tal. - Der angekündigte Sturm liess nicht auf sich warten, so dass am Samstag ausschlafen und geniessen des super Zmorgebuffets angesagt war. Dem Wetterbericht vertrauend, brachen wir gegen Mittag von Pürt aus zum Grosshorn auf. Stetig ging es aufwärts, tapfer kämpften wir gegen den Wind. Immer wieder mussten wir stehen bleiben, uns bücken. Leichtgewichte wurden mehr als einmal zu Boden geworfen. Umso faszinierender war das Wolkenspiel. Der grosse Steinmann auf dem Gipfel bot einen minimalen Windschutz für die kurze Rast. Der Tipp, den uns eine Gruppe am Vorabend gegeben hatte, es sei hier noch Pulver zu finden, bewahrheitete sich. Besonders im untersten Teil liess es sich schön um die Tannen kurven. Am Abend, nach einem wiederum sehr feinen Nachtessen, lauschten wir einem höchst spannenden Vortrag unter dem Titel «Später Frühling». Nein, es ging nicht (nur) um das Liebesleben der einheimischen Fauna, aber um Rangkämpfe der Murmeltiere, frisch geborene Reh- und Hirschkitze, Steinböcke, Wolf und Adler usw. - Für Sonntag hatten wir die Cima di Pian Vacca ins Auge gefasst. Von Cröt ins Madrisch-Tal hinein mussten wir tatsächlich die Ketten montieren. Aber die Gesichter wurden lang beim Anblick des steinedurchsetzten Hanges, über den wir aufsteigen - und wieder abfahren - sollten. So kehrten wir um, fuhren talaus und bei Zillis hinauf nach Mathon. Im Dorf konnten wir die Felle montieren und über Weideland 1000 Höhenmeter zum Einshorn, einem Ausläufer des Piz Beverin, aufsteigen. Es herrschte prächtiger Sonnenschein, der Schnee verhiess schöne Schwünge. Aber oh weh - kaum auf dem Gipfel zog der Nebelvorhang zu. Nix Aussicht, Abfahrt im Blindflug. Man kann halt nicht alles gleichzeitig haben - schönes Wetter und schönen Schnee. Aber drei schöne, erlebnisreiche Tage hatten wir auf jeden Fall. Herzlichen Dank Daniel und Philipp für die umsichtige Leitung.

Barbara Stüssi-Lauterburg