Touren Berichte Hilfe
Login

Vom Gurnigel ins Simmental

Am Morgen um 7 Uhr trafen sich 8 Personen im Zug nach Olten für die Tour. Über Bern und Thurnen ging die Fahrt auf den Gurnigelpass, bis zur Gantrischhütte. Der Wetterbericht sprach von einzelnen Schauern oder Gewittern im Laufe des Tages. Nach einem kritischen Blick auf das noch harmlose Gewölk erlaubte uns Hansueli einen Kaffee in der Gantrischhütte. Wie sich später herausstellte ein Glücksfall, denn auf der weiteren Tour bot sich keine Gelegenheit mehr für eine Einkehr. Zwischen Gantrisch und Bürglen ging es sodann auf gutem Weg hinauf zum Morgetepass. Oben erwartete uns ein erfrischendes Lüftchen. Nach kurzer Rast begann der steile Abstieg über eine Alpstrassen-Tremola, besser zu begehen auf den betonierten Fahrspuren als auf dem rutschigen Kies dazwischen. Es lockte das Bergrestaurant auf der Alp «Mittliste Morgete». Gross war die Enttäuschung, dass es erst um 15 Uhr öffnet, so dass uns nur die Verpflegung aus dem Rucksack blieb. Inzwischen war die Sonne durch die Wolkenschicht gedrungen und je näher wir dem Tal kamen, umso drückender fühlte es sich an. Als wir bei der Hängebrücke über die Schlucht des Morgetebachs ankamen, begann es leicht zu regnen, hörte aber bald wieder auf.
Nach der schwindelerregenden Überschreitung der Brücke folgte ein steiler Abstieg in die Schlucht, teilweise auf waghalsigen Metalltreppen-Konstruktionen. In der Schlucht befindet sich die temperierte (26 - 27°C) Mineralquelle von Weissenburg, der ältesten Heilquelle im Berner Oberland. Eine Rohrleitung führt der Felswand entlang. Bald sind die Ruinen des alten Bades erreicht. 1898 wurde es durch einen Prunkbau am Ausgang der Schlucht ersetzt, welcher 1974 abbrannte. Heute zeugen nur noch einige Stützmauern von der einst prachtvollen Parkanlage und die vor sich hin rostende Maschinengruppe vom einstigen hauseigenen Elektrizitätswerk. Ein flaches Kutschensträsschen führt dann direkt zur Haltestelle Weissenburg der Simmentalbahn. Ein Restaurant gibt es hier nicht, aber ein Häuschen mit einem Mineralwasserbrunnen. Mit gefüllten Flaschen traten wir die Heimreise an.
Danke Hansueli für die abwechslungsreiche Tour und das richtige Gespür für das Wetter.
Urs Sandfuchs

Fotos: Anneliese Soltermann