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Fricktaler Wanderung

Wir starteten am Mittwoch, dem 1. November statt am 2., da der Wetterbericht wegen einem anrückenden Sturmtief für den Donnerstag miserabel war. Es lohnte sich, das Wetter blieb trocken, sogar die Alpen waren von der Farnsburg sichtbar und am Donnerstag regnete es nur einmal, nämlich den ganzen Tag. Wegen der Verschiebung war es aber nicht allen Angemeldeten möglich schon am Mittwoch auf die Wanderung zu kommen, sodass wir 'nur' neun Personen waren.
Wir begannen in Hellikon und stiegen über Hügel und durch Wälder  und erblickten die Ruine der Farnsburg, die sich frisch renoviert am Horizont erhob. Die Burg hat einen Bezug zu Brugg, denn die Burgherren, die mit den Habsburgern verbündeten Falkensteiner überfielen 1444 die Stadt Brugg und zündeten sie an, während die Eidgenossen die Stadt Zürich belagerten. Die Burg kam 1461 an die Stadt Basel. Die Aussicht war wunderbar, von den Vogesen über den Schwarzwald zu den Alpen, aber leider vertrieb uns bald ein kalter Wind.
Nach dem Picknick ging es weiter über Stock und Stein und einer kurzen Rast in der warmen Gaststube des Asphofes. Beim Buschberg ob Wittnau sahen wir einen keltischen Grabhügel, eine unscheinbare sanfte Wölbung eines frisch keimenden Getreidefeldes. Auch für die prähistorische Wehranlage Wittnauer Horn brauchte es viel Phantasie um sich vorzustellen, dass seit der Jungsteinzeit über die Bronzezeit, die Eisenzeit, die Römerzeit und das Frühmittelalter sich immer wieder die Bewohner der umliegenden Dörfer dorthin flüchteten, weil marodierende Banden durch die Gegend zogen. Ein Schutzwall ist immer noch zu sehen. In den dreissiger Jahren wurde hier mit Arbeitslosen gegraben, es gab viele wertvolle Funde, datierbare Keramikscherben und römische Münzen. Noch 1979 wurden spätmerowingische Silberdenare gefunden.
Zum Abschluss lud uns der Wanderleiter Christoph noch zu Kaffee und Tee und Guezli bei sich zu Hause in Wittnau ein. Eine schöne Wanderung durch farbige Herbstwälder, in der Ferne die leuchtenden, frisch verschneiten Alpen, vorbei an grasenden Auerochsen und anderen Wiederkäuern, sowie an Zeugen der Geschichte fand einen würdigen Abschluss.
Ursula Gasser
Fotos: Christoph Schmid und Annelies Soltermann