Allalinhorn

Am Freitagmorgen  fuhren 8 SACler gut gelaunt und happy der Hitze im Unterland ein wenig zu entfliehen in Richtung Wallis. Die Vorfreude über die perfekten Bedingungen in der Höhe und die bevorstehende Tour auf einen 4000er war gross, umso unglücklicher waren die 3 SACler welche auf Grund gesundheitlicher Probleme oder Grippe die Tour kurzfristig absagen mussten.

Nach einem Kaffeehalt in Saas Fee legten wir mit der Gondel mühelos die Höhenmeter bis auf 3000m.ü.M zurück. Der Zustieg zur Britanniahütte gelang unter 'Mithilfe' der Sommer-Panoramakarte ebenfalls problemlos. Nach einigen Übungen zum Seilhandling und einem ersten kurzen Regenguss konnten wir schliesslich unser Zimmer für die nächsten zwei Nächte beziehen.
Für Samstag war eine Akklimatisations-Tour aufs Fluchthorn oder auf den Egginer geplant. Da jedoch für Sonntag ein grosser Ansturm auf den Hohlaubgrat zu erwarten war und sich bis zu diesem Zeitpunkt alle Teilnehmer in der Höhe sehr wohl fühlten, machte Rolf den Vorschlag, die Tour auf Samstag vorzuziehen.

Nach einem frühen Frühstück um 4 Uhr machten wir uns eine Dreiviertelstunde später im Schein der Stirnlampen auf den kurzen Abstieg in Richtung Hohlaubgletscher.  Der Gletscher war bald erreicht, die Steigeisen montiert und die Seilschaften gebildet. So folgte nun der Aufstieg zuerst über flaches und später steileres Gelände bis auf den Hohlaubgrat. Auf dem Grat angekommen, während einer kurzen Pause, bemerkten wir, dass die Entscheidung die Tour auf Samstag vorzuziehen sehr gut war. Waren wir doch abgesehen von zwei oder drei weiteren Seilschaften ziemlich alleine in Richtung Gipfel unterwegs. Bei der Schlüsselstelle, der Felsbarriere kurz vor dem Gipfel hatten wir glücklicherweise nur eine Seilschaft vor uns. Dies ergab aber auch bereits eine gewisse Wartezeit. Nicht auszudenken, wie lange man bei einem Grossandrang auf die Route anstehen könnte. Für die hinterste Brugger Seilschaft auch 'Gfrörlitruppe' genannt war jedoch diese Wartezeit bereits schon lange genug. Aber auch die beiden 'Gfrörlis' meisterten die Kletterstelle und die restlichen Meter bis zum Gipfelkreuz ohne Probleme. Das Timing war perfekt, hatten wir doch das Gipfelkreuz 5 Minuten für uns alleine. Dies war beim Anblick der Menschenmassen, welche über die Normalroute zum Gipfel aufstiegen, gar  keine Selbstverständlichkeit.  Nach einer Verpflegungspause mit Aussicht auf den Gipfel und das beeindruckende Panorama vieler weiterer Walliser 4000er nahmen wir den Abstieg zur Station Mittelallalin unter die Füsse. Diese ist nach vielen Ausweichmanövern und einer Leiternpassage über eine grosse Gletscherspalte schnell erreicht. Vor der Rückfahrt Richtung Felskinn und Britanniahütte, mussten dann drei Gipfelstürmer natürlich auch noch die kostenlose, mässig spektakuläre Tyrolienne von der Sonnenterrasse in Richtung Skipiste ausprobieren.

Der Gipfelerfolg wurde beim Abendessen gebührend gefeiert. Nach dieser tollen Tour war es natürlich umso schwieriger eine geeignete Tour für Sonntag zu finden.  Eine reine Gletschertour aufs Fluchthorn war ebenso wenig verlocken wie der 'bröckelnde' Egginer. Auch ein einheimischer Bergführer könnte uns da keine wirklich geeignete Tour vorschlagen.  Wir beschlossen also am Sonntag 'auszuschlafen' und das Frühstück erst um 7 Uhr einzunehmen. Wir definierten schlussendlich ein Zeitfenster von ca. 4 Stunden und versuchten in dieser Zeit den Hohlaub- und den Allalingletscher zu überqueren und den Schwarzbergkopf zu besteigen.  Die beiden Gfrörlis durften sich unterwegs  ein bisschen in 'Tourenleitung' und 'Wegfindung' üben.  Die Besteigung gelang innert 2 Stunden und retour über den perfekt markierten Wanderweg erreichten wir die Britanniahütte ebenfalls wieder innerhalb des vorgegebenen Zeitraums. Es blieb nun sogar noch Zeit sich in der Hütte mit Rösti oder Kuchen für die Heimreise zu stärken. Diese Sonntagstour und eine Steinbockherde auf dem Rückweg zur Station Felskinn bildeten den perfekten Abschluss eines tollen Hochtourenwochenendes.  
Herzlichen Dank an Rolf für die Organisation und umsichtige Führung dieses wunderschönen Hochtourenwochenendes.
Tourenbericht: Janine Süess

Die Photographen sind Janine Süess, Cinzia Garcia Besson, Rolf Wälte und Rico Besson.