Monte San Giorgio

Tourenleiter: Markus Schuler Teilnehmer: 13
In Brugg herrschte ungemütliches Aprilwetter. Doch im Tessin, unserem Reiseziel, versprach der Wetterbericht trockenes und sonniges Frühlingswetter. Darum fanden sich elf erwartungsfrohe Wanderfreunde pünktlich um 7 Uhr am Bahnhof Brugg ein. In Baden stiegen noch zwei dazu. So traten 13 Personen die Reise in den Süden an. Wie zu erwarten war, war das Reiseaufkommen Richtung Süden enorm. Markus hatte vorausschauend reserviert. Doch im EC nach Milano klappte es nicht auf Anhieb. Wir mussten in Zug in die hintere Zugkomposition wechseln. Doch die Weiterfahrt war angenehm. Auch Kaffee wurde serviert. Das Wetter war grau in grau. Zeitweise regnete es und windete heftig. Doch beim Verlassen des Gotthardtunnels blendete uns die strahlende Tessinersonne. In Lugano mussten wir auf den Regionalzug wechseln. In Capolago mussten wir an der Haltestelle frösteln, bis uns der Bus an unseren Startpunkt in Brusino Arsizio (277 m)führte. Es war nun mittlerweile 10:11 Uhr  
Erst war es noch morgendlich kühl, doch die Sonne und der blaue Himmel versprach uns ein verheissungsvoller Wandertag. Markus begrüsste uns nun zur Wanderung auf den Monte San Giorgio(1097). Er erläuterte uns kurz das Programm und erzählte uns über das Ziel. Der Monte San Giorgio gehört zum UNESCO Welterbe. Es wurden gut erhaltene Fossilien gefunden. Weltweit die bedeutesten Funde aus dem Trias. In Meride- dem Endpunkt der Wanderung- gibt es ein Fossilienmuseum. Wir strebten nun frisch bergauf, durch einen verwunschenen Eibenwald. Auch dieser einzigartig. Schon bald mussten wir uns der einen oder anderen Schicht entledigen. Der Eibenwald wechselte zum Eichenwald. Nach gut einer Stunde machten wir an einer Waldlichtung Pause. Es gibt da zwar ein lauschiges Grotto, doch dieses ist in dieser Jahreszeit noch geschlossen. Wir assen nun unser Znüni und bestaunten die wunderschöne Gegend. Am Platz steht eine mehrere hundert Jahre alte imposante Kastanie. Durch die Bäume glitzerte der See.
So gestärkt nahmen wir die nächste Etappe unter die Füsse. Alles war angenehm. Der Weg, die Witterung, die Gesellschaft. Nach gut zwei Stunden erblickten wir den Gipfel mit der Kapelle auf dem Plateau. Alle machten sich begeistert auf den allerletzten - doch sehr steilen- Gipfelsturm. Oben wurden wir belohnt durch das wunderschöne Panorama. Tiefblau der See, lauschige Dörfer und die grünen Hügel und weissen Berge. Eine Landschaft wie aus dem Märchen. Hier machten wir nun Mittagsrast und ruhten uns ein wenig aus. Doch langsam wurde es kühler. Ein Bergwind kam auf. Es ist ja erst anfangs April. So packten wir eiligst unseren Rucksack und machten uns auf den Weg nach Meride. Markus wusste einen besonderen Weg. Etwas weniger steil und bequem, aber nicht weiter als die anderen, offiziellen. Fröhlich, in angeregte Gespräche vertieft, erreichten wir nach weiteren zwei Stunden Meride, das über dem Tal der Mara leicht erhöht auf 583 Metern über Meer liegt. Nach etwas mehr als vier Stunden 850 hinauf, 550 Höhenmetern hinunter endet die Wanderung und der gemütliche Teil konnte beginnen. Wir durchstreiften das malerische Dorf(-oder kleine Städtchen?) und liessen  uns in einem einladenden Grottogarten nieder. Dort hatten wir noch Zeit, uns den verdienten Apéro zu gönnen. Der lange Weg ins Tessin hat sich wieder einmal mehr gelohnt. Die Tour hat uns allen sehr gefallen. Das Postauto machte nochmals eine Rundtour durchs Mendrisiotto und nach nochmaligem Umsteigen erreichten wir wiederum Lugano.

Traditionsgemäss stiegen wir in die Altstadt ab. Zum Ristorante Cantinone, unserm Stammlokal in Lugano. Schon bald bekamen wir Pizza, Bier und Wein serviert. Der schöne Wandertag wurde nun kulinarisch abgerundet. Wir brachen dann jedoch zeitig auf. Der Heimweg war lang und einige mussten ihr letztes Postauto in Brugg erreichen. Die Züge waren sehr überfüllt, doch fanden alle einen Sitzplatz. Wir bedanken uns bei Markus für diese phantastische Tour. Wie immer gut geplant und umsichtig durchgeführt. Bis zum nächsten Mal!
Verfasserin: Agathe Wettstein

Fotos: div. Teilnehmerinnen