Schwarenbach (Ostern)


Die Buschauffeuse informierte uns am Bahnhof in Kandersteg dass die Seilbahn zum Sunnbüel nicht fahre, sie uns aber gerne zur Talstation fahre damit wir uns selbst überzeugen können. Das nahmen wir natürlich in Anspruch, ein paar Wanderer stiegen aus - vielleicht besser so, denn ihr Hund flog fast davon.
An der Talstation nahm uns der Föhnsturm in Empfang und windete uns ins Kaffee. Höchst motiviert nahmen wir nach der Stärkung die 800hm zum Sunnbüel mit aufgebundenen Ski unter die Füsse, und nach wenigen Minuten kamen uns die ersten Unvorbereiteten mit ihren grossen Einkaufstaschen wieder entgegen.
Bei der Spitelmatte konnte die Hälfte der Gruppe der Verlockung des Aprikosenkuchens nicht widerstehen und liess die andere Hälfte alleine zum Untere Tatelishore aufsteigen. Den Gipfel wieder zu verlassen war gar nicht so einfach, der Wind bliess uns an Kreuz.
Ein paar Stunden später gabs auch für die Gipfelstürmer noch den wohlverdienten Kuchen.

Die Gleitschneerisse hinter dem Hotel liessen das ursprüngliche Ziel Wyssi Flue nicht zu. Hoch motiviert, und beobachtet von Schneehühnern, begannen wir deshalb die alternative Tour zur alten Gemmi. Der Föhnsturm und die Verlockung von Kaffee liess uns das Ziel jedoch ein weiteres Mal ändern: auf zur Gemmi-Lodge!
Frisch gestärkt suchten wir nach eleganter Abkürzung zu den Lämmerenplatten Pulverschnee und wurden fast noch fündig. Zurück im Hotel gibt's natürlich wieder Kuchen.

Am Sonntag legte der Föhnsturm noch einmal zu, diesmal mit Triebschnee statt nur warm und trocken. Wir nahmen den Weg zum Roten Totz trotzdem motiviert in Angriff. Der Saharastaub verfärbte den Himmel, und vereinzelte blaue Flecken sowie der mützenlose Tourenleiter liessen den Sturm beinahe vergessen. Auf der Höhe von etwa 2600m war er aber doch zu stark und zwangen uns zur Umkehr.
Zurück im Hotel gab's Rösti und Suppen, die mit grösster Verwirrung doch noch dem richtigen Tisch zugeordnet werden konnten.

Die Wettervorhersage für den Montag liess uns erstmal ausschlafen. Im Schneegestöber und voller Wehmut brachen wir zum Sunnbüel auf. Bei der Abzweigung zum Untere Tatelishore kam die Sonne hervor und ein Teilnehmer erfand kurzerhand den passenden Wetterbericht um doch noch eine kleine Tour zu machen. In schönstem Pulverschnee glitten wir in Richtung Gipfel, die blanken Stellen an den Kammlagen liessen den Tourenleiter aber doch noch zum Pickel greifen. Den Gipfel erreichten wir trotz der guten Wetterprognose zusammen mit dem Nebel und Schneegestöber.
Die Aussicht auf Schnipo und Getränke zog uns schliesslich doch noch auf direktem Weg ins Sunnbüel. Die Seilbahn brachte uns ins Tal, wo uns der Regen in Kandersteg begrüsste.

Vielen Dank an Rolf für die Organisation und die Durchführung der Tour unter widrigen Umständen!

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