Top 25 Tödi

Erwartungsfroh reisten die sieben Tourenteilnehmerinnen und Teilnehmer am frühen Freitagmorgen via Zürich ins Glarnerland. In Linthal wechselten wir von der SBB auf den mehr als gut besetzten Bus auf den Urnerboden. Nach einem stärkenden Kaffee und einem undefinierbaren Gebäck (es sollte eine Mandelstange sein) bestiegen wir die Seilbahn auf den Fistenpass. Im angenehmen Tempo stiegen wir hoch bis zum Fuss des «Lang Firn», um dort den Wanderweg zu verlassen und bereits etwas Gletschererfahrung zu machen. Angeseilt und mit angeschnallten Steigeisen marschierten wir diesen hoch, um mit etwas «Schlussgekraxel» auf den Gipfel des 2972 m hohen Gemsfairenstock zu gelangen. Nach einer wohlverdienten Stärkung stiegen wir über den unteren Teil des Claridenfirns zur Claridenhütte hinab. Vor dem ausgezeichneten Nachtessen hatten wir noch etwas Zeit, um uns auf den bequemen Holzliegen unter freiem Himmel auszuruhen.
Nach dem stärkenden und sehr reichhaltigen Frühstück wanderten wir am Samstagmorgen rechtzeig los, um über den Claridenfirn auf den 3247 m hohen Clariden zu gelangen. Der Aufstieg verlief problemlos, so dass wir den Gipfel in unter vier Stunden erreichten. Von dort gelangten wir über den Clariden- und den Hüfipass zur Planurahütte, wo die meisten von uns eine wohltuende Stärkung zu uns nahmen. Beim Windkolk vor der Planurahütte störte uns jedoch lauter Helikopterlärm und wir wurden Augenzeugen, wie sich Touristen per Helikopter auf die Planurahütte fliegen liessen, um dort ein «kaltes Plättli» sowie ein Glas Weisswein inmitten der Gletscherwelt zu geniessen. Nachhaltigkeit sieht sicherlich anders aus! Von der Planurahütte gingen wir auf dem gut ausgeschilderten und mit zahlreichen Ketten gesicherten Wanderweg zur Fridolinshütte. Nach einem ausgiebigen Nachtessen bezogen wir früh unser Nachtlager.
Am Sonntagmorgen nahmen wir bereits um 03:00 Uhr das Frühstück zu uns. Danach erreichten wir via die älteste SAC-Hütte der Schweiz, die auf 2449 m Höhe gelegene Grünhütte, den Bifertengletscher. Um auf diesem zur «Gelben Wand» zu gelangen, waren Steigeisen angesagt. Bei der «Gelben Wand» waren wir nicht die einzigen Berggänger, so dass wir uns dort etwas gedulden mussten. Unter der fachkundigen Leitung unseres Tourenführers Rolf überwanden auch die weniger erfahrenen und ängstlicheren Tourenteilnehmer die «Gelbe Wand». Danach ging es in angenehmem Tempo hoch auf den höchsten Glarner, den 3614 m hohen Tödi. Nach Gipfelfotos, Bestaunen der herrlichen Aussicht und einer kulinarischen Stärkung stiegen wir auf der Aufstiegsroute zurück zur Fridolinshütte. Nach einer längeren Pause gingen wir von dort die letzten 800 m in den Hintersand hinab. Von dort gelangten wir in einer mehr oder weniger kriminellen Alpentaxifahrt nach Linthal, wo wir den Zug nach Zürich bestiegen. Müde, aber dankbar für die wunderschönen Bergerlebnisse kamen alle wieder gesund nach Hause.
Ein besonderer Dank gebührt dem Tourenleiter Rolf Wälte für die hervorragende Organisation dieser drei Tage!
Meinrad Vetter, Riniken

Fotos: Rolf Wälte, Ursula Knopf, Eva Umbricht, Janine Süess