Skitouren- und Langlaufwoche im Engadin

Skitour am Dienstag 13. Februar 2024 auf den Muntischè 2605 m.ü.M.

Nach zwei schönen und lehrreichen Tagen auf den schmalen Langlaufskis freuen sich alle 11 Skitüreler auf die erste Skitour unserer gemeinsamen Woche im Engadin. Kurz vor 9 Uhr fahren wir mit dem Bus und der Bahn nach Madulain auf 1697 m.ü.M. Nach einem kurzen Fussmarsch vom Bahnhof bis zu den letzten Wohnhäusern schnallen wir unsere Tourenskis an und beginnen in zwei Gruppen auf der Via d’Alp, einer präparierten Schlittelpiste, unseren Aufstieg über die grösstenteils braunen Wiesenhänge. Nach etwa 250 Höhenmetern Aufstieg verlassen wir die Schlittelpiste und queren auf einem schmalen Waldweg zur Schlucht des Bergbaches Ova d’Es-cha. Über eine schmale Brücke erreichen wir den bewaldeten steilen Gegenhang. Auf der anderen Seite können wir auf der Wiese ein paar Rehe beobachten. Gemütlich steigen wir den steilen Wald auf und machen oberhalb der Waldgrenze eine erste Sitzpause. Das Wetter ist traumhaft schön und die Temperatur angenehm. Weiter steigen wir über die offenen Hänge der Alp Es-cha und die Schulter des Muntischè zum Gipfel auf.

Nach gut 3 h und 840 Höhenmetern Aufstieg geniessen wir eine ausgiebige Mittagspause und eine phänomenale Rundsicht auf die Bergwelt des Engadins. Auch finden wir noch Zeit für die Gipfelfotos als Erinnerung an den Muntischè bei perfektem Wetter und Schnee bevor wir uns für die Abfahrt bereitmachen.
Die Hänge bis zur Waldgrenze sind ein Genuss und jeder kann nach seinem Gusto wunderschöne Kurven durch den gut führenden, leichten Schnee ziehen. Auch die Bedingungen für eine kontrollierte Abfahrt durch den steilen Wald und für die Querung der Schlucht sind besser als erwartet. Auf der Schlittelpiste fahren wir zurück bis zum Grashang direkt über dem Bahnhof Madulain. Heinz führt uns sicher über die noch vorhandenen gut fahrbaren Schneeflecken direkt zum Bahnhof hinunter. Nach wenigen Minuten Wartezeit steigen wir in den Zug nach Pontresina und von dort weiter mit dem Bus ins Dorf.
Auf der Sonnenterrasse des Hotels Bernina löschen wir unseren Durst und lassen diese perfekte Genuss-Skitour ausklingen. Nach dem letzten Sonnenstrahl sind es nur noch ein paar Meter zurück zu unserem benachbarten Hotel Engadinerhof.
Besten Dank Heinz und Käthi für die ausgezeichnete Führung der zwei Gruppen.

Urs Wild

Skitour am Mittwoch, 14.2.24, Munt Griatschouls

Am heutigen Valentinstag gibt keine Rosen, höchstens Eisblumen, die Wände der Schlucht vor dem Bahnhof Pontresina sind mit gewaltigen Eismauern bedeckt! Wir lassen das Eis und nehmen den Zug am Bahnhof nach S-chanf. Unser Ziel ist der Munt Griatschouls, etwa 1100 Höhenmeter über der Bahnlinie.
Die sonnseitigen Wiesen sind braun, wir finden aber den Schnee in einem schmalen Tälchen, in dem wir rasch Höhe gewinnen. Die Gegend muss von vielen Tieren bewohnt sein, es gibt Spuren von Reh, Hirsch, Fuchs, Marder und natürlich von Hunden, weiter oben auch vom Schneehuhn. Heute zeigt sich aber keines der einheimischen Tiere, gestern hatten wir am Muntischè Rehe beobachtet.
Nach einer guten Stunde erreichen wir die Weide Acla Laret. Nach kurzer Trinkpause steigen wir durch ein Waldgebiet mit Alpsträsschen weiter zur Alp Griatschouls. Die Bänke an der Hüttenwand laden zu einer längeren Sitzpause ein, die Sonne wärmt angenehm.
Heinz stellt weitere 600 Höhenmeter in Aussicht, ich bin wohl nicht der einzige, der in sich geht und die eigene Kondition einschätzt…
Heinz wählt eine angenehme Spur mit stetiger Steigung, wir gewinnen in den weiten Hängen gut an Höhe. Die kleine deutsche Gruppe mit der Schwatztante lassen wir bald hinter uns, die Direktbetroffenen atmen auf.
Etwa 150m vor dem Gipfelziel erholen wir uns nochmals und futtern etwas Kohlenhydrate nach, hinuntergeschwemmt mit dem roten Früchtetee des Hotels, hier ist die Säure erfrischend!
Da die letzten Hänge abgeblasen und hart sind, erleichtern und sichern wir uns den Aufstieg mit den Harscheisen. Nach etwa vier Stunden erreichen alle den Gipfelpunkt des Munt Griatschouls auf 2767m. Keine andern Menschen in Sicht, grossartige Aussicht über Ober- und Unterengadin und gegen Südosten zum Ortler und einigen hohen Südtirolergipfeln, gegen Westen zu Badile und Cengalo.
Die Abfahrt über die weiten Hänge bis zur Alp ist gut fahrbar, es gibt windverblasene und harte Stellen, aber meist ist der Schnee griffig und die harten Stellen brechen nicht ein. Wenige Stürze sind halt unvermeidlich, der Schnee ist „abwechslungsreich“! Wir vermissen den Pulverschnee der gestrigen Tour am Muntischè.
Von der Alp bis zum Talgrund bei den Militäranlagen nutzen wir den fast endlosen Schlittelweg, die 500 Höhenmeter merke ich in den Oberschenkeln
Nach dem Marsch auf der Strasse ins Dorf machen wir es uns bequem auf den sonnigen Bänkli am Bahnhof, nach einer Tour sind alle gut gelaunt und etwas stolz, eine schöne Stimmung! Wir bedanken uns bei Heinz und Käthi für die Planung und die umsichtige Leitung der sehr schönen Tour.
Ruedi Hintermann