Geniesserskitourenwoche Splügen

Sonntag, 10. März 2024
Anreise Brugg – Pfäffikon (SZ) – Lohn – Zillis - Splügen
Der Auftakt zur Geniesserskitourenwoche erfolgt um halb sieben beim Bahnhof Brugg: Elsbeth hat als Tourenleiterin dafür gesorgt, dass Angelika, Martin und Dani bei Fritz im Bus Platz nehmen. Beate ist zwar auch da, doch wird sie erst am Abend nach Splügen nachreisen. Fritz (mit dem Bus) und Elsbeth (mit ihrem Auto) fahren nach Pfäffikon. Hier stossen unser Bergführer Franz, sowie die beiden Gäste Thomas und Oskar dazu. Die Reise geht weiter bis nach Lohn im Schams. Die geplante Einlauftour am Fusse des Piz Beverin fällt aber buchstäblich ins Wasser. Also frönen wir der lokalen Kultur, besuchen das Restaurant Capricorn und sehen uns im Vorbeigehen in den Bänken der Kirche in Zillis die berühmten Bildtafeln an deren Decke an. Wir erreichen Splügen bei Schneefall. Immerhin: es kann ja nur besser werden…
Dani


Montag, 11. März 2024
Splügen (1458) – Tanatzhöhi (2143) – Tamboalp (2033) – zurück über Tanatzhöhi nach Splügen
Nach dem niederschlagsreichen Sonntag überrascht uns am Montagmorgen der blaue Himmel und der pulvrige Neuschnee, der Bergwelt und Wald verzaubert. Allerdings besteht erhebliche Lawinengefahr und die Tourenauswahl ist somit sehr klein. Bergführer Franz führt uns über den zum Teil sehr schweisstreibenden Anstieg zur Tanatzhöhi, die auch Bergstation des Tambo-Skigebiets ist. Hier geniesst die Gruppe gemäss ihrem Namen (Teilnehmende der Geniesserskitourenwoche!) die erste, leider kurze Pulverschneeabfahrt zur Tamboalp um dann - nach einem erneuten Aufstieg - die Abfahrt durch schon recht schwer gewordenen Schnee ins Tal zu machen.
Beate


Dienstag, 12. März 2024
Splügen (1458) – Seehütte (2268) – Mittagshorn (2561) – zurück nach Splügen
Trotz der bescheidenen Wetterprognose entscheiden sich Elsbeth und Franz einen Berg von unserer Liste zu besteigen: das Mittagshorn mit 2561 müM, also gut 1100 Höhenmetern. Das Wetter zeigt sich am frühen Morgen mit ein paar blauen Flecken zwischen den Wolken etwas besser als angesagt. Und so bleibt es dann auch den ganzen Tag.
Wir starten bereits um 8 Uhr vom Hotel und gehen auf dem Sommerwanderweg hoch durch den verschneiten Bannwald. Eine herrliche Winterwunderwelt. Nach knapp zwei Stunden verlassen wir den Wald und steigen über die steilen Alpwiesen zu den beiden Surettaseen auf 2200 müM. Durch zunehmend felsiges Gebiet gehen wir bis zum Vorgipfel des Mittagshorns (2542 müM). Da hier der Nebel immer dichter wird, entscheiden wir uns, die restlichen 500 m und 50 Höhenmeter zu schenken, und den Vorgipfel zu unserem heutigen Ziel zu machen.
Bei der Abfahrt geniessen wir im oberen Bereich schöne Hänge mit perfektem Pulverschnee. Weiter unten ist der Schnee vom starken Wind, dann von der Wärme anspruchsvoll geworden. Durch den Bannwald wird die Abfahrt dann zu einer Pflichtübung. Doch alle kommen gut unten an. Beim anschliessenden «Nach der Tour Bier» wird die schöne Tour nochmals ausgiebig gewürdigt.
Oskar


Mittwoch, 13. März 2024
Splügen (1458) – Isebrüggli (1767) – Tanatzhöhi (2143) – zurück nach Splügen
Bereits am Vorabend konsultierten wir mit Stirnrunzeln die Wetterprognosen. Schneefall bei Temperaturen um den Gefrierpunkt war für die Nacht angesagt.
Am Morgen hängen dann die dicken Wolken immer noch tief, und Schneeflocken rieseln leise vom Himmel. Ohne Sicht bei erheblicher Lawinengefahr ist uns allen klar, dass an diesem Tag keine grosse Tour gemacht werden kann. Infolge des wenig einladenden Wetters ist glücklicherweise auch das Skigebiet Tambo vollkommen verlassen, sodass wir getrost die Felle aufziehen, die Skis anschnallen und loslaufen. Frohgemut geht es vorerst der verschneiten Passstrasse entlang bis zur Talstation Bodmastafel beim Isebrüggli. Von hier aus schrauben wir uns, entlang der leeren Sesselbahn, Spitzkehre an Spitzkehre reihend, auf dem Steilhang der Skipiste stetig in die Höhe. Insgesamt erklimmen wir dann doch 700 Höhenmeter bis zur Tanatzhöhi, wo uns ein feines Zvieri erwartet. Im Angebot gibt es sogar Germknödel mit Vanillesauce, die probiert werden muss und wunderbare Erinnerungen an unsere letztjährige Tourenwoche im Obernbergtal in Österreich weckt.
Die anschliessende Abfahrt über die nur teilweise präparierten Steilhänge des Skigebiets ist ein voller Genuss, locker und schwungvoll. Trotz zweifelhaftem Wetter und prekären Schneeverhältnissen erleben wir so einen wunderbaren dritten Skitourentag.
Angelika


Donnerstag, 14. März 2024
Nufenen (1570) – Wannagrat (2482) – zurück nach Nufenen
Um 08.00 Uhr starten wir bei herrlichem Wetter (2°C) mit der ganzen Gruppe die Tour auf den Wannagrat. Von Splügen (Unterkunft) gelangen wir in 10 Minuten mit zwei Fahrzeugen nach Nufenen. Bei der Dorfausfahrt findet Franz einen grossen Parkplatz. Ein Fussmarsch von rund 10 Minuten führt uns zum Hinterrhein. Dort montieren wir die Skier und los geht es auf 1540 müM. Wir folgen den vorhandenen Spuren durch den verschneiten Wald und geniessen die winterliche Stille. Nach zirka einer Stunde verlassen wir den Wald und steigen über die verschneite Berglandschaft Richtung Wannagrat. Um 11.30 Uhr erreichen wir nach rund 900 Höhenmeter unser Tagesziel. Wir rüsten uns um für die Abfahrt. Die Hälfte der Strecke können wir im wunderbaren Pulverschnee geniessen. Nach einer kurzen Rast nehmen wir den zweiten Teil in Angriff. Um 13.15 Uhr erreichen wir alle zusammen, gesund und munter, wieder das Tal. In Nufenen, im Restaurant Rheinwald, schliessen wir unseren Tagesausflug ab.
Thomas


Freitag, 15. März 2024
Nufenen (1570) – Valserhorn (2885) – zurück nach Nufenen
Schon um 06.30 Uhr treffen wir uns am Frühstückstisch, denn unser heutiges Ziel ist das Valserhorn (2885 müM), und Franz, unser Bergführer, will früh aufbrechen. Nach einer kurzen Autofahrt nach Nufenen, brechen wir auf den Skiern um 07.45 Uhr auf, vorerst flach durch den nördlichen Dorfteil zur Aufstiegsspur. Der Aufstieg zum Valserhorn erfolgt über breite Hänge und Schultern, vorbei an vereinzelten Alphütten. Die schon vorhandene Spur ist angenehm zu bewältigen, und Franz schlägt ein Senioren-kompatibles Tempo an. Der Himmel ist zwar mit hohen Wolken teilweise bedeckt, aber die Aussicht auf die verschneiten Berge der Umgebung ist eindrücklich. Auf der anderen Talseite sehen wir schon bald das Ziel der gestrigen Tour, den Wannagrat.
Nach eindreiviertel Stunden genehmigen wir uns einen ersten Halt bei Seeweli, etwas oberhalb der Alp Steinigeboda. Nach einer weiteren Stunde erreichen wir bei einer Alphütte die nächste Rast, etwa auf zwei Dritteln des Aufstiegs, und wir wechseln vom Einzugsgebiet des Dorfbaches in dasjenige des Altnerschbaches, südöstlich unterhalb des Valserhorns. Nach dem nun folgenden steilen und anstrengenden Aufstieg durch die Mulde zum Sattel auf 2800 müM entscheidet sich ein Teil der Gruppe, dass ihr Ziel erreicht sei. Der Rest steigt auf dem Grat Richtung Westen bis zum Gipfel (2885 müM) weiter. Die Strecke ist wegen des frischen Schnees auch ohne Harscheisen gut zu begehen. Zufrieden geniessen wir die fantastische Rundsicht vom höchsten Gipfel dieser Tourenwoche.
Wegen der hohen Wolken ist die Sicht anfänglich leider ziemlich diffus. Entsprechend gestaltet sich die Abfahrt für die meisten von uns als anspruchsvoll. Die wahren Könner aber legen trotz ziemlich nassen Schnees sehr schöne Spuren in die noch unverfahrenen Teile der Hänge.
Den Mittagshalt machen wir wieder bei der Hütte, wo wir schon am Morgen angehalten haben. Mittlerweile bessert sich die Sicht und die Sonne beleuchtet Berge und die vor uns liegenden Hänge, aber die Schneeverhältnisse bleiben anspruchsvoll. Die Bemerkung einer Teilnehmerin - «so froh war ich noch nie, dass wir auf der Strasse angekommen sind» - beschreibt sie prägnant.
Die insgesamt sehr schöne Tour bildet den Abschluss der diesjährigen Geniesser-Tourenwoche. Es ist eine tolle Woche gewesen mit einer sehr anregenden Gruppe von Tourengängern. Meistens bei schönem Wetter haben wir ein breites Spektrum von Schneearten genossen, die allen mitunter schöne Kurven erlaubten. Danke für die Organisation an Elsbeth und für die umsichtige Führung an Franz.
Martin und Oskar


Samstag, 16. März 2024
Splügen – Brugg
Das Wetter ist ähnlich wie auf der Hinreise. Doch gestern war der Schnee sehr tief, über Nacht war’s bedeckt und nun regnet es bis hoch hinauf. Die nach wie vor ausstehende kleine Tour von Lohn aus lassen wir aus und fahren direkt nach Hause.
Dani