Skitourenwoche Langtauferertal

Wir, das sind elf Personen, starten unsere Tourenwoche mit drei Autos und treffen uns im Swiss Heidi Hotel Maienfeld. Wir machen den Stopp in Maienfeld, weil das Tesla Auto einen Supercharger Halt benötigt. Via Verainatunnel, Reschenpass ins Langtauferertal zum Hotel Langtaufererhof. Die Zimmereinteilungen sind vorbereitet, keine Änderungen möglich. Die Wellnessoase ist auf dem Hoteldach mit Aussicht zum Bärenbartkogel, Weisskogel usw.
Montag
Das Frühstücksbuffet ist unglaublich reichhaltig. Einen Stau gibt es nur bei der Kaffeemaschine. Wir starten mit Wolken, klettern über Zäune zum Sommerweg in Richtung «Lange Wand». Wir benutzen die erste Pause um Jacken zu wechseln und uns gegen den einsetzenden Schneefall zu schützen. Das Highlight des Tages sind die 13 Schneehühner, vermutlich sind sie am Balzen. Der Schnee klebt an den Fellen. Die Sicht wird zunehmend schlechter. Deshalb ist die Abfahrt im Pulverschnee für den Vorfahrer kein Vergnügen, für die anderen aber schon! Kuchen essen und ab in die Saunalandschaft.
Dienstag
Heute starten wir bereits um acht Uhr. Gleich nach der Brücke geht’s steil hoch zur Masebener Alm und weiter auf gleichbleibender Höhe zur Melageralp, wo wir Pause machen. Warm ist es und nun wird die Spur steil. Angekommen auf dem Grat montieren wir für die letzten Höhenmeter sicherheitshalber die Harscheisen zur Valbenairspitze auf 3202 m. Die Rundumsicht ist super. Ebenso ist die Abfahrt im frischen Pulverschnee traumhaft. Wir fahren zur Melager Alm auf 1973 m runter und gönnen uns einen Radler und Kaiserschmarrn. Danach geht es auf der Langlaufloipe links vom Karlinbach runter bis zur Brücke unterhalb vom Hotel. Für den Aufstieg benötigten wir 4½ Stunden und für die Abfahrt eine gute Stunde. Ein wunderschöner Tag mit wenig Stürzen, aber einer konnte nicht anhalten und fegte weitere aus dem Stand.
Mittwoch
Gleiche Zeit, gleiche Aufstiegsroute zur Masebener Alm. Heute ist die Mitterlochspitze auf 3180 m unser Ziel. Auch hier geht’s zuerst in leicht hügeligen Gelände geschätzte zwei Kilometer eher flach, dann wird’s steil in schönen Kehren bis auf den Grat bei rund 3100 m. Hier wechselt die Route von der Nordflanke in die Westflanke und die letzten Meter zum Gipfel sind auch bald geschafft. Jauchzend kurven wir den wunderschönen Pulverschneehang hinunter. Einkehr auf der Terrasse Masebener Alm.
Donnerstag
Heute ist der Wetterbericht durchzogen. Trotzdem starten wir wie gewohnt um acht Uhr und versuchen den Glockhauser auf 3023 m zu erklimmen. Über Zäune und wenig Schnee dem Sommerweg entlang und unter dem alten Skilift weiter bis zum Melagbach. Diesen überqueren wir bei der Brücke. Die Temperaturen sind sommerlich, aber leider ziehen immer mehr Wolken auf. Die Sicht wird schlechter. Auch die Schneehühner zeigen sich heute nicht. Nach gefühlten drei Stunden im Nebel und klebrigen Fellen haben wohl fast alle genug. Wir ziehen die Felle ab, kurven vorsichtig die getätigten Höhenmeter runter und freuen uns auf den Nachmittag.
Freitag
Es hat geschneit und heute ist es wieder schön. Wir wollen mit dem zweiten Versuch auf den Glockhauser. Diese Talseite haben wir bis anhin nur im Nebel gesehen. Wir umgehen die Zäune indem wir ein Stück der Strasse um den Bauernhof gehen und direkt zum Skilift hoch gehen. Dann dem Melagbach entlang auf der linken Seite, Pause und mit einigen Kehren auf den Rücken 2400 m. Langsam steigen wir höher und gelangen bei einem Übergang zu einer neuen Aussicht in eine unberührte, frisch verschneite Landschaft. Es wird ein Freiwilliger bestimmt, der spurt. Die letzten Höhenmeter sind steil und die Spitzkehren fast nicht mehr zu schaffen. Sogenannte «Bödeli» werden geschaufelt, das geht dann einfacher und alle erreichen den Glockhauser auf 3023 m. Alle haben den Berg geschafft. Ausgiebige Rast und vorsichtig fahren wir den steilen Gipfelhang runter. Der Pulverschnee war einmal, wir sind etwas zu spät, aber es ist trotzdem schön.
Samstag
Marcel erkundigt sich am Vorabend beim Apéro, wer am Samstag noch einmal auf eine Skitour gehen möchte vor der Heimreise. Die Wetterprognose verspricht Sonne bis um neun Uhr gefolgt von einer schnellen Wetterverschlechterung. Wir können bereits um sechs Uhr Frühstück haben. Das ist natürlich super. Die Tourenleiter Marcel und Alois haben sich entschlossen ins Rojental zu fahren. Um sieben Uhr fahren wir mit den Autos ins Rojental und starten die Skitour um halb acht. Bei strahlendem Sonnenschein steigen wir auf zum Äusseren Nockenkopf auf 2769 m. Noch sind die Bergspitzen rundum wunderschön klar. Für den Gipfelhang benötigen wir die Harscheisen, es ist hart gefroren. Die angekündigten Wolken ziehen langsam von Westen über die Alpen. Wir geniessen die herrliche Frühlingsschnee Abfahrt und machen erst beim letzten Stadel Pause. Die letzten Schwünge und schon stehen wir auf dem Parkplatz. In Nauders kehren wir in ein Restaurant ein und essen und trinken etwas. Wir verabschieden uns und fahren nach Hause.
Vielen Dank für die tolle Vorbereitung und Durchführung der Skitourenwoche im Langtauferertal an Marcel, der die Woche zusammen mit Alois super geführt hat.

Tourenbericht Hedwig Egli
Fotos div. Teilnehmende