HT-Woche Furka (3 freie Plätze)

Dienstag

Nach leider nur verhaltener Motivation der Mitglieder sich zu dieser tollen Tour anzumelden, trafen sich letztlich vier Berggängys in Brugg. Die bescheidenen Wetteraussichten liessen uns noch einen kleinen Umweg machen um vergessene Regenhosen zu holen. Unterwegs zum Furkapass holten wir noch unseren Bergführer Tom ab, und gönnten uns noch ein Kaffee im Hotel Tiefenbach.

Nur wenige Minuten nach dem Parkplatz Sidelenbach übten wir im Klettergarten mit Friends und Keilen zu hantieren, und mit den Bergschuhen auch schwierige Routen zu knacken. Die langsam aufziehenden Gewitter am Nachmittag liessen uns schliesslich den Weg zur Albert-Heim-Hütte antreten. Nach Stärkung mit Kaffee und Kuchen übten wir noch Standplatzbau, im trockenen weil uns ein paar Regentropfen aufschäuchten.

Während dem Nachtessen planten wir den nächsten Tag, konservativ weil am Mittag schon wieder Regen und Gewitter angekündigt waren.

Mittwoch

Früh morgens machten wir uns auf den Weg Richtung Winterstock. Die erste herausforderung war ein steiles Culoir. Dieses meisterten wir souverän. Nun ging es mit ein wenig Kletterei auf das nächste Schneefeld. Bald erreichten wir den Grat auf welchen wir die mobilen Absicherungen üben konnten. Die Route musste manchmal gesucht werden. Ein spannender Ort war ein kleiner Sattel den wir queren mussten. Der Gipfel war dann bald erklommen und nach einer kurzen Rast machten wir uns auf den Rückweg. Dieser ging nun effizienter da die Route bekannt war. Im steilen Culoir sicherten wir uns an einem Seil. Nach dem Mittag waren wir zurück in der Albert-Heim Hütte und genossen bei Kuchen und Kaffe den restlichen Tag.

Donnerstag

Die Wetteraussichten waren weiterhin etwas unsicher, aber insgesamt doch recht gut. Wir machten uns deshalb früh auf den Weg Richtung Sidelenhütte, unser Lager für die nächsten zwei Tage. Wir wählten den Weg zur unteren Bielenlücke, deponierten zum Klettern nicht benötigtes Material, und rutschten bequem den Hang zum Einstieg zum Schildchrötligrat hinunter.

Den Grat bewältigten wir gemütlich in einer 2er und 3er Seilschaft bei bestem Wetter und kamen nach kurzer Rast auf dem Gipfel wieder zur unteren Bielenlücke und sammelten unser Material ein. Ein weiteres Mal konnten wir den Hang abrutschen und waren pünktlich zum Mittagessen in der Sidelenhütte.

Am Nachmittag suchten wir noch Motivation, was Klettern bedeutete. Tom und Ingo bezwangen Konquest of Paradise am Hannibal-Turm, die anderen Teilnehmys übten am plattigen Klettergarten im Hang.

Freitag

Dank der mittlerweile sehr guten Wetterprognose konnten wir knapp nach 5Uhr von der bereits auf Hochbetrieb laufenden Sidelenhütten auf den Weg zum Galenstock machen. Die Route via Südostsporn war der Plan. Nach gut einer halben Stunde und rund 200hm Marsch durch den weichen Schnee erhielt unser Bergführer Gelegenheit seiner Schwiegermutter während einer unverhofften 30min Pause ein WhatsApp zu schreiben.

Wer keinen Kopf hat, hat Beine! Der schreibende Teilnehmer holte in dieser Zeit mit einem sportlichen Effort die vergessenen Steigeisen in der Hütte und eine Dreierseilschaft bahnte sich weiter den Weg durch den Schnee.

Beim Einstieg in die Kletterpartie am Sporn waren wir wieder zu fünft unterwegs.

Zwar hatte es noch zwei Schneefelder aber ansosten verlief die Kletterei reibungslos und ohne grosse Schwierigkeiten. Nochmals 40min durch den weichen Schnee und der Gipfel war bei herrlichem Wetter erreicht. Nach kurzem Abstieg durch den Schnee erreichten wir die spektakuläre Abseilstelle. Dank durchdachtem Einsatz von Seilen und Rapline konnten wir uns die knapp 150m sehr zügig abseilen. Danach war der Schnee wiedermal hilfreich und der restliche Abstieg wurde fast rennend bewältigt. Der Zeitaufwand von knapp unter 7 Stunden zeigt wie reibungslos die Tour verlief.

Einfach herrlich!

Samstag

Am Samstag schliefen wir ausnahmsweise mal bis kurz vor 6 Uhr und starteten ca. eine Stunde später zu unserer letzten Tour. Es ging vorbei am kleinen Kamel, durch eine gut eingeschneite Rinne zum Einstieg des Südostgrates des Gross Bielenhorns. Die neun Seillängen waren gespickt mit sehr schönen und teilweise auch etwas kniffligen Kletterstellen. Die alpine Absicherung der Route erlaubte uns auch nochmals mit mobilen Sicherungsgeräten zu üben. Ein Friend machte leider einen ungewollten Abflug. Das Wetter zeigte sich an diesem Tag nicht mehr ganz so freundlich wie die letzten Tage. An diversen Stellen bliess uns der Wind ganz ordentlich um die Ohren und um die Mittagszeit zogen ordentlich düstere Wolken auf, so verzichteten wir auf die Gipfelwand. Das Abseilen bot dieses mal noch etwas Abenteuer, nachdem sich ein Seil mehrfach in Ritzen verklemmt hatte. Der erwähnte Friend und das verklemmte Seil konnten jedoch beide erfolgreich geborgen werden und wir hatten keinerlei Materialverlust zu beklagen. Zurück in der Sidelenhütte genehmigten wir uns noch Pasta oder Kuchen, bevor wir uns auf den Abstieg zum Auto machten. Dieses erreichten wir dann mit den ersten Regentropfen.

Vielen Dank an alle welche dabei waren, wir konnten zusammen 5 tolle, erlebniss- und auch sehr lehrreiche Tage verbringen. Vielen Dank auch an Tom unseren Bergführer, welcher uns begleitet hat und uns immer wieder gute Inputs auf den Weg geben konnte.

Tourenbericht und Fotos von allen Teilnehmern