Treffpunkt war um 6.50 Uhr in Brugg beim Kiosk, aber nein, es ging nicht nach Zürich an die Street Parade. Unser Ziel war viel besser: die Musentürme unterhalb der Musenalp im Engelbergertal. Letztes Jahr musste die Tour wegen aufziehender Gewitterwolken leider vorzeitig abgebrochen werden. Dieses Jahr blieben die Gewitterwolken aus und wir genossen den Tag bei schönstem Sommerwetter.
Den einstündigen und nicht ganz einfachen Weg (etwa T5) zum Einstieg fanden wir dieses Jahr auf Anhieb. Wir absolvierten die Tour in einer 3er-Seilschaft und zwei 2er-Seilschaften. Da sich Christine, unsere Tourenleiterin, erbarmte und den Nachzügler in der Anmeldung auch noch mitnahm, ergab sich eine 3er-Seilschaft. Danke, Christine!
Die Tour mit 9 Seillängen führt über die 3 Musentürme bis unterhalb der Musenalp, inklusive einer 20 m Abseilstelle nach dem 2. Turm. Die Schwierigkeit bewegt sich vorwiegend im Bereich 5b - 6a. Wir empfanden die Schwierigkeit eher als hart bewertet, was vielleicht auch dem Umstand geschuldet war, dass einige ihr Magnesiabeutel zu Hause ließen oder die Tagesform nicht stimmte. Jedenfalls waren die Vorsteiger der Nachsteiger-Seilschaften jeweils dankbar, in kritischen Stellen bereits eine Exe bzw. zusätzliche Absicherungen vorzufinden. Wieder geht der Dank an Christine!
Nach der vierten Seillänge hatten wir auch über die Felsqualität, die im Topo folgendermaßen beschrieben ist: „Tour in meist gutem Kalk“, eine bessere Erkenntnis. Bei Kristina, unserem „Schwergewicht“ in der Gruppe, löste sich ein Tritt, der sich mit einem Knall Richtung Tal verabschiedete. Zum Glück blieb es bei einigen Abschürfungen und dem kurzzeitigen Schrecken.
Auf dem Gipfel angekommen, machten wir eine kurze Rast und nahmen danach den direkten Weg ins Tal. Bevor wir die Heimreise antraten, glichen wir unseren Flüssigkeitshaushalt im Restaurant noch aus. Nach meinen Erkenntnissen besuchte kein Teilnehmer am Abend die Street Parade. Dies war auch nicht nötig, es war eine sehr gelungene Klettertour. Danke, Christine und den anderen Gspändli!
Text: Reto
Fotos: alle