Höhlen-Tour Weissenstein

Was als harmlose Bahnfahrt begann, entwickelte sich schnell zu einem Abenteuer zwischen Schoggi-Mélange, Spinnenfreundschaften und beinahe abgebissenen Fingern.

Die Reise begann ganz zivilisiert, mit dem Zug und dann schaukelnd mit der Gondelbahn hinauf auf den Weissenstein. Oben angekommen, empfing uns Mutter Natur mit einer frischen Brise und leichtem Regen. Perfektes Höhlenwetter also!

In Hinterweissenstein, wurde zuerst der innere Mensch gestärkt. Während sich die einen heldenhaft an warmem Zopf festbissen, tauchten andere tief in ihre Schoggi-Mélange ab – vermutlich, um sich von innen gegen die Kälte zu imprägnieren.

Gestärkt stürzten wir uns in die Tiefe. Im Gänsemarsch, rutschend, krabbelnd, fluchend und lachend arbeiteten wir uns durch die feuchten, schlüpfrigen Felsgänge. Wer dachte, der Weg zur Erleuchtung sei schwer, hat noch nie versucht, mit Helm und Rucksack durch eine Spalte zu robben.

Das Mittagessen wurde in einer Atmosphäre der besonderen Art eingenommen: absolute Dunkelheit. Nur wer mutig war, wagte sich an das Sandwich – mit dem Risiko, statt in den Käse in den eigenen Finger zu beissen.

Gestärkt ging’s zurück – und dann geschah es: Das erste und einzige Lebewesen der Höhle zeigte sich. Sein Name war Franz, Die Spinne. Ihre ruhige, aber lebendige Anwesenheit verlieh dem Satz „Nei nei, die läbt no“ eine ganz neue Bedeutung.

So spannend und faszinierend die unterirdische Welt auch war – irgendwann wurde die Luft dünn (nicht wirklich, aber metaphorisch), und das Verlangen nach Tageslicht immer grösser. Der Moment, als wir die ersten Sonnenstrahlen und das Gezwitscher der Vögel wieder hörten, war nicht nur das Ende – sondern auch eine riesige Erleichterung.