Chaiserstock

Leitung: Walter Leder und Robi Lang
Der Chaiserstock ist die höchste Erhebung der Kette zwischen Schächen- und Muotatal : Rossstock, Fulen oder Blüemberg kennt man oder hat schon mal davon gehört. Wir sechs Teilnehmer trafen uns um 6 Uhr beim bekannten Parkplatz in Lupfig. Obwohl das Radio schon wacker vom Stau am Gotthard berichtete, kamen wir zügig voran und verliessen die fahrbaren Untersätze bei der Seilbahnstation in Bürglen. Rasch ging's zwei Sektionen hoch bis nach Biel. Dort, auf 1630 m, war rasch klar, dass wir in einem Wanderparadies gelandet sind mit vielen weiss-blauen Varianten. Überraschend fielen plötzlich Tropfen vom Himmel. Der natürliche Gedanke an Kaffee wurde vom übel gelaunten Wirt zerstört, der hinter seinem Laptop hervor knurrte.

Also machten wir uns um 07:45 auf den feuchten Weg, die Sonne drückte schon nach ein paar Minuten wieder. Nachdem wir den Einstieg zum überbevölkerten Klettersteig links liegen liessen, erwarteten uns einige glitschige Felsstufen hoch nach Frutstägen.  Nach einer kurzen Pause ging es erst flacher, dann aber recht steil zum Lidern Plänggeli. Wie der rot-weisse Weg wieder die Farbe auf blau-weiss wechselte, verordnete Walti strikt, die Stöcke aufzuschnallen. Mit dem Einsatz der Vorderbeine  war auf trockenen, gut griffigen Felsen rasch das Chaisertor  2338 m erreicht.

Ausgerechnet jetzt setzte kurz Regen ein, der uns zwar nicht gross nass machte, aber die Felsen unangenehm rutschig  werden liess. Denn nun ging es ausgesetzt einem Kalkgrat entlang, der mit einem Drahtseil gut gesichert war. Für ein kurzes Stück  bestand die Sicherung aus einer Kette mit grossen Gliedern, was ich sehr schätzte. In diese konnte man gut greifen und kräftig ziehen - bin ja kein Kletter-Ästhet. So waren wir punkt 11 Uhr auf dem Gipfel. Robis Zaubertrank wirkte, und die Sonne schien wieder. So war der Abstieg zum Chaisertor deutlich angenehmer, das wurde mit einer weiteren Rast um 12 Uhr gefeiert.

Bis zum Punkt 2088 (Schafhütte) folgten wir dem Aufstiegsweg, dann bogen wir Richtung Süden ab. Der weniger steile Rückweg führte  über Chinzig Chulm, war etwas weiter und kostete ein paar zusätzliche Höhenmeter. Das war es aber allemal wert, wurden wir mit interessanten Geländekammern und einer reichen Flora mehr als nur entschädigt.
Eine gemütliche Runde beim noch nicht viel besser gelaunten Wirt in Biel beendete die tolle Tour. Herzlichen Dank den beiden souveränen Tourenleitern und Chauffeuren Walti und Robi.
Markus Schuler