Gänsbrunnen über Althüsli nach Lommiswil

Beim Start in Brugg bescherte uns die SBB eine gewisse Beunruhigung, da der Zug nach Olten mit einer Verspätung von 20 Minuten angekündigt wurde. Glücklicherweise klappte die Kommunikation mit der TL Hanna, die in einem pünktlichen Zug Richtung Basel sass. Sie teilte mit, sie würde in Brugg, entgegen der Abmachung, aussteigen, um das weitere Vorgehen mit den Teilnehmern zu besprechen. Bald war Allen klar, dass die Tour, trotz der verspäteten Abfahrt, wie geplant durchgeführt werden konnte, und schon bald sassen wir sechs Teilnehmerinnen und zwei Teilnehmer mit der TL Hanna im Zug nach Olten. Von Monica begleitet, war eine 20jährige Studentin aus New York dabei, die es wagte, zum ersten Mal in ihrem Leben, eine Schneeschuhtour zu unternehmen.
Nach Umsteigen in Olten und Solothurn fuhren wir in Oberdorf vorbei, wo wir die Gondeln der Weissenstein-Bahn in der Höhe im Nebel verschwinden sahen. Bei einigen Teilnehmern kamen beim Anblick der Gondeln nostalgische Gefühle auf. Da die Romantik des alten Sesselliftes mit den quer zur Fahrrichtung installierten Doppelsitzen und den Militärwolldecken, die vom Personal während der kalten Jahreszeit fürsorglich den Passagieren über die Beine gelegt wurden, leider unwiederbringlich der Vergangenheit angehören.

Sogar einige Sonnenstrahlen erfreuten uns während der kurzen Fahrt ab Solothurn und weckten (falsche) Hoffnungen auf eine sonnige Schneeschuhtour. Schon bald erreichten wir unseren Ausgangspunkt Gänsbrunnen, wo wir 10 Minuten zu Fuss ein Stück auf der Hauptstrasse marschieren mussten, was wahrscheinlich ein weit grösseres Unfall-Risiko war, als während der anschliessenden Schneeschuh-Tour von einer Lawine erfasst zu werden.
Der Aufstieg verlief mehrheitlich im Wald. Dank rund 20 cm Neuschnee waren die Bedingungen ideal. Die schneebedeckten kleinen und grossen Tannen sahen wunderschön aus und verlockten zum Fotografieren. Der zunehmende Schneefall tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Etwas verloren kamen wir oben beim Althüsli an, da das Restaurant geschlossen war. Der Wind pfiff uns gehörig um die Ohren. Wir atmeten erleichtert auf, als Marianne etwas später eine offene Türe einer Halle entdeckte, wo verschiedene Landwirtschaftsmaschinen und ein riesiger Traktor mit montierter Schneeräumungsschaufel eingestellt waren. Nicht an der Wärme, aber windgeschützt, verzehrten wir dort am 'Stehbuffet' unseren Proviant. Gestärkt wagten wir uns danach in den unbarmherzig brausenden Schneesturm. Die meisten Teilnehmerinnen montierten ihre Kapuzen und beschleunigten ihre Schritte. Glücklicherweise folgte schon bald eine längere Waldpassage, die uns vor dem lästigen Wind schützte. In sanft abfallenden Zickzackwegen ging es talwärts. Beim Punkt Schauenburg suchten wir vergebens nach der Ruine, die in der Karte verzeichnet ist.
Unverhofft klapperten unsere Schneeschuhe auf einem aperen Quartiersträsschen im Ortsteil 'Im Holz', das zu Lommiswil gehört. Gerne befreiten wir uns von unseren Schneeschuhen. Wir freuten uns, bald unsere kalten Finger in einem Gasthaus zu wärmen. Nach einem nicht allzu langen Fussmarsch fanden wir eine gastliche Wirtsstube, Einrichtung wie anno dazumal, aber sehr gemütlich und freundliche Bedienung.

In wenigen Minuten erreichten wir den kleinen Bahnhof, wo uns ein halbwegs geheizter Warteraum das Warten angenehm machte. Bei der Rückfahrt mussten wir diesmal keine Verspätung in Kauf nehmen und kamen pünktlich um 17.30 Uhr in Brugg an. Ein herzliches
Dankeschön der TL Hanna, für die Organisation dieser herrlichen Schneeschuhtour durch winterliche Wälder!
Peter J. Hägler