Hundwiler Höhi

Trotz durchzogenem Wetterbericht versammelte sich um 0645 Uhr eine Zwölferschar mit Rucksack und Schneeschuhen gerüstet am Bahnhof in Brugg um mit dem Zug Richtung Baden zu fahren. Dort erhielten wir Verstärkung von Elisabeth, bevor wir weiter nach Zürich fuhren. Dort stiess Verena (Vera) zu uns, womit die Gruppe nun vollständig war. Über Gossau führen wir nach Gonten, unserem Ziel. Staunend sahen wir, bevor wir im Bahnhof einfuhren, wie der Zug bei einer temporären Skiliftstation anhielt, dies zwischen einer geschlossenen Barriere, die sich jedoch bei stehendem Zug öffnete um die Passagiere aussteigen zu lassen, derweil die Autos neben der geöffneten Schranke stehen bleiben mussten…. Wenn Vernunft waltet geht halt vieles, und das erst noch einfacher!

Bei der Anfahrt wurden wir stetig von Regen begleitet, jedoch konnten wir das Wahrzeichen der Region, den Säntis, noch sehen. Je näher wir Gonten (902m) kamen, desto mehr hellte es auf. Trockenen Fusses schnallten wir uns die Schneeschuhe an und nahmen einen ersten Anstieg nach Göbsi (1121m) in Angriff. Zu diesem Zeitpunkt begann sich der Nebel jedoch wieder zu senken und wir sahen noch knapp den Hohen Kasten. Nun führte der wieder ebenere Weg uns zum nächsten Anstieg, hoch zur Hundwiler Höhi (1305m). Die Rundsicht blieb eingetrübt, und so suchten wir relativ zügig die warme Gaststube des Restaurants auf. Eine richtige stilvolle und gemütlich eingerichtete Appenzeller Stube erwartete uns. Je nach Hunger wurden Appenzeller Gebäck oder eine warme Gerstensuppe verzehrt. Nach dem Kaffee hiess es nach draussen, in eine stürmische Winterlandschaft, begleitet mit Schnee und Windstössen, einzutauchen. Mit klammen Fingern wurden die Schneeschuhe montiert, die uns über den Grat nach Chuterenegg (1323m) trugen. Der Wind hatte ein Nachsehen mit uns und hielt sich auf dem Weg nach Himmelberg, immer die Höhe haltend, zurück. Wir passierten die Hundshenki nördlich. Durch die zahlreich gespannten Weidezäune durften wir mehrmals den Schlankheitstest in Drehkreuzen machen oder die Zäune im Spagat unterwandern oder mit Schwung übersteigen.

Unter uns lag der Kantonshauptort Appenzell in seiner ganzen Ausdehnung. Da der Schnee tags zuvor bereits mit einigem Regen Bekanntschaft gemacht hatte war er bei eher milder Temperatur entsprechend faul. Wir mussten darauf achten dass wir nicht plötzlich seitlich einknickten und das Gleichgewicht verloren. Auf der Höhe Flucht erreichten wir die Hauptstrasse. Somit hiess es, die Schneeschuhe gegen Gummisohlen zu tauschen. Die ganze Gruppe wahr mehr als glücklich, dass der Regen erst jetzt, und nicht wie befürchtet früher, unser Begleiter wurde. Vorbei an der Appenzeller Käserei schlugen wir den Weg durch die Innenstadt, Richtung Bahnhof, ein. Dieser Ort lässt bei jedem Besuch immer wieder eine interessante Neuentdeckung zu. Nun auf zum wohlverdienten Kaffeehalt. Um 1630 Uhr bestiegen wir die Appenzeller Bahn, die uns wieder nach Gossau führte. Über Zürich, wo wir uns von Vera verabschiedeten, führte uns der Heimweg nach Baden und Brugg, wo wir um 1800 Uhr wohlbehalten eintrafen.
Danke Kurt für die sichere Führung und die perfekte Organisation. Es war ein schöner gemeinsamer Tag. Wir freuen uns auf den nächsten.
Urs Suter
Bilder: Daniela Suter