Piz Linard

Marcel startete mit sieben SAC-lern (Hedwig, Stefan, André, Elisabeth, David, Charly und mir) zum
2. Versuch den Piz Linard (3'410m) zu besteigen. Der erste Versuch im 2019 scheiterte wegen schlechten Verhältnissen am Berg (Nassschneelawinen). Mit der Bahn fuhren wir bis nach Lavin. Der Hüttenaufstieg zur kleinen urigen Chamanna dal Linard führte uns durch schattigen Lärchenwald und blühende Wiesen. Zügig wanderten wir bergauf, waren doch auf den Nachmittag Gewitter angesagt und wir wollten nicht nass werden. Zwei Stunden später standen wir bereits vor der Hütte. Wir wurden von Walter und Curdin inkl. Vierbeiner herzlich begrüsst. Nach einer kleinen Stärkung (Engadiner Nusstorte) erkundeten wir noch den Einstieg auf den Piz Linard. Am Morgen starteten wir um 5:15 Uhr bei schönstem Wetter zum höchsten Gipfel der Silvrettagruppe. Ein Wanderweg führte uns zum kleinen Bergsee Lai Glims und zum Einstieg in die Südflanke. Wir bildeten 3 Seilschaften und nahmen den steilen Anstieg unter die Steigeisen. Da noch relativ viel Schnee in der Aufstiegsrinne lag, was von Vorteil war wegen Steinschlaggefahr, kamen wir recht gut voran. Je höher wir kamen desto steiler wurde es. Nun war volle Konzentration angesagt, sauber die Steigeisen platzieren und keine Steine lostreten. Am Schluss ging es in leichter Blockkletterei auf den Gipfel. Wir genossen die tolle Rundsicht auf all die umliegenden Gipfel. Marcel war unser 'Peak Finder'.
Beim Abstieg hiess es wieder volle Konzentration. Der Sulzschnee machte den Abstieg im steilen Gelände nicht besonders angenehm. Geplant war via Fuorcla da Glims, Val Sagliains nach Lavin abzusteigen aber der Hüttenwart hat uns davon abgeraten (der Wanderweg war nicht in optimalem Zustand). So ging es via Aufstiegsroute zurück zur Hütte. Nach einer ausgiebigen Mittagspause auf der Hüttenterrasse machten wir uns auf den Abstieg nach Lavin. Da wir zeitlich gut unterwegs waren, konnten wir die Heimreise früher antreten als geplant. Leider entpuppte sich 'unser' Zügli, infolge technischer Probleme auf der Strecke, als Bummelzug. Somit verpassten wir natürlich unsere Anschlusszüge und 'strandeten' in Landquart. Eine Stunde warten war angesagt. Diese nutzten wir für einen Schlusstrunk im Restaurant. Gegen 18:00 Uhr kamen wir dann doch noch, mit viel Sonne im Gesicht, Blasen an den Füssen und ohne einen Regentropfen auf dem Haupt, zufrieden und etwas müde in Brugg an. Es war eine schöne und abwechslungsreiche Hochtour. Dir ,Marcel, ein ganz herzliches Dankeschön für die Tourenleitung.
Bericht: Ursula Knopf
Fotos: Marcel, Hedwig, André und Ursula