Skitourenwoche Münstertal

Zu unserer Skitourenwoche reisen wir mit zwei Autos via Vereina Bahnverlad Richtung Ofenpass bis nach Buffalora P10 an. Bei wolkenlosen Himmel starten wir zur ersten Skitour auf den Buffalora. Es ist Wochenende und wir sind nicht alleine unterwegs. Doch der Buffalora nimmt viele Skitourengeher, Wanderinnen und Schneeschuhläufer auf. Vielleicht ist die Anzahl Personen mit Ski gar in der Minderheit, wir wissen es nicht. Alois macht auf einen Pulverschneehang aufmerksam, den wir gerne für die Abfahrt nutzten. Glücklich über unseren gelungenen Einstieg zur Tourenwoche sind wir froh, ist das Take-away Buffalora offen. Alle finden eine unkomplizierte Sitzgelegenheit um Getränke oder so zu schlürfen.
Zimmerbezug im Hotel Al-Rom in Tschierv. Das Hotel wurde vor zwei Jahren renoviert und ist ganz hübsch geworden. Das Essen ist jeden Tag fein zubereitet. Im Hotel steht auch eine kleine Sauna zur Verfügung, die reserviert werden musste. Jeweils nach den Skitouren genossen wir die letzten Sonnenstrahlen auf der Hotelterrasse.

Am Sonntag fahren wir mit dem Postauto auf den Ofenpass. Über Chaschlot, Valbella steigen wir auf den Piz Vallatscha und überschreiten den Gipfelgrat mit aufgebundenen Skis. Im ersten Moment denkt man, wo geht es da runter und schon ist die Pulverschneeabfahrt bei der Alp Astras zu Ende. Beim Pass da Costainas hat sich die Gruppe getrennt. Die einen sind über Lü nach Tschierv abgefahren und die anderen unternahmen nochmals einen Aufstieg zur Fuorcla Starlex um eine weitere Abfahrt zu geniessen. Zum Glück kommt die Sonne zurück und wir tauchen ein zu unserer Abfahrt. Oh weh die Jauchzer bleiben aus, wir fahren vorsichtig durch leicht windgepressten Schnee. Dem Wanderweg und eisiger Fahrstrasse folgend erreichen wir am Schluss auf Sulzschnee Müstair.

Ausschlafen, Zmörgele und erst 8.50 Uhr fährt das Postauto nach Buffalora P10. Dem Skiroutenweg folgend in weitem Bogen zum Grat des Piz Daint. Fast jeden Tag benötigten wir unsere Harscheisen, die etwas harten Spuren sind einfacher zu bewältigen. Der Piz Daint bekommt heute viel Besuch, kein Wunder die Aussicht ist lohnend und die Abfahrt im Pulverschnee über Murtaröl herrlich. Weit unten erreichen wir die Skipiste von Minschuns. Die letzten Meter auf dieser und schon sind wir in Tschierv.

Der Taxibus fährt uns nach Santa Maria und auf der Umbrailpassstrasse bis Plattatschas. Wiederum sind wir froh um unsere Harscheisen immer schön ansteigend bis zum Piz Chalderas. Wolken nehmen überhand, wir sehen die beiden anderen Gruppen kaum noch. Vom Piz Chalderas geht es fast flach über den Grat Spi da Minschuns und zum Piz Minschuns. Wir haben Glück, die Sonne zeigt sich nochmals. Die ersten steileren Hänge fahren wir einzeln. Das Überqueren des Bachs im Val Pisch hat uns kurz die Freude am Tiefschneefahren getrübt, es fehlt die Brücke! Ausweichen über den Lawinenkegel wollte Marcel nicht. Irgendwie schafften es alle über den Bach zu kommen. Nach einer kurzen Pause sausten alle die letzten Kurven bis zum Spital Santa Maria, wo wir nur wenige Minuten auf das Postauto warten mussten.
 
Ein wunderschöner Tag erwartet uns. Wir starten direkt beim Hotel zum Piz Dora. Im Wald sind die Spuren hart und es ist etwas mühsam. Doch dann werden die Konturen der Landschaft so schön und lieblich, dass wir die vier Stunden Aufstieg gerne in Kauf nahmen. Der Wind verkürzte die Gipfelrast. Danach folgte eine traumhaft schöne Pulverschneeabfahrt auf der steilen Nordseite des Piz Dora nach Muliniersch und am Schluss runter durch das Val da la Föglia, einer steilen Waldschneise in der Form einer Halfpipe war lustig.

Am Donnerstag machten zwei Teilnehmende einen Ruhetag und wanderten auf dem aussichtsreichen Höhenweg vom Skigebiet Minschuns nach Lü und runter nach Tschierv. Die anderen bestiegen den Piz Terza von Tschierv. Die Abfahrt auf der Nordseite war toll.

Am Freitag steht der Piz Turettas auf dem Programm ebenfalls mit Start direkt vom Hotel aus. Etwas Neuschnee in der Nacht und schon ist die Aufstiegspur durch den Wald ganz angenehm. Der Aufstieg zum Piz Turettas ist sehr schön. Bei der Mittagspause erblicken wir ein Halo um die Sonne, spannend! Einen Kilometer Distanz meint Marcel und etwas zweihundert Höhenmeter bis zum Gipfel. Am Fuss vom Steilhang montierten wir die Harscheisen. Die Abfahrt durch Pulverschnee ist einfach traumhaft.

Am Samstag am Rückreisetag unternehmen fünf noch eine Abschlusstour auf den Piz Laschadurella. Von der Ofenpassstrasse kurz vor Zernez steigen wir dem Bach entlang zur Alp Laschadura. Pausenplatz an der Sonne und fast kein Wind. Weiter oben nimmt der Wind zu. Auf den Gipfelgraten sieht man Schneefahnen. Windböen eine nach der anderen fegt durch das Tal. Marcel findet eine geschützte Mulde für eine Rast. Zum Glück macht der Wind Pause und wir kommen wunderbar und mit vielen Spitzkehren zum Laschadurella Sattel. Am Gipfelgrat blies wiederum ein böiger Wind. Die Skiabfahrt im Pulverschnee war super. Unterwegs begegneten wir einer Familie Bartgeier. Da standen und staunten wir, wie wunderbar doch diese grossen Vögel in der Luft schweben. In Zernez trinken wir fast stehend Kaffee und essen Engadiner Nusstorte.

Marcel hat diese Skitourenwoche ursprünglich im Passeiertal im Südtirol geplant, jedoch wegen Covid-19 Ungewissheit die Angemeldeten angefragt, ob eine Woche in der Schweiz auch in Frage käme. Zusätzlich hat sich Alois Wyss spontan erklärt als zweiter Tourenleiter teilzunehmen. Vielen herzlichen Dank an Marcel und Alois, sie haben uns eine wunderschöne Skitourenwoche ermöglicht. Allen Beteiligten gebührt ebenso Dank, es war wirklich schön und gemütlich.
Bericht: Hedwig Egli
Fotos: Thomas Kölbl, Marcel Meier, Hedwig Egli