Club-Höck - Geologie Exkursion

Bei recht sonnigem Wetter, aber kalter Bise kamen wir in den Genuss einer interessanten Geologie-Exkursion auf dem Eiteberg. André Lambert, pensionierter aber immer noch sehr aktiver Geologe und Mitglied des SAC Lägern gab uns oberhalb Hausen zuerst einen geologischen Überblick und erklärte uns anschliessend auf unserer Wanderung die Entstehung und Besonderheiten der sichtbaren Gesteinsschichten. Der Eiteberg ist Teil des Ketten- oder Faltenjuras und bildet die westliche Fortsetzung der tektonischen Struktur, zu der auch die Lägern-Kette gehört.
Während dem 2. Weltkrieg wurde der Eiteberg auch vom Militär genutzt. Max Schärli zeigte uns beim Waldeingang oberhalb des Restaurants Stollen die immer noch intakten, betonierten Artilleriestellungen, die 1939/1940 zur Verteidigung des unteren Aaretals gebaut wurden. Hausen hatte von 1921-1931 auch eine Zementfabrik, für die in der Nähe des höchsten Punktes vom Eiteberg Kalkmergel abgebaut und über Schächte und Stollen ins Gebiet der ehemaligen Reichholdchemie abtransportiert wurde. Der Stollen existiert teilweise noch, kann aber nicht mehr besichtigt werden.
Vom ehemaligen Steinbruch wanderten wir weiter in Richtung Reussklus zur Hauptstrasse zwischen Windisch und Mülligen, wo die ältesten Gesteinsschichten teilweise sichtbar sind. Im Bereich Schämbele wurde früher im Tagbau Opalinuston und Gips abgebaut, welcher unten an der Reuss in einer Mühle verarbeitet wurde. Entlang der Hauptstrasse ist der steil aufgeschobene Muschelkalkstein sichtbar, der bis zur Chrüzhalde beim Lindhof hochreicht.
Unterhalb der Chrüzhalde spendierte uns Max einen feinen Zvieri mit Kaffee und Kuchen, den alle sehr genossen. Herzlichen Dank an Max für die nette und willkommene Geste. Gestärkt nahmen wir die letzte Steigung über die Chrüzhalde auf den Lindhof in Angriff und schlossen unsere Exkursion bei einem Sandsteinaufschluss auf dem Chapf oberhalb Windisch ab.
Herzlichen Dank an André Lambert für die kompetente und lehrreiche Exkursion, die wir gerne bei anderer Gelegenheit im Tafeljura fortsetzen würden.
Alois Wyss
Fotos: Peter Hartmann, Max Schärli