Wirzweli-Gummen

Wegen schlechtem Wetter musste diese Wanderung vom Donnerstag auf den Samstag verschoben werden. 9 Teilnehmende brachen nach einer nassen Wetterperiode auf in einen sonnigen Wandertag. Mit dem Zug 7.43 gings über Zofingen nach Luzern und weiter Richtung Engelberg. Viele Wanderfreudige waren unterwegs in den gut besetzten Zügen.

In Dallenwil brachte uns der Kleinbus zur Talstation, die Gondel dann schnurstracks hinauf auf 1'204 Meter Höhe.  Wie frisch gewaschen und in sattem Grün präsentierte sich dieser wunderschöne Teil der Innerschweizer Bergwelt. Auf dem familienfreundlichen Wirzweli genossen wir einen Startkaffee. Danach gings los ins offene Gelände Richtung Ächerli. Es zeigte sich bald, diese Tour im Land der berühmten «Wiesenberg Jodler» würde einen nicht an die Leistungsgrenze bringen und doch sehr viel Abwechslung und Bergfeeling bieten.  Beni kennt das Gebiet auch gut von Schneeschuhtouren. Da im Sommer Weideland eingezäunt ist, mussten wir im 1. Drittel der Wanderung ab und zu asphaltierte Wegstücke in Kauf nehmen. Das erfreute die wenigsten….doch die reichhaltige Alpenflora, die friedlich bimmelnden Kuhherden und schöne Landschaft hoben die Stimmung rasch wieder.
Beim Ächerli nutzten die meisten von uns die Gelegenheit zum Käsekauf. Die Warteschlange vor der simplen Verkaufstheke neben der Alpwirtschaft verriet: hier gibt's, egal ob mild oder würzig, ganz gute Qualität! Da MUSS man doch zuschlagen! Eingeweihte hatten extra Zeitungspapier mitgenommen für die perfekte Verpackung. Zwar erwartete uns noch ein Stück Aufstieg. Doch ein Kilo mehr oder weniger im Rucksack : Peanuts! Zudem war ja bald der Mittagslunch fällig.  Für ihn suchten wir ein möglichst trockenes Wiesenstück im Halbschatten, oder setzten uns mangels Bänkli auf den Kiesboden. Den prächtigsten Aussichtspunkt, die Gummenalp, erreichten wir bald nach der Pause. Hier genossen wir eine Panorama vom Feinsten: inmitten der Alpenkette natürlich prominent der Titlis, Vierwaldstätter- und Zugersee dann auf der anderen Seite. In der Luft sorgten Deltasegler und Gleitschirme für Spektakel. Wer nicht nach oben schauen mochte, durfte sich am Tanz der «Alpensegler», einer Schmetterlingsart,  erfreuen. Farbenprächtig waren jedenfalls all diese «Flugobjekte» .  Von hier aus könnte man auch mit der Gondelbahn hinunterfahren, doch auf uns wartete jetzt das steilste Stück Abstieg. Gut, war der Weg durch den Wald nicht rutschig. Über den Wirzweligrat hinunter gabs noch eine Überraschung: ein Felsspalt zwischen zwei grossen Blöcken bot einen skurillen Durchblick!
Schon bald kam das Ziel in Sicht und in ein paar Kurven gings flott hinunter. Im Alpenrestaurant bei der Gondelstation kehrten wir nochmals ein. Hier war viel Betrieb: spielende oder reitende Kinder auf Ponies z.B., und auf der Rutschbahn sichteten wir auch Erwachsene. Mit der Gondel fuhren wir schon bald talwärts. Die einen gelangten wieder mit dem Kleinbus, die andern in 20 Min. zu Fuss zum Bahnhof Dallenwil. Mit vielen schönen Eindrücken reisten wir heimwärts und erreichten Brugg um 18.15.

Schon in der kommenden Nacht gingen heftige Regenfälle nieder im Kanton Nidwalden. Die Strasse nach Engelberg wurde durch Geröll, Schutt und Kies verschüttet, das Bahntrassee streckenweise unterspült, der Bahnbetrieb eingestellt.  Wir hatten am Samstag also genau die richtige Schönwetterlücke erwischt. Was für ein Glück!  Danke, Beni, für die gute Organisation.

Marianne Haussmann