Rotondohütte mit DAV Oberer Neckar

Skitour Rotondohütte - Kooperation SAC Brugg / Bergsteigergruppe Schramberg

Im Rahmen der nun bereits seit mehreren Jahren bestehenden Freundschaft zwischen dem SAC Brugg und der Bergsteigergruppe Schramberg wurde auch dieses Jahr wieder ein gemeinsames verlängertes Skitourenwochenende unternommen. Dazu hatten sich jeweils fünf Teilnehmer beider Gruppen zu einer bunten und harmonischen Mischung zusammengefunden. Bei sehr sicheren Lawinenverhältnissen und einer zunächst gemischten Wetterprognose fiel schließlich im Vorfeld grünes Licht für die Tour.

Start der Unternehmung war in Realp an der Furkapassstraße im Schweizer Kanton Uri. Bei einem Käffchen im Hotel des Alpes direkt am Einstiegspunkt der Tour trafen die beiden Gruppen zusammen und bereiteten sich anschließend auf das vor ihnen liegende Abenteuer vor. Stützpunkt der insgesamt dreitägigen Tour sowie erstes anvisiertes Tagesziel war dabei die Rotondohütte, in der westlichen Gotthardgruppe auf 2570 m ü. M. gelegen. Hierbei erwartete die Gruppe zunächst ein ca. 4-stündiger Aufstieg durch das Witenwasserental. Die Wetterbedingungen waren nicht unmöglich, aber etwas rauh - ein kalter Wind blies konstant und die Sicht war stellenweise begrenzt. Durch den im Winter mit Stangen markierten Hüttenzustieg war die Orientierung dennoch kein Problem und die Teilnehmer kehrten schließlich in der warmen Hütte dankbar ein.

Am zweiten Tag machte die Gruppe sich bei zunächst klarem Wetter auf, das 3067 Meter hohe Groß Leckihorn zu besteigen, den Hausberg der Rotondohütte. Die insgesamt rund 500 Höhenmeter auf den Gipfel gliedern sich dabei in einen Skiaufstieg mit Spitzkehren sowie einen kurzen Gipfelaufbau, der mit Steigeisen und Pickel für alle Teilnehmer gut zu bewältigen war. Die Wettersituation passte perfekt zum Aufstiegszeitpunkt, da bereits eine halbe Stunde nach der Gipfelbesteigung das Gipfelkreuz von Nebel eingehüllt wurde. Nach einer Vesperpause auf dem Joch machte sich die Gruppe dann an die erste spaßige Abfahrt der Tour. Im weiteren Verlauf teilte sich die Gruppe, wobei einige noch die 200 Höhenmeter auf das Rottälihorn in Angriff nahmen. Der andere Teil der Gruppe fuhr direkt zur Rotondohütte ab.

Am dritten Tag stand eigentlich ein erneuter Aufstieg auf den Leckipass sowie eine Abfahrt über den Muttengletscher mit einem anschließenden Wiederaufstieg auf den Stotzigen Firsten auf dem Plan. Die Wetterverhältnisse zwangen die Gruppe jedoch zu einer etwas konservativeren Tourenplanung, da eine Orientierung bei schlechter Sicht schwierig geworden wäre und man auf dieser Route schlimmstenfalls in falsche Täler abfährt. Auch an diesem Tag staute sich der Föhn bereits am Morgen sichtbar von der Hütte aus bedrohlich hinter der Bergkette auf, deshalb plädierte Tourenleiter Heinz Frei für die alternative Abfahrt entlang der Aufstiegsroute Richtung Realp sowie von dort aus den Wiederaufstieg auf den 2748 Meter hohen Tälligrat. Von hier aus hatte man bessere Möglichkeiten, den Aufstieg bei sich verschlechterndem Wetter abzubrechen.

Dieses Unterfangen wurde schließlich in Angriff genommen und an der Alpe ein kleines Depot mit den für den Tälligrat-Aufstieg unnötigen Pickeln und Steigeisen eingerichtet, um den Aufstieg gepäcktechnisch etwas leichter zu gestalten. Ab hier erwartete die Gruppe dann noch die Bewältigung von ca. 900 Höhenmetern bei klarem Wetter. Am Gipfel angekommen, genoß die Gruppe den Ausblick auf die nun unter ihnen gelegene Rotondohütte sowie den immer noch imposant hinter der Bergflanke hängenden Föhn. Ab jetzt durfte die Abfahrt vollends genossen werden, auf der sich weiche Tiefschneehänge mit harten Harschpassagen rasch abwechselten.

Bei der Ankunft schließlich in Realp genoß die Gruppe noch ein kühles Getränk im Hotel des Alpes, gekrönt mit dem schönen Ausblick auf den zuvor gerade noch bewältigten Tälligrat. Das Wetter war ruhig geblieben. Die Gruppe verabschiedete sich mit dem Versprechen, die Tradition weiterzuführen und im kommenden Jahr erneut in Skitourenwochenende gemeinsam zu unternehmen.

Franziska Bauknecht DAV Oberer Neckar

Fotos von Stefan Weinmann DAV und Heinz Frei SAC