'Wieder mal eine hübsche felslastige Hochtour' mag Christoph gedacht haben, als er den Gross Diamantstock auschrieb. Recht hat er damit gehabt! Der stolze Talabschluss im Bächli zeigt sich heute von seiner besten Seite. Bei warmem, fast windstillem Wetter überklettern wir den Gross Diamantstock von Ost nach Südwest. Die angedrohten Nachmittagsgewitter bleiben aus und verhelfen uns so zu einem unbeschwerten Tourengenuss. Nass werden höchstens die Schuhe beim Rückmarsch über den Gletschersumpf des Bächigletschers. Dieses Relik aus kälteren Zeiten liefert sich heute einen fast schon verlorenen aber doch heroischen Kampf mit der gnadenlosen Junihitze, die den ohnehin spärlichen Schneebelag schon recht erfolgreich gebodigt hat.
Die Tour zum Gross Diamantstock gibts nicht gratis. Sie ist vielmehr recht lang und hat uns den Tag durch vom Hüttenzmorgen um 4 Uhr bis zum Postauto im Räterichsboden um 16h30 insgesamt 12 Stunden beschäftigt. Das Posti forderte zu guter Letzt gar noch einen sehr zügigen Abstieg von der Hütte.
Bis auf ein Sicherungshilfsmittel beim Klettern, einen sogenannten 'Friend' sind wir alle wieder gut und heil unten angekommen. Der Dank dafür gebührt Christoph für die umsichtige und fachkundige Leitung. Dieser sogenannte 'Friend' hingegen hat sich schon früh von uns verabschiedet. Er hat sich für einen sprichwörtlich 'überstürzten Abstieg' entschieden und ward nimmer gesehen. Er wird uns fehlen.
Bericht und Fotos: Dani Schmid
