Dossen

«Ihr könnt die Steigeisen und den Eispickel zu Hause lassen», teilte uns Tourenleiter Marcel mit. Eine Hochtour ohne Eisgeräte, das ist ein Novum. Der heisse Sommer lässt grüssen. So machten wir uns zu sechst (Marcel, Ingo, Urs, Janine, Charly und ich) auf die Anreise Richtung Rosenlaui. Bevor wir die 1'350 Hm unter die Füsse nahmen, stärkten wir uns noch im Hotel Rosenlaui mit Kaffee und feinem Aprikosenkuchen. Einige besichtigen noch die Gletscherschlucht Rosenlaui. Tosend laut stürzt sich das Wasser durch die Schlucht. Eindrücklich ist auch, wie die Wasserkraft die Felsen formt. Danach ging es zügig Richtung Dossenhütte. Der Hüttenweg schlängelte sich zuerst durch's landschaftlich eindrückliche Rosenlaui-Tal mit Blick auf die Engelhörner und die Gletscherzunge vom Rosenlauigletscher. Die letzten 600 Hm sind anspruchsvoller. Hier beginnt ein ausgesetzter, mit Stahlkabel und Eisenbügel ausgerüsteter Weg. Kraxelnd und begleitet von Nebelschwaden erreichen wir die Hütte. Leider liess das kalte und neblige Wetter es nicht zu, im Freien den Durst zu löschen. Auf der Hütte war ein Filmteam von SF DRS anwesend. Sie filmten für die nächsten «Hüttengeschichten». Wir bemühten uns, den SAC Brugg bestmöglichst in Szene zu setzten und hoffen nun, dass wir im Herbst das eine oder andere Gesicht im Fernsehen sehen. Nach einigen lustigen Runden Uno genossen wir das feine Nachtessen. Tagwache war um 6.15 Uhr und um 7.00 Uhr starteten wir bei schönstem Wetter direkt hinter der Hütte mit dem Aufstieg zum Dossen (3'144 m). Die Drahtseile und Eisentritte liessen wir links liegen und kletterten mehrheitlich am kurzen oder halblangen Seil. Die Kletterei im griffigen Felsen war wunderschön und bewegte sich mehrheitlich im II und III Grad. Nach dem Dossensattel ging es etwas steiler, über hohe Stufen, mehr oder weniger direkt dem Grat entlang auf den Gipfel. Ab und zu fand man noch einige Bohrhaken zum Sichern. Bereits um 9.30 Uhr standen wir auf dem Gipfel und genossen den schönen Ausblick über den Rosenlouwigletscher Richtung Wetterhorn, Rosenhorn und Wellhorn. Einige Nebelschwaden zogen auf und versperrten leider die Sicht Richtung Ürbachtal. Zurück ging es via NW-Flanke und den Bänderweg in den Dossensattel und die Aufstiegsroute. Ohne Schneekontakt erreichten wir wieder die Hütte. Auf der Terrasse gönnten wir uns nochmals eine ausgiebige Mittagspause, bevor wir den Abstieg unter die Füsse nahmen. Der Abstieg verlangte nochmals volle Konzentration von uns. Ausrutschen verboten! Zügig ging es Richtung Rosenlaui-Hotel. Da wir optimal im Zeitplan waren und das Postauto erst um 15.20 Uhr fuhr, gab es nochmals eine Erfrischung im Hotel Rosenlaui. Eine weitere schöne Bergtour ging so zu Ende. Ein ganz herzliches DANKESCHÖN an den Tourenleiter Marcel für die umsichtige und gut organisierte Tour.
Tourenbericht: Ursula Knopf
Fotos: aller Teilnehmer