Elm-Segnespass-Naggenshütte-Panix

Bei schönstem Wetter konnte unsere kleine Gruppe, 4 langbeinige Männer und ich kurzbeinige Frau, am Montagmorgen zu unserer zweitägigen Wanderung starten. In Schwanden hatten wir eine halbe Std. Aufenthalt und konnten dort, wer das Bedürfnis hatte, vom Kiosk Kafi und Gipfeli konsumieren.
Dann ging die Fahrt weiter, die schmale Strasse hinauf zur Talstation Kies und mit der kleinen Gondel wurden wir hier unverzüglich zur Mettmenalp hinauf befördert.
Kurz nach 10.00 starteten wir dem Garichtisee entlang, hinauf Richtung Leglerhütte. Bei  der Abzweigung auf 2008m legten wir eine Verpflegungsrast ein, wobei wer Lust hatte hier  noch eine Handvoll Heidelbeeren geniessen konnte. Anschliessend ging unser Weg leicht abwärts, um später lange dem Hang entlang gleichmässig ansteigend berghoch Richtung Wildmadfuggeli weiter zu führen. Wir erreichten unseren Tageshöhepunkt ungefähr um 13.00. Trotz des trockenen Wetters, das diesen Sommer auszeichnet, waren hier mehrere keine Seelein vorhanden. Wolken und Sonne wechselten sich ab, es war herrlich die Aussicht zu geniessen. Bald machten wir uns jedoch auf den Abstieg, um wenn möglich vor dem vorhergesagten Regen unsere Unterkunft auf der Bischofsalp zu erreichen.  Das gelang uns dann nicht total, der Abstieg ging zügig voran, aber etwa um 14.00 vielen die erste Regentropfen.  Weil bei der Alp Ober Ämpächli nicht mehr klar war ob wir nun dem Weg rechts oder  links folgen sollten, musste Hansueli im Hotel Bischofsalp anrufen und nach dem richtigen Weg fragen. Nach einem grossen Bogen auf einem Kiessträsschen,  erreichten wir dann unser Ziel um viertel nach drei, aber nicht ganz ohne durch einen leichten Regenguss doch noch leicht genetzt zu werden.
Das Berghotel ist sehr schön und ziemlich neu, erst 7 Jahre steht es auf der Bischofsalp. Wir genossen dort gute Verpflegung und gute Betten. Am Abend hüllten immer mehr Wolken und Nebel das ganze Tal ein. Wir konnten nur hoffen, dass dieser Spuk am nächsten Morgen vorbei sein werde.

Am nächsten Tag zeigte sich die Bergwelt frisch gewaschen mit einmalig, herrlich blauem Himmel über den Bergen. Um halb acht trafen wir uns zum Zmorge und um 8.15 stiegen wir in den Hotelbus, und wurden  von Frau Hefti auf der Kurven reichen Strasse ins Tal und zur Tschingelbahn auf der gegenüber liegenden Talseite chauffiert. Wir hatten Glück, mussten nicht Schlange stehen und konnten gleich in die Höhe gondeln. Das Bähnli fasst jedoch nur 4 Pers. so dass eine Person das  nächste Gondeli abwarten musste. Wir konnten oben auf gut 1400m die Aussicht nicht lange geniessen, denn schon nach 8 Min bracht das nächste Gondeli unseren fünften Wandersmann.
Jetzt galt es die 1200m bis zur Segnespasshütte zu überwinden. Die ersten Meter hatten noch eine ganz normale Steigung, aber bald wurde es wahnsinnig steil, immer höher und immer höher, pausenlos. Keine Erholungsmeter um die Beine mal mühelos vorwärts bambeln zu lassen. Dreimal machten wir eine kurze Trinkpause und standen nach 3 1/4 Std kurz nach 12.00 auf dem Vorplatz bei der Hütte. Hier genossen wir die wohlverdiente Mittagspause bei Getränken und Kuchen. Um 12.50  nahmen wir den Abstieg in Angriff. Erst ging es über Geröll recht rutschig, aber mit Seilen gesichert abwärts in die grosse Ebene. Dort kamen wir an der Absturzstell vorbei, wo 2018 die Tante Ju vom Himmel viel und 20 Menschen ihr Leben verloren. Die Ebene zieht sich in die Länge und will fast nicht enden. Kurz vor drei Uhr  hatten wir diesen Marsch hinter uns und entschlossen uns wegen den besseren Postauto und Zugsverbindungen bis nach Foppa hinunter zu wandern und dort in die Gondel nach Flims zusteigen.
Dieser Weg hinunter nach Foppa ist landschaftlich super schön, abwechslungsreich  und gut zu begehen. Dreimal überquerte man eine eindrückliche Schlucht und sahen wie das Wasser die Felsen ausgewaschen und bizarr geformt hat. Nach einem kurzen Stück auf einem Kiessträsschen konnten wir in Foppa in die Gondel steigen, die uns zu unserem Ziel nach Flims hinunter brachte.

Im Zug auf dem Heimweg gab es dann noch einen nicht geplanten Zwischenhalt. Irgendwo in einem, ev. mehreren Wagen ging ein Ohrenbetäubender Alarm los, der die Verantwortlichen dazu zwang den Zug anzuhalten. Das Dauerte jedoch nur kurz und mit lediglich 4 Min Verspätung trafen wir guterhalten und gut gelaunt in Zürich ein. Hier verabschiedete ich mich nach zwei erlebnisreichen Tagen und einer von Hansueli umsichtig und gut geführten Tour von meinen nachsichtigen Wanderkollegen.
Danke Hansueli für die schöne, für mich etwas  anspruchsvolle Tour und danke für die Rücksicht der schnelleren Mitwanderer.
Maria