Langlauf im Engadin, Schneeschuhwandern

Die Jugi Pontresina ist immer wieder ein guter Ausgangspunkt für alle möglichen Winteraktivitäten wie Wandern, Langlauf und Schneeschuhwanderungen. Für die Mehrzahl der fünfundzwanzig Teilnehmenden waren die Möglichkeiten im Engadin und die Hausordnung bestens bekannt. Allgemein wurde die Verlängerung auf fünf Tage als positiv bewertet.    
Rückblickend war das Leiterteam durch zwei Ereignisse besonders gefordert. Ein Bike- Unfall verunmöglichte Heinz Frei die Teilnahme resp. die Leitung der Schneeschuhwanderungen. Kaum auf den Langlaufskiern stürzte Peter Hartmann, nach der Einlieferung ins Spital mussten alle von einem Beinbruch Kenntnis nehmen.
Jeder kann, keiner muss:            
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Tatsächlich sind die Wintersporttage geprägt von Routine und viel Individualität. Je nach Lust und Laune haben sich die Teilnehmenden für die Gruppenaktivitäten entschieden. Zum Nachtessen waren dann alle wieder da. Die Zeit bis zur Zimmerruhe wurde für den Austausch und Spiele ausgiebig genutzt.
Unser Dank geht an Georg Krattinger und Christoph Schmid für die Übernahme der Leiterfunktionen unter der besonderen Ausgangslage.  
Willi von Atzigen  

Montag, 16. Januar 2023
Nach der Stärkung am vielfältigen und reichhaltigen Frühstücksbuffet in der Jugi Pontresina trafen wir uns am Bahnhof, welcher gleich auf der anderen Strassenseite liegt.
Ab Station Morteratsch wurden die Schneeschuhe montiert und bei eisigen Temperaturen marschierten wir los Richtung Morteratschgletscher.
Am Wegrand erinnern Pfosten mit Jahrzahlen, wie weit vorne im Tal der Gletscher in jenen Jahren noch war. Immer wieder erinnerte sich jemand, wo er den Gletscher bei seinem letzten Besuch im Morteratschtal noch angetroffen hatte - viel weiter aussen als heute. Die hoch oben liegenden Moränenkanten und die lange Distanz bis zum Gletschertor und die verschie­denen Jahreszahlen zeigten eindrücklich, wie stark sich der Gletscher zurückgezogen hat.
Nach der Rückkehr zur RhB-Station Morteratsch und Einkehr im Restaurant frischten wir unsere Verschüttetensuchkenntnisse mit einer kleinen Übung auf. Es gäbe noch einiges zu lernen und üben ….
Mit der Bahn oder zu Fuss (ohne Schneeschuhe) kehrten wir nach Pontresina zurück.
Herzlichen Dank, Christoph, für die kompetente Tourenleitung.
Fotos: Verena Keller
Christina Boutellier

Dienstag, den 17. Januar
Auf heute wurde nur sehr wenig Sonne vorhergesagt und mehrheitlich eventuell leichten Schneefall. So fuhren wir nach Sils und wanderten auf den Muotta da Güvè. Die Wanderung führte mehrheitlich durch den verschneiten Wald. Zusammen mit dem leichten Schneefall ergab sich eine wunderschöne Stimmung. Nach der Rundtour tranken wir noch etwas im Café Grond in Sils.
Drei von der Gruppe entschieden, von St. Moritz Bad nach Pontresina durch den Stazerwald zu stapfen.
Verena Keller

Mittwoch, 18. Januar 2023  Cho d'Valletta
Vom Bahnhof Samedan (1705 m) führte uns der Weg durch das Dorf bis zum Schiessstand, den wir nach einer Viertelstunde erreichten. Das mit einer dünnen Schneeschicht bedeckte Strässchen ermöglichte uns von dort den Weitermarsch mit den Schneeschuhen. Zum Glück! Schneeschuh-Touren mit Schneeschuhen, die am Rucksack aufgeschnallt sind, machen keine Freude. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe wollte den Aufstieg etwas gemächlicher nehmen und nur bis zur Alp Muntatsch hinaufgehen Die andere Gruppe zog es vor, mit einem etwas forscherem Tempo bergauf zu gehen und von der Alp noch etwas weiter hinaufzusteigen.
Das Strässchen führte uns mit unendlich vielen Kehren sanft bergauf durch den tief verschneiten Bergwald. Nur das regelmässige Geräusch der Schneeschuhe auf dem festgepressten Schnee. Beinahe wie eine Meditation. Weitab von den unablässig auf uns eindringenden Geräuschen des Alltags. Das gedankenverlorene Gehen wurde allerdings hin und wieder durch den Lärm eines vom Flugplatz Samedan startenden Düsenflugzeugs jäh unterbrochen.
Um die Mittagszeit erreichten wir die Alp Muntatsch (2186 m), wo wir uns gemütlich auf den bequemen Holzbänken zur Mittagspause hinsetzen konnten. Da uns während des ganzen Tages strahlender Sonnenschein vergönnt war, konnten wir rundum die ganze eindrückliche Bergkulisse bewundern.
Frisch gestärkt nahmen wir nach der Mittagspause den weglosen Aufstieg zum Gipfel des Cho d'Valletta in Angriff. Ein anstrengendes Unterfangen, besonders für diejenige Person, die jeweils die Spur anlegen musste. Die hohe, weiche Schneeschicht führte dazu, dass man mit den Schneeschuhen immer wieder tief in den Schnee einsank. Etwas ausser Atem, aber glücklich, erreichten wir alle den Gipfel des Cho d'Valletta (2496m).
Der Abstieg machte Spass, konnten doch alle eine eigene Spur durch den Tiefschnee nehmen und in Windeseile bis zur Alphütte hinuntergleiten.
In einem Restaurant in Pontresina, mit grossartigem Panorama-Blick, wo wir auf die Teilnehmer der anderen Gruppe trafen, liessen wir die vielen Eindrücke der Tour ausklingen.
Vielen Dank Christoph für die wegen der grossen Lawinengefahr nicht einfache Planung und umsichtige Durchführung dieser herrlichen Tour
Nach dem Abendessen konnte, wer das wünschte, sich an der traditionellen Wanderung von St. Moritz nach Pontresina beteiligen.
Peter J. Hägler