Skitourenwoche Val S-charl - Münstertal

Samstag: Piz Terza

Unsere wöchige Skitourenwoche beginnt nach einer vierstündigen Zugfahrt in Lü im Münstertal. Über den Piz Terza wollen wir am ersten Tag S-charl erreichen. Nur wo liegt denn hier der Schnee? Die Matten sind bis weit über 2000 m grün. Alois lotst uns gekonnt über die weissen Flecken und so erreichen wir alle glücklich den ersten Gipfel. Das Wetter ist prächtig und die Sonne macht sich wacker an die verbleibenden Schneeresten. Aus der geplanten Nordabfahrt wird aus oben beschriebenen Gründen nichts, der Grat ist zu stark abgeblasen. Deshalb fahren wir über die Fuorcla Sassalba und von dort Richtung Norden durch das lange Val S-carl bis in den gleichnamigen kleinen Weiler. Kurz in den heissen Pot auf der Dachterrasse eintauchen und schon gibt es im Hotel das Nachtessen. Wie war das nun mit dem God Tamangur? Grösster zusammenhängender oder doch höchstgelegener Arvenwald in der Schweiz, Europa oder der Welt? Wie kann man eine Arve von einer Föhre unterscheiden? Ende Woche konnten diese Fragen alle 10 Teilnehmende beantworten…

Sonntag Mot al Gajer

Am Sonntag geht es wiederum bei schönstem Wetter auf den Hausberg von S-carl; den Mot al Gajer. Ob dieser Berg den Namen von den grossen Bartgeiern erhielt, die im Gebiet kreisen? Bald erreichen wir den Gipfel, der hoch über dem Tal thront. Eine ordentliche Abfahrt auf windgepresstem Schnee führt uns direkt zur Alp Schombrina, wo wir lange an der Sonne Pause machen. Zurück im Hotel wärmt uns wiederum der Hotpot oder eine heisse Suppe. 

Bericht: Regine, die sich bei Alois und Dani herzlich für die tolle Tourenwoche bedankt. 

 

Montag: Piz Sesvenna

Kurz vor 8:00 Uhr verlassen wir das stille S-charl und betreten das schattige Val Sesvenna. Durch Arvenwald folgen wir dem teilweise vereisten Weg, neben uns rauscht leise der Bach Aua Sesvenna. Linkerhand leuchten die aperen Südosthänge in der Morgensonne, zusammen mit bizarren Felsformationen schaffen sie ein eindrückliches Bild.

Bei der Alp Sesvenna treten wir selber ins Sonnenlicht und bald ist Zeit für eine erste Pause. Wir geniessen die letzten Sonnenstrahlen, bevor wir den schattigen Anstieg in engen Serpentinen hinauf auf die nächste Talstufe angehen. Auf der flachen Hochebene zieht sich die Spur weit nach hinten ins Tal hinein und lange bleibt die Sonne hinter dem Grat verschwunden. Erst bevor wir in die weiten s-förmigen Windungen des Tals einbiegen, kommt die Sonne wieder hervor. Es geht schon gegen Mittag als wir unterhalb des Sesvenna Gletschers stehen und rechts über uns das heutige Tagesziel erblicken. Die Steilstufe unterhalb des Gletschers zwingt zu einigen Spitzkehren, trotz anders lautender Versprechungen am Vorabend. Weiter ziehen wir unsere Spur über den sanft geneigten Gletscher, bevor wir unterhalb des Sattels am Gipfelgrat die Skis deponieren. Zu Fuss legen wir nun unsere Spur zum Sattel, wenden uns nach rechts und steigen Richtung Gipfel. Die Steigeisen geben sicheren Halt bei der leichten Kletterei auf dem eingeschneiten Blockgrat. Es ist schon Nachmittag, als wir den Gipfel erreichen, doch der Sonnenschein und das weite 360°-Panorama der Bündner und Südtiroler Alpen entschädigen uns für den langen Aufstieg. Der Abstieg auf dem Grat erfordert nochmals volle Konzentration. Ab dem Skidepot können wir einige schöne weite Schwünge geniessen. Weiter unten gebietet der stark aufgeweichte und unberechenbare Schnee vorsichtiges Fahren. Angesichts der allgemein ungünstigen Verhältnisse mit sehr wenig, dafür verharschtem Altschnee, finden wir, dass die Abfahrt doch ganz passabel ist und sogar etwas Spass macht.

Bericht: Hannes

 

Dienstag: Piz Vallatscha

Wir verlassen S-charl und fahren zurück in Val Münstair. Die drei Frauen entscheiden eine Geniessergruppe zu bilden und laufen direkt nach Minschuns-Gipfel. Die Männer laufen gleich in Charlt-Tal bis Alp Astra und dann steigen recht nach Piz Vallatscha. Die warme Sonne und 'mangelhafte' Schneedecke vereinfachen den Aufstieg des Südhangs nicht, erlauben aber eine schöne Pause. Nach der Hangschulter müssen die Harscheisen montiert werden und endlich der Gipfelgrat ist mit Steigeisen bestiegen.

Nach einer kurze Pause steigen wir den Grat hinunter weiter und fahren in Nassschnee bis auf der Piste der Minschungsgebiet. Nach der Abfahrt auf der Piste und eine Pause in Alp da Munt, nehmen wir den Bus nach Hotel Al Rom in Tschierv.

(S-charl - Piz Vallatscha - Alp da Munt; 16 km, 1200 m Aufstieg).

Bricht: Didier

 

Mittwoch: Piz Chalderas / Piz Minschuns

Wegen den prekären Schneeverhältnissen im Val Müstair waren unsere Tourenleiter froh um die Tips des Hoteliers Al Rom für möglichen Gipfeltouren. 

Mit dem Hotelbus fuhren wir in Richtung Umbrailpass. Die Passstrasse war zwar gesperrt. Doch als Tourengänger konnten wir die Barriere öffnen und die Passstrasse hochfahren bis zum geschlossenen Hotel Plattatschas. Nun ging's auf den Skiern der Passstrasse entlang. Nach etwa 1 km führte uns die Route steil hinauf durch den Wald. Der spärliche Schnee zwang uns zwischendurch die Skis zu tragen. Mit dem Verlassen des Waldes war auch die Scheedecke kompakt und wir konnten gemütlich ansteigen bis zum Piz Chalderas wo wir mit einer schönen Aussicht belohnt wurden. Weiter ging's nun über einen langen Grat bis zu unserem Ziel dem Piz Minschuns. Die Szenerie war grandios mit dem Ortlermassiv zum Greifen nahe und dem Blick ins Vinschgau. Die Abfahrt ging nun hinunter ins Val Costainas und bot ein abwechslungsreiches Skifahrvergnügen. Der Tageszeit entsprechen war der Schnee an einigen Stellen schon sehr weich 'pfludrig' und schwer und ich blieb stecken. Doch schon bald waren wir wieder auf der Passstrasse und fuhren zurück zu unserem Bus. Insgesamt war es eine sehr schöne Tour mit widererwarten viel Schnee bei der Abfahrt nach anfänglicher Schneesuche beim Aufstieg.

Vielen Dank an Alois und Dani für diesen tollen Tourentag.

Bericht: Fritz

 

Donnerstag: Piz Daint

Nach einem wie gewohnt reichhaltigen Frühstück brachte uns das Postauto kurz vor 9h zu unserem Startort Buffalora auf der Nordseite des Ofenpasses. Am Vortag wurden die verschiedenen Wettervorhersagen verglichen und siehe da, SRF Meteo hatte den besten Riecher! Die Sonne begleitete uns bei angenehmen 1-° auf dem Weg Richtung Gipfel.

Nach einer Eingehstrecke mit geringer Höhendifferenz begann nach 1 1/2 Std und einer kurzen Trinkpause der steilere Teil des Aufstiegs. Nur wenige Skitourengänger waren unterwegs und suchten die beste Spur in der knappen Schneelage. Alois, der an diesem

Tag den Lead innehatte, versuchte die beste Route um Alpenrosenbüsche und aperen Geröllstellen zu finden, was ihm bestens gelang. Während einer weiteren Trinkpause auf rund 2600m montierten wir die Harscheisen, die uns auf dem steilen Anstieg zum Gipfel beste Dienste leisteten. In der Zwischenzeit zogen Wolken auf, die die Sonne verdeckten und die Sicht diffus werden liessen. Im obersten Teil verhalf uns Alois zu einer angenehmen Spur, indem er mit dem Pickel die harte Oberfläche des windgepressten Schnees gangbar machte. Um 13h hatten alle das Ziel erreicht. Nach Gratulationen, Trinken, Essen, Fotos aufnehmen, Felle demontieren, Schuhschnallen schliessen, bereiteten wir uns auf die Abfahrt vor. Leider war die Sicht zu Beginn sehr schlecht und die fehlende Sonne verunmöglichte ein Auffirnen des Schnees. So wurde die Abfahrt einmal mehr nicht für alle ein grosses Vergnügen. Zum Glück hatte Alois ein gutes Gespür für die Routenwahl und alle kamen wohlbehalten ins Tal. 3 starke Männer hatten noch nicht genug und stiegen noch zum Munt Buffalora auf, während der Rest der Gruppe zunächst bei einer Alphütte eine Pause einlegte, später im improvisierten Beizli bei Buffalora bei Kaffee und Mandelgipfel auf das pünktlich ankommende Postauto wartete. So wie die Tour mit Sonnenschein begonnen hatte endete sie mit  Sonnenschein.

Vielen Dank den beiden Tourenleitern Alois und Dani für die umsichtige Führung und allen Teilnehmenden für die Kameradschaft. 

Bericht: Elsbeth

 

Freitag: Munt Buffalora

Heute reisen wir mit Sack und Pack von Tschierv über den Ofenpass mit dem Postauto nach Haltestelle Buffalora P10. Die überflüssigen Gepäckstücke deponieren wir beim geschlossenen Restaurant Buffalora. Das Wetter am Morgen ist ganz ordentlich, was offensichtlich viele Schneesportler inspiriert Touren zu machen.

Wir ziehen zügig los, alle wissen wo's lang geht, wir haben ein kleines Wegstück gestern zweimal gefahren. Bei der Pause an der Sonne liest uns Alois aus dem Internet über den Eisenerzabbau aus den Jahren 1332- ca 14tes Jahrhundert vor. Es waren 100 Ofen und deshalb auch den Namen Ofenpass.

Wenig unterhalb vor dem Gipfel brachten die meisten die Harschteisen an um die rutschigen Passagen besser zu begehen. Oben angekommen machen Wolken und Wind der Sonne Platz und wir verschieben unsere Rast nach unten.

Beim Kiosk Buffalora essen wir Wurst mit Pommes aus dem Pappteller. Mit Postauto und Bahn fahren wir nach Brugg.

Vielen Dank an die beiden Tourenleiter Daniel und Alois, sie ermöglichten uns sieben meist anspruchsvolle Skitouren.

Bericht: Hedwig

Fotos: Alle