Gauli (Ostern)

Zu acht reisen wir in fast leeren Zügen aber mit einigem Umsteigen nach Meiringen. Von dort fährt uns mit Berner Gemütlichkeit das Taxi zum Räterichsbodensee. Nach zügigem Anstieg im Schneegestöber zum Bächlisboden machen wir bei Sonnenschein ein paar Flaschenzug-Übungen bevor wir die letzten Meter zur Bächlitalhütte hinter uns bringen und ausgiebig Rösti, Kaffee und Kuchen geniessen.

Der Tourenleiter entschied am Ostersamstag als eine der letzten Gruppen die Hütte zu verlassen, für gemütliches Frühstück und um das Feld vor uns bei blauem Himmel von hinten aufzurollen. An der Leiter zur Oberen Bächlilicke war ein Bergführer aber gar nicht einverstanden, dass wir zwischen seiner Gruppe hoch sind, deren Nachzügler aber noch gar nicht bereit waren. Bei schönstem Pulverschnee fuhren wir ab zum Hiendertelltigletscher, wo wir den zweiten Aufstieg zur Lücke nördlich des Hienderstocks in Angriff nehmen. Dort seilen wir ab auf den Hubelgletscher (50m Seil nötig!) und nehmen das Hubelhorn mit. Bei erneut wunderbarem Pulverschnee fahren wir ab, überqueren den Gaulisee und steigen auf zur Gaulihütte. Vor der Anmeldung auf der Hütte löschen wir erstmal unseren brennenden Durst.

Am Ostersonntag wichen wir dem Hüttenstress aus mit spätem Start um 7 Uhr. Nach dem ersten steilen Aufstieg kamen wir beim Dakota Propeller-Denkmal vorbei. Nach kurzer Abfahrt auf den Gauligletscher holten wir eine Gruppe ein, die eine Stunde früher loslief und nahmen die restlichen 1100 Hm von insgesamt 1600 Hm in Angriff. Auf dem Gipfel des Ankenbälli genossen wir die wunderbare Aussicht auf die Nordwände von Schreckhorn und Lauteraarhorn. Rolf wählte die direkte Nordabfahrt durch die Gletscherabbrüche auf den Gauligletscher. Um 14 Uhr gabs Mittagessen und feinen Kaffee und Kuchen auf der Gaulihütte.

Am Ostermontag waren wir wieder bei den Letzten, die die Hütte verliessen. Der Aufstieg zum Ränfenhorn war einsam und bei blauem Himmel anfangs noch recht kühl. Auf dem Gipfel angekommen begegneten wir den zwei anderen Gruppen aus der Gaulihütte, die diesen für uns auch gleich räumten. Die Abfahrt auf dem Rosenlauigletscher bot uns noch einmal herrlichen Pulverschnee, bis der Schnee etwas tiefer erst schwer und schliesslich eisig wurde.

Wir entschieden uns östlich auf dem Sommerweg abzufahren um nicht noch einmal abseilen zu müssen. Die restlichen 300 Hm gings zu Fuss auf dem Wanderweg die Rosenlauischlucht hinunter, wo wir pünktlich auf das bestellte Taxi trafen.

Vielen Dank an den Tourenleiter Rolf Wälte für die tolle Oster Skitour.

Tourenbericht Ingo Bauersachs
Fotos diverse Teilnehmende