Gletschhorn

Dank dem geräumigen Auto von Pascal konnten wir am Samstagmorgen alle zusammen in Richtung Furkapass losfahren. Nach etwas Verzögerung durch den obligaten Gotthard-Stau sowie Kaffee und Nussstange im Tiefenbach nahmen wir den kurzen Aufstieg in Richtung Albert-Heim-Hütte unter die Füsse. Schon bald erreichten wir die beiden Klettergärten unter der Hütte und die Gruppe teilte sich auf. In dem einen Klettergarten, diejenigen mit Kletterfinken, welche eher schwierig klettern wollten, im anderen Klettergarten diejenigen mit Bergschuhen, welche sich für die Tour vom Sonntag den Feinschliff holen wollten. Kurz nach drei Uhr trafen sich dann alle wieder auf der Hüttenterrasse zu Kaffee und Kuchen. Kurz vor dem Abendessen wurde dann auch noch eine knackige 6c direkt unter der Terrasse im Top Rope bezwungen.
Am Sonntagmorgen gab es bereits um 04:15 Uhr Frühstück und wir starteten noch bevor die nächsten aus ihren Bettern krochen. Der Zustieg zum Südgrat des Gletschhorns zog sich in die Länge. Nach etwas mehr als zwei Stunden seilten wir uns an und kletterten in Richtung Grat, wo wir bereits von der wärmenden Sonne erwartet wurden. Der Südgrat bot uns herrliche Seillängen in griffigem Granit. Die alpine Absicherung der Route gefiel nicht immer allen und wurde daher mit Keilen und Friends ergänzt. Die eine oder andere «knifflige» Stelle gab es schlussendlich für die meisten. Einmal blieb ein Schuh fast in einem Riss stecken und die Schlüsselstelle eine 4b-Verschneidung mit eher spärlichen gesäten Griffen entlockte dem einen oder anderen einen Fluch. Auf dem Gipfel angekommen genossen wir kurz das tolle Wetter und die prächtige Aussicht bis zu den Walliser 4000er. Wirklich lange konnten wir den Gipfel jedoch nicht geniessen, warteten doch noch der Abstieg durch die schneebedeckte Westflanke und 4 Abseilstellen bis zum Tiefengletscher auf uns. Wir meisterten auch diese Schwierigkeit und trafen schliesslich mit etwas Rückstand auf die Marschtabelle wieder in der Hütte ein. Nach einer kurzen Trinkpause machten wir uns an den Abstieg. Um dem Stau auf der Heimfahrt zu entfliehen kehrten wir im Tiefenbach noch zum Abendessen ein.
Vielen Dank an Pascal für's Chauffieren und an Thomas für die Organisation, Geduld und die umsichtige Führung an diesem Wochenende. Es war eine eindrückliche Tour in einer tollen Umgebung!
Tourenbericht Janine Süess
Fotos: alle Teilnehmer