Stallfluh 1409 m, Oberdörferberg 1234m

Am Vorabend erhielten die 11 Teilnehmer(innen) per E-Mail vom Tourenleiter die Zusicherung, dass genügend Schnee liege. Dennoch nahm eine vorsichtige Tourengängerin ihre 'Stein-Ski' mit. Hufob-mässig früh ging es los mit dem 06:32-Zug Richtung Bern. So wurden bereits um 08:00 Uhr am Waldrand oberhalb Lommiswil die Ski angeschnallt. Nach der obligaten LVS-Kontrolle nahmen wir in zwei Gruppen die Stallfluh in Angriff. Zuerst folgten wir einer steilen Schneeschuhspur, dann ging es der Bergstrasse entlang bis Punkt 1035. Dort wurden wir von der Sonne geküsst, und hinter dem Nebelmeer präsentierten sich die Alpen vom Säntis bis zum Mont Blanc. Wir querten zum Gebiet 'Schauenburg' und liessen die Gaststätte links liegen. Auf dem Strässchen hoch zum Sattel, wo uns eine unangenehme Bise daran erinnerte, dass wir im Jura waren. Die höchste Solothurner Beiz blieb - wenig erstaunlich - rechts liegen und wir erreichten die Stallfluh um ca. 11:00. Die Felle wurden im Rucksack verstaut und nach ein paar Schwüngen freuten wir uns auf die Abfahrt. Zu früh! Der Regen vom Vortag hatte für ruppige, harte Verhältnisse gesorgt. Alle kämpften mit sich, dem Schnee und zeitweise der Schwerkraft.
Zum Glück hatte die Vorhut einen idealen Rastplatz auf dem Subigerberg  gefunden: windstill, sonnig mit Sitzgelegenheit. Nach der Rast erfolgte der Aufstieg zum Oberdörferberg bei angenehmsten Frühlingsverhältnissen.  Offenbar war Frühling das vorherrschende Gefühl, denn nur nach 3/4 h war das Ziel, die Wirtschaft Oberdörfer, erreicht. Der rekonvaleszente Wirt Andi begrüsste uns in seiner einmaligen Art herzlich, zu ersten Mal in langen Hosen!
Fruchtig ging's in der Gaststube weiter, beherrschten doch Zwetschgen- und Aprikosenkuchen sowie Apfelmosts die Bestellungen.
Leider erwies sich unsere Hoffnung, der Schnee sei nun weich auf der Abfahrt nach Grandval als Illusion. Vorsichtig, mit den arachaischsten Skitechniken, kämpften wir uns talwärts. Wie tröstlich, dass auch das 'Schlusslicht' mit seiner stupenden Skitechnik seinen Körperschwerpunkt im Schnee versenkte.
Grandval war schon zum Greifen nah, als ein Stacheldrahtzaun sich unverhofft zur Schlüsselstelle der Tour  aufschwang. Nachher lag nur noch wenig Schnee auf den Wiesen, dünn und butterweich. Erstaunlich: Hier,  wenige cm über dem Dreck, zeigten alle Teilnehmer plötzlich die runden Schwünge, die sie weiter oben hatten vermissen lassen. So tuckerten wir um 16:00 wieder Richtung Brugg.
Speziell für diese Tour war auch, wie präzis Hansueli all die 'Schlüpfe', namentlich in den Abfahrten,  fand. Für die tolle Leitung sei hier nochmals gedankt. Denn das Internet vergisst nie.
Markus Schuler