Top of Schilthorn 2970m

Wir waren 6 Personen (3 Frauen und 3 Männer) und fuhren um 09:34 Uhr mit dem Zug von Brugg über Bern nach Reichenbach i.K.. Wir fuhren zuerst ein Stück per Alpentaxi und fingen in Spiggengrund zu wandern an. Unterwegs machten wir eine Trink- und Mittagspause. Es war wolkig und die Wege waren teilweise nass. Nach der Wanderung über Glütschnessli, Bärefeld mit 500 m Steigung erreichten wir gegen Abend die Alpwirtschaft Hohkien und wurden vom Älpler Fritz von Känel und einer Helferin freundlich begrüßt.
Wir bekamen Gelegenheit, die Alpwirtschaft und den Alltag der Älpler- familie Barbara und Fritz von Känel  kennen zu lernen. Sie kommen jeweils über den Sommer mit ihren Kühen und Ziegen im Juni und bleiben bis Ende August. Wir haben auch gesehen, wo sie Käse machen und die Kühe melken. Am Abend kamen die Kühe von den Weiden zurück und standen zum Melken an. Es war eine Freude, die Kuhglocken zu hören. Ein ruhiger Hund ging herum und kümmerte sich um die Kühe. Wir haben auch die Seilbahn für den Warentransport von und zur Alp Hohkien gesehen und erklärt bekommen. Es gab auch eine kleine Wasserturbine zu sehen, die Strom zum Laden der Batterien produziert.

Als es langsam zu regnen begann und wir im Haus zusammensaßen, kam auch Barbara von Känel, die vorher für Verrichtungen noch im Tal war. Sie begrüsste uns mit einem Lächeln und fing gleich an im Holzofen für uns zu kochen. Zum Abendessen wurden Salat, Kartoffeln und Àlpler-Makkaroni sowie roter Wein und Kräutertee serviert. Nach dem Essen setzten sich Barbara und Fritz von Känel noch etwas zu uns und berichteten über die Alpwirtschaft und den Älpleralltag.
Wir gingen recht  früh schlafen. Geweckt wurden wir durch wohlklingendes  Glockengeläut von Kühen die zum morgendlichen Melken kamen. Nach einem reichhaltigen Frühstück mit  verschiedenen Käsearten von der Alp machten wir uns um 08:30 Uhr auf den Weg Richtung Schilthorn. Rund 1000 Höhenmeter galt es zu bewältigen. Der Himmel war wolkenlos und die Gipfel der höheren Berge standen bereits in der Sonne.
Der Aufstieg bot uns schon bald schöne Tief- und Panoramablicke. Beim Rota Härd  -u.a.Wasserscheide Lütschine - Chiene/Kander- machten wir eine etwas längere Pause. Der restliche Aufstieg, noch rund 300 Höhenmeter verlief über den Südwest- /Westgrat  unseres Zielberges. Mehrere Stellen sind mit Seilen abgesichert. Auch eine exponiert platzierte  Leiter  war zu begehen. Von Zeit zu Zeit öffnete sich glücklicherweise  die zwischenzeitlich aufgezogene Quellbewölkung und gab  uns den Blick frei auf das grandiose Panorama vom Wetterhorn bis zum Doldenhorn.
Nach 3½ Stunden erreichten wir den Schilthorngipfel. Trotz Corona-Einschränkungen herrschte  rund ums Restaurant  Piz Gloria grosse Betriebsamkeit. Eine Ländlerkapelle aus Wilderswil sorgte für etwas  heimatliche Stimmung. Nach gut einer Stunde Aufenthalt begaben wir uns zur Seilbahn für die Talfahrt. Nach dreimaligem Umsteigen waren wir 30 Minuten später -gut 2000 Höhenmeter tiefer- in Stechelberg.
Die Heimfahrt ging gleich weiter. Zuerst mit dem Bus bis Lauterbrunnen und dann mit dem Zug via Interlaken- Bern nach Brugg.

Herzlichen Dank an Käthi und Walter, unsere Wanderleiter, für die Mühen, die sie sich gegeben haben, um diese wunderschöne Wanderung  zu organisieren, die Wandergruppe zu leiten, uns die Bergwelt  zu erklären und beide Tage zu einem Erfolg zu machen.
Pralhad Kulkarni

Foto: Daniela Suter, Christoph Schmid